Parque Nacional
los glaciares
SANTA CRUZ

Wunderwelt aus Fels und Eis

gegründet: 11.05.1937
Fläche: 7269 km²

Offizielle Seite APN (spanisch) www.parquesnacionales.gob.ar/areas-protegidas/region-patagonia/pn-los-glaciares
Offizielle Seite SIB (spanisch) www.sib.gov.ar/area/APN*GL*LOS GLACIARES
UNESCO-Weltnaturerbe whc.unesco.org/en/list/145
Artikel in Wikipedia de.wikipedia.org/wiki/Nationalpark_Los_Glaciares
Region um den Nationalpark (engl./span.) www.losglaciares.com
weitere Webseite (spanisch) www.calafate.com
... noch eine Seite (spanisch) www.misfavoritosweb.com.ar/.../ParqueNacionalLosGlaciares.php

Besuche: 05.-08.02.200323.-27.01.2009

Einleitung
Im Südwesten der Provinz Santa Cruz an der Grenze zu Chile gelegen, findet man in Los Glaciares - wie der Name schon sagt - von Eis geschaffene Landschaften. Noch immer sind es riesige Gletscher, die das Bild des Nationalparks prägen. Die bekanntesten unter ihnen sind Perito Moreno, Upsala und Viedma. Alle Gletscher fließen vom südlichen patagonischen Inlandeis herab. Neben den enormen Eispanzern sind es die riesigen Seen Lago Argentino (zu dt. "Silbersee") und Lago Viedma sowie die Granitfelsen Fitz Roy und Cerro Torre im Norden des Parks, die einen Besuch lohnen.

Allgegenwärtig ist der Wind, der mitunter auch sehr stark werden kann.

Reisezeit
Los Glaciares ist ganzjährig geöffnet.

Reiseempfehlungen
Wandern + Bootsfahrten + Gletschertrekking = Staunen

Anreise
Flughafen: El Calafate am Südufer des Lago Argentino
Straße: Die berühmte Ruta 40 führt ans Ostufer der beiden großen Seen. Am Nordufer des Lago Viedma entlang auf der Ruta 23 nach El Chaltén (90 km). Am Südufer des Lago Argentino liegt El Calafate - erreichbar auf der Ruta 11 (33 km). Von der Abzweigung nach El Chaltén bis zur Kreuzung nach El Calafate sind es 94 km.


© www.calafate.com


» interaktive Karte (www.sib.gov.ar)

Nordteil - El Chaltén

Von der Ruta 40, der berühmten "Cuarenta" biegt man auf die (bereits asphaltierte) Ruta 23 ab und fährt am Nordufer des - je nach Wasserstand - 1088 bis 1600 km² großen Lago Viedma entlang. Je nach Wolken hat man die Granitnadeln rund um Fitz Roy und Cerro Torre immer im Blickfeld - oder eben auch nicht. Wenn man besonders gut Ausschau hält, kann man auch eines der seltenen Gürteltiere erblicken. Nach etwa 90 km erreicht man El Chaltén.


am der Estancia Punta del Lago (2003)

Estancia San Agustín und Lago Viedma

Gürteltier

Gürteltier

Cerro Torre (noch in Wolken)

Cerro Torre (rechts, noch in Wolken)

Cerro Torre

Willkommen in El Chaltén, dahinter Cerro Torre und Fitz Roy

 

Wanderungen am Fitz Roy (3406 m)


Fitz Roy (Mitte) und Cerro Torre (rechts)

Fitz Roy von Westen

Während meiner Aufenthalte habe ich einige Wanderungen unternommen, die hier näher beschrieben werden sollen.


© Serac Expediciones

 

1 | Río Eléctrico - Piedra del Fraile - Lago Pollone (außerhalb des Nationalparks)

4 - 4 1/2 Stunden hin - zuerst leicht, letztes Stück steiler
Der Startpunkt dieser Wanderung ist am Südufer des Río Eléctrico, direkt an der Ruta 23 unweit der Estancia Ricanor. Die gesamte Wanderstrecke befindet sich außerhalb des Nationalparks an dessen Nordgrenze. Der Wanderweg führt flach, entlang des Río Eléctrico, über Schotter, durch Wälder und über Wiesen. Nach etwa 2 1/4 Stunden erreicht man das Camp Piedra del Fraile.

