4. Februar 2009 - Mittwoch - Tag 19
| Tierra del Fuego |


Schiffswrack "Desdemona"
Cabo San Pablo




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Cabo San Pablo

Die letzten beiden Tage auf Feuerland stehen unter dem Motto "Ausspannen". Nach einem rustikaleren Frühstück (mit Spiegelei) geht es heute ganz gemütlich mit dem Wagen an die Atlantikküste. Claudia bleibt zurück und bereitet schon einmal die Abrechnung für den letzten Abend vor.

Nach einer guten Stunde Fahrt kommen wir an das Kap San Pablo. Das allerletzte Stück des Weges müssen wir jedoch zu Fuß gehen, da die Brücke, die wir überqueren müssten, nicht sehr stabil zu sein scheint. An der Küste beim Kap liegt ein gestrandetes Schiff. Es ist die Desdemona, die ursprünglich unter deutscher Flagge fuhr (Hamburg-Chicago-Linie) und später nach Argentinien verkauft wurde. Daher wurde auch der Schriftzug "Buenos Aires" über "Hamburg" drübergepinselt. Weil gerade Ebbe ist, können wir ganz nah ans Schiff heran. Insgesamt halten wir uns zwei Stunden am Wrack und an der Küste auf und verzehren unsere mitgebrachte Jause.

Beim Rückmarsch zum Wagen reitet ein Gaucho an uns vorbei, mit weiteren Pferden und einigen Hunden im Schlepptau. Doch zwei fremde Hunde dürften sich dazugesellt haben, denn diese beiden trauen sich nicht, die Brücke zu überqueren. Und da der Gaucho auf die beiden nicht wartet, werden sie ihm wohl nicht gehören.

Auf der Rückfahrt zur Estancia begleiten uns immer wieder viele Guanacos. Wir nutzen das angenehme Wetter (wolkig, knapp unter 20° C), um noch einen kurzen Spaziergang auf der Straße zu machen und den Ausblick auf die Küste zu genießen.

Estancia Tepi

Als wir bei unseren Zelten ankommen, wartet Claudia schon mit Kaffee und Matetee sowie ein paar Keksen und Plundergebäck auf uns. Nach der gemütlichen Plauderstunde machen wir uns auf den Weg, das Estancia-Gelände zu erkunden. 1 1/2 Stunden spazieren wir herum, treffen auf Pferde, sehen Biberdämme und Bäume mit Flechten. Angeblich sollen heute auch die Gauchos mit den Rindern etwas vorhaben. Doch leider warten wir umsonst. Die Rinder werden zwar an uns vorbei in eine Koppel getrieben, doch weiter geschieht nichts.

Nach zwei Stunden Faulenzen wartet das grandioseste Abendessen dieser Reise auf uns. Micha hat riesige Lachsfilets bei offenem Feuer gebraten. Als "Beilage" dazu hat Claudia Penne in einer Sauce mit Tomatenstückchen gemacht. Ein Teller davon ist natürlich überhaupt nicht genug. Ich glaube, jeder fasst zumindest einmal nach. Und dann gibt es noch ein Dessert! Schokoeis mit Pfirsich und Schlagobers mit Calafatebeeren, die Micha heute unterwegs noch schnell gesammelt hat. Das nennt man Improvisieren! Genüsslich leere ich dazu die gestern geöffnete Flasche Rotwein.

Nach diesem Festmahl versuchen wir die ersten gestalterischen und textlichen Entwürfe für das Bordbuch, das uns Claudia heute präsentiert hat. Daher wird es wieder die übliche Schlafenszeit - 23 Uhr.

 

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