24. Jänner 2009 - Samstag - Tag 8
| Santa Cruz |


Cerro Torre, 3133 m
Parque Nacional Los Glaciares




El Calafate › El Chaltén

Nächtigung: Estancia Ricanor


Estancia La Leona

El Calafate erwartet uns heute am Morgen mit Regen. Wir haben ausreichend Zeit bis zur Abfahrt. Daher fällt das Frühstück wieder einmal üppiger aus. Von Kaffee und Orangensaft über Kuchen mit Dulce de Leche bzw. Marmelade-Kokos-Füllung zu Croissants (medialuna), Früchten mit Erdbeerjoghurt reicht die Palette am Buffet. Ich habe noch Zeit, vier Karten zu schreiben, die Claudia - mit allen anderen Karten - am Postamt in El Calafate aufgibt. Micha holt bei Bernd (kein Scherz