Der Weg führt nun weitere zwei Stunden über den Felsstock Piedra del Fraile weiter den Fluss entlang vorbei am Lago Eléctrico und ab nun bergauf zum Lago Pollone am Nordabhang des Cerro Fitz Roy mit Blick auf den Glaciar Pollone. Dieser Weg ist auch der Beginn der "Vuelta", die rund um das Fitz Roy-Massiv über das patagonische Inlandeis führt.

Der Rückmarsch zum Camp dauert 1 1/2 Stunden und führt fast den selben Weg zurück. Man kann die Piedra del Fraile auch umgehen und kommt an deren Fuß direkt ins Camp.


am Río Eléctrico

Camp Piedra del Fraile

Camp Piedra del Fraile

Río Eléctrico und Glaciar Marconi

Lago Eléctrico und Glaciar Marconi

Lago und Glaciar Pollone

 

2 | Hostería El Pilar - Laguna Madre y Laguna Hija - Laguna Torre - El Chaltén

10 Stunden einschließlich Pausen - leicht bis mittel
Die Wanderung führt am Ostabhang des Cerro Fitz Roy an den beiden Seen Laguna Madre und Laguna Hija vorbei.
Startpunkt der Tour ist an der Hostería El Pilar am Río Blanco nördlich des Nationalparks. Der weg führt zuerst recht flach, dann leicht steigend, durch Gestrüpp und Wälder und man hat dabei beste Ausblicke auf den Piedra Blancas-Gletscher. Der Weg führt weiter über offene Ebenen und wieder durch den Wald, bis man zum Kreuzungspunkt zur nachstehend beschriebenen Wanderung 3 kommt.

Der Wanderweg sendero madre e hija führt nun weiter zu den beiden Seen "Mutter und Tochter". Ziel ist der See am Fuße des Cerro Torre, jener Felsnadel, die sich meistens hinter gewaltigen Wolken versteckt. Von der Kreuzung nach El Chaltén dauert der Marsch ungefähr eine Stunde, zuerst recht eben, erst das letzte Stück steiler zur Laguna Torre. Auszug aus dem Reisebericht: "Kurz vor Erreichen des Sees hindert uns extrem starker und böiger Wind am raschen Vorankommen. Wasser und Sand werden durch die Luft gepeitscht. Mir scheint, der Wind holt vom Cerro Torre noch extra Anlauf, um übers Land zu fegen. Hinter einer Steinmauer können wir schließlich windgeschützt verweilen."

Der Abstieg führt über mehrere Steilstufen direkt nach El Chaltén.


Tal des Río Eléctrico

Glaciar Piedras Blancas

Glaciar Río Blanco

Laguna Madre

Laguna Hija

amor seco

Wolkenansammlung über dem Cerro Torre
Laguna Torre

Wolkenansammlung über dem Cerro Torre
Laguna Torre

Cerro Solo

Abstieg nach El Chaltén

 

3 | El Chaltén - Laguna de Los Tres

4 Stunden hin - mittel bis steil (auf gleichem Weg zurück)
Man beginnt diese Wanderung am nördlichen Ortsrand von El Chaltén. Über 400 Höhenmeter steigt der Weg vorerst gleichmäßig an. Danach wird es flach und man kann die guten Ausblicke auf den Gletscher Piedras Blancas genießen. Bei Schönwetter könnte man bereits von weitem den
markanten Gipfel erkennen. Man kann erahnen, wie schwierig der Aufstieg bei diesen glatten Granitwänden und enormen Windgeschwindigkeiten sein muss. Hat man die zwei Basislager Poincenot und Río Blanco hinter sich gelassen, beginnt der steilere Anstieg zum Gletschersee Laguna de los Tres, etwa 500 Höhenmeter. Während dieses Anstiegs kann man über die Lagunas Madre e Hija hinweg zum riesigen hellblauen Lago Viedma blicken. Kondore ziehen ihre Kreise vor dem gewaltigen Gebirgsmassiv.


El Chaltén

Río de las Vueltas

Anstieg von El Chaltén

Lago Viedma

oberhalb von El Chaltén

Glaciar Piedras Blancas

Südseite des Fitz Roy

Cerro Poincenot (3002 m)

Kondore

Lagunas Madre e Hija, im Hintergrund Lago Viedma

Laguna de Los Tres mit Fitz Roy in Wolken

Cerro Fitz Roy

 

Glaciar Viedma


Glaciar und Lago Viedma

Glaciar Viedma

Von der Bahía Túnel wenige Kilometer südlich von El Chaltén werden Ausflüge zum Viedma-Gletscher mit Gletschertrekking angeboten.

Aus meinem Reisebericht: "Wir fahren zur Bootsanlegestelle an der Bahía Túnel am Lago Viedma. Von hier setzen wir gemeinsam mit anderen Trekkinginteressierten zum Gletscher über. Am Boot erhalten wir unsere Steigeisen. Wir werden in zwei Gruppen geteilt und gehen auf felsigem Gelände zum Gletscherrand. Dort angelangt, schnallen uns die Führer die Steigeisen an. Nach einer kürzen Einführung begeben wir uns auf den riesigen Viedma-Gletscher und lernen mit den Steigeisen zu gehen. Es fällt mir nicht schwer. 3 1/2 Stunden verbringen wir auf dem Eis. Ich fühle mich wie mitten in einer Bergwelt mit Spitzen und Tälern. Der Gletscher schillert in unterschiedlichsten Farben, von weiß bis dunkelblau. Tiefe Spalten und vom Schmelzwasser geformte Löcher überziehen den Gletscher.

Auch eine Pause muss einmal sein. Unsere Führer teilen Becher aus, mit mehrere hunderte Jahre altem Gletschereis drinnen. Da fehlt doch noch etwas! Und da kommt sie schon vorbei, die Flasche mit Baileys. Herz, was willst du mehr. Sonne am Gletscher und ein Schluck eisgekühlten Likör dazu. Wir kehren langsam zurück zum Fels, schnallen die Steigeisen ab und geben diese, nachdem wir sie zur Reinigung einmal kurz durchs Wasser ziehen, den Guides zurück."


Gletscher-Eis-Klettern

köstlicher Abschluss der Tour

 

Auf der Ruta 40, die den Nordteil mit dem Südteil des Nationalparks verbindet, fährt man den Río La Leona entlang. In der Estancia La Leona wird Butch Cassidy gedacht, der sich in dieser Gegend aufgehalten hat.


Hotel/Estancia La Leona

Landschaft am Río La Leona

Ruta 40

 

Südteil - El Calafate

Von der Ruta 40 biegt man auf die Ruta 11 ab. Nach etwa 32 Kilometer erreicht man den Touristenort El Calafate am Südufer des 1466 km² großen Lago Argentino (dt. Silbersee). Er ist der größte See Argentiniens. El Calafate ist Ausgangspunkt für viele Ausflüge in die Gletscherregion am Westufer des Lago Argentino.


© Administración de Parques Nacionales de Argentina

 

Glaciar Perito Moreno


Glaciar Perito Moreno rechts im Bild

Luftaufnahme des Gletschers

Obwohl der Upsala-Gletscher der größte seiner Art in Südamerika ist, ist der Perito Moreno der wohl bekannteste unter ihnen. Vermutlich deshalb, weil er am leichtesten zugänglich ist. Rund 80 km fährt man von El Calafate zum Parkplatz an den Aussichtsplattformen, die direkt an der Gletscherzunge errichtet wurden. Der Name des Gletschers erinnert an den argentinischen Geograph und Entdecker Francisco Pascasio Moreno.

Der Gletscher hat eine Länge von etwa 60 km, seine Zunge ist 5 km breit und er ragt 50 bis 55 Meter hoch aus dem Wasser des Lago Argentino, in den er mündet. Er ist einer der wenigen Gletscher, die teilweise wachsen. Dabei kann es - selten, aber doch - vorkommen, dass er die Magellan-Halbinsel erreicht und so den südwestlichen Teil des Lago Argentino, die beiden Arme Brazo Rico und Brazo Sur, vom Rest des Sees abschneidet. Da der Wasserspiegel im abgeschnittenen Bereich steigt, wird der Druck des Wassers dann so groß, dass diese Eisbarriere unter lautem Krachen in sich zusammenbricht. Es wird berichtet, dass dieses Geräusch noch in El Calafate zu hören sei.

Und wenn es schon nicht der große Zusammenbruch der Barriere ist, der man beiwohnen kann, so ist es auch an den vielen anderen Tagen ein besonderes Schauspiel, wenn große Teile der Gletscherzunge in den Lago Argentino kalben. Aber wenn man den Krach hört, ist man mit dem Fotografieren meistens schon zu spät an, denn dann sieht man nur noch die Wellen im See. Einen Besuch sollte man nicht zu kurz planen, man kann hier stundenlang verweilen.

Auf dem Brazo Rico werden Bootsfahrten angeboten, um ganz nahe an die Gletscherwand heranzukommen.


einmal nicht zu spät fotografiert