11. Februar 2009 - Mittwoch - Tag 26
| Valparaíso |


Ahu Tongariki vor den Weiten des Pazifischen Ozeans
Parque Nacional Rapa Nui




Hanga Roa › Ranu Raraku › Ahu Tongariki › Anakena › Hanga Roa

Nächtigung: Hotel Gomero

Heute muss ich ordentlich frühstücken, denn ich habe eine längere Radtour geplant. Um kurz nach neun bin ich wieder bei makemake, um mir ein Mountainbike auszuleihen. Dann das übliche Prozedere mit Einkauf im Supermarkt.


Parque Nacional Rapa Nui
› Rano Raraku (Sector 3)

Das erste Stück der Tour kenne ich schon von vorgestern. Doch biege ich heute nicht links nach Puna Pau ab, sondern nehme schon 500 Meter vorher die Straße nach rechts zur Küste. In der Nacht und auch noch am Morgen hat es geregnet. Daher ist es zu Beginn meiner Tour recht kühl, und auch starker Gegenwind macht mir zu schaffen. Ab und zu nieselt es noch. Doch es lockert immer mehr auf. An der Küste komme ich an einzelnen Ahus vorbei, Moais liegen wie mutwillig gestürzt herum. Mir scheinen diese Ahus an der Küste nicht sehenswert und lege daher nur kurze Stopps ein.

Mein Ziel ist der Vulkan Rano Raraku, an dem sich der weitläufige Moai-Steinbruch befindet. Doch ich bin nicht der einzige, der sich diese Sehenswürdigkeit nicht entgehen lassen will. Mehrere kleine Busse stehen bereits auf dem Parkplatz, als ich mit meinem Rad dort ankomme. Trotz der vielen Touristen finde ich immer wieder einen Standort, wo ich ungestört fotografieren kann und mir niemand vor der Linse herumläuft. Ich nehme mir ausreichend Zeit, um zwischen den stehenden, umgestürzten, halbfertigen oder noch gar nicht aus dem Fels herausgebrochenen Moais die beste Fotoposition zu suchen. Von den Abhängen des Rano Raraku sehe ich schon mein nächstes Ziel - Ahu Tongariki.

Die Schlechtwetterfront hat sich mittlerweile verzogen, die Temperatur ist gestiegen. Daher bin ich froh, dass ich auf dem Parkplatz einen Tisch im Schatten finde, an dem ich mir eine kurze Jausen-Auszeit gönne. Gestärkt fahre ich das kurze Stück zu den 15 Moais am Ahu Tongariki. Bevor ich zum Fotoapparat greife, warte ich einmal ab, bis die zugleich eintreffende Touristengruppe wieder abgezogen ist. Jetzt habe ich diese Ansammlung von Steinfiguren für mich alleine.

› Anakena - Ovahe (Sector 4)

Vom Ahu Tongariki habe ich ein längeres Stück Straße vor mir. Bis zum Strand von Anakena sind es etwa zehn Kilometer. So schwer mir der Gegenwind den ersten Teil der Fahrt gemacht hat, geht es jetzt bei Rückenwind schneller voran. Ich "fliege" förmlich, zuerst auf Asphalt, dann einen Teil auf Piste, nach Anakena, dem einzigen Sandstrand der Osterinsel. Auch hier werde ich von Moais begrüßt. Dazu säumen viele Palmen den Strand. Und als ich ein lautes "Plopp" höre, denke ich unweigerlich an die Berichte, dass viel mehr Menschen durch herabfallende Kokosnüsse zu Tode kommen als durch Hai-Angriffe. In der Nähe des Parkplatzes, unweit vom Strand, stehen ein paar Grill- und Getränkestände. Ich nutze natürlich die Gelegenheit und kaufe mir zwei leckere Spieße und zwei Bier.

Um 15 Uhr trete ich von Anakena die Rückfahrt an. Die ersten Kilometer führen relativ steil bergauf - ich schätze, dass es etwa 8 bis 10 % Steigung sind -, bis ich am Fuße des Vulkankegels Maunga Pui am höchsten Punkt der Straße angelangt bin. Ich habe noch immer Rückenwind, und von nun an geht's auch noch bergab. Plötzlich muss ich an die Wick-Salbe, mit der ich als kleines Kind oft eingerieben wurde, denken. Kein Wunder, die Straße führt für einen kurzen Abschnitt mitten durch einen kleinen Wald mit Eukalyptusbäumen.

Bevor ich jedoch nach Hanga Roa zurückfahre, biege ich kurz davor nach Osten in Richtung Vinapu ab. Ab sofort spüre ich auf der Schotterstraße sehr starken Gegenwind. Ich muss um das östliche Ende der Landebahn des Flughafens herumfahren und komme so wieder auf die Straße, die von Orongo herunterführt. Am anderen, westlichen Ende der Landebahn komme ich nun wieder zurück in den Ort und fahre sofort zu meinem Hotel. Rucksack ins Zimmer - Rad zurückbringen - zurück ins Zimmer - ausspannen und Beine hochlagern. Es waren immerhin rund 50 Kilometer, die ich heute gefahren bin. Das kommt eher selten bis überhaupt nicht vor - zumindest im Februar.

Im Zimmer leere ich noch die Minibar und falle danach um 1/2 10 müde ins Bett.

 

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