1. Februar 2009 - Sonntag - Tag 16
| Tierra del Fuego |


Tafel am Hafen von Ushuaia




Río Grande › Estancia María Behety › Tolhuin › Ushuaia

Nächtigung: Tolkeyen Hotel

Heute bin ich wider Erwarten der erste beim Frühstücksbuffet. Und als Claudia und Michael kommen, haben sie schon wieder eine Torte mit. Dieses Mal für Ekkehard, der seinen Geburtstag feiert. Die Torte wird von uns natürlich sofort zur Gänze vertilgt.

Estancia María Behety

Da heute ein umfangreicheres Programm bevorsteht, müssen wir schon etwas früher als normal los. Ein kleines Stück außerhalb der Stadt liegt die Estancia María Behety, die wir besuchen und besichtigen wollen. Als wir ankommen, ist niemand zu sehen. Unsere Reiseleiter dürften schon bekannt sein. So gehen wir alleine zuerst in die Schafschurhalle und spazieren danach übers Gelände. Das Bürogebäude, Garagen, eine Kirche, Arbeiterhäuser stehen wie ein kleines Dorf zusammen. Das Herrschaftshaus ist in sicherer Entfernung zu erkennen. Auf dem Gelände laufen viele Hunde und ein Schwein herum. Nach einer Stunde Besichtigung müssen wir aber schon wieder weiter.

In weiter Ferne können wir schon die Berge Feuerlands erkennen. Unser heutiges Ziel liegt hinter diesen Bergen. In der Stadt Tolhuin nutze ich einen Tankstopp, um noch ein paar Postkarten zu kaufen. Die Landschaft ändert sich nun gravierend. Wir kommen am etwa 100 km langen, aber schmalen Lago Fagnano vorbei, der bereits zwischen zwei Gebirgsketten eingebettet ist. Vom Ufer des Sees steigt die Straße nun an zum 430 m hohen Garibaldi-Pass. Noch vor der Passhöhe genießen wir während der Mittagsrast trotz der Kälte (5° C?) den Ausblick auf Lago Escondido und Lago Fagnano. Doch die Pause müssen wir schnell abbrechen. Ein Polizeiwagen fährt vor und erklärt uns, dass wegen eines Schwertransportes die Passstraße in Kürze für zwei Stunden gesperrt wird. Jetzt heißt es schnell handeln, denn am Hafen von Ushuaia wartet ein Boot auf uns. Wir haben Glück gehabt, denn auf der anderen Seite des Passes dürfte die Straße schon gesperrt sein. Jedenfalls kommt uns kein Auto mehr entgegen.

Die Berge hier gelten als Fortsetzung der Anden, die hier im südlichsten Teil Südamerikas ihre Nord-Süd-Ausrichtung verlassen und sich nach Osten drehen. Daher ist auch die Straße, die wir ab nun befahren, die einzige in Argentinien, die sozusagen am "Westabhang" der Anden liegt.

Nachdem wir der Straßensperre entkommen sind, machen wir uns auf den Weg in die südlichste Stadt der Welt:

Ushuaia

Eine Stadtbesichtigung fällt vorerst aus, denn wir haben ja noch einen Termin. Wir steuern den Hafen an, wo wir ein Boot erreichen wollen. Es ist geschafft. Um 15.30 Uhr starten wir - ohne Claudia - zu einer Erkundungsfahrt auf dem Beagle-Kanal. Die Stadt verschwindet zwar nicht aus dem Blickfeld, aber die Häuser werden immer kleiner. Wir steuern zuerst entlang der Küste, an der Zelte, Pferde und windgebeugte Bäume zu sehen sind. Nun dreht das Schiff in die Mitte des Kanals und wir erreichen ein paar Inseln, die sich hart an der Grenze zu Chile befinden, denn die Grenze trennt die östlichen 2/3 des Beagle-Kanals in einen nördlichen argentinischen und einen südlichen chilenischen Teil.

Wir kommen vorbei am Leuchtturm Les Eclairs, der mich unweigerlich an zu Hause denken lässt;-) Das Boot wird jetzt sehr langsam, denn es gilt, Kormorane und Seelöwen zu beobachten. Wir kommen so nah an die Inseln, dass man hier direkt vom Schiff an Land gehen könnte. Aber das lassen wir lieber. Während der Rückfahrt in die Stadt habe ich Zeit, mit Eva und Konrad bei einem Kaffee zu plaudern. Nach 2 1/2 Stunden interessanter Bootstour kommen wir nach Ushuaia zurück.

Wir haben noch eine Stunde Zeit, bis wir uns am Wagen wieder treffen. Die Zeit nutzen wir, um ein paar Einkäufe zu tätigen. Zuerst ziehe ich mit Inge, Eduard und Rolf los. Im erstbesten Souvenirladen finde ich schon mal eine Karte, die ich noch nach Hause schreiben will. Auch Andreas und Margret sind im Geschäft. Mit ihnen ziehe ich weiter durch die Geschäfte. In einem anderen finde ich noch weitere Karten. Am Bus angekommen, wartet Micha bereits mit einer zerteilten Melone auf uns. Eigentlich passt die Temperatur (hat es eigentlich Plusgrade?;-) überhaupt nicht für dieses Obst, aber trotzdem schmeckt's.

Nachdem wir wieder alle zusammen sind - auch Claudia ist wieder da -, fahren wir aus der Stadt hinaus zu unserem Hotel, das sich direkt am Wasser befindet. Vom Speisesaal aus können wir während des Abendessens (Dessert: Palatschinke mit Dulce de Leche) den Sonnenuntergang über der Darwinkordillere beobachten. Danke Ekkehard für die gespendete Runde Pisco Sour.

 

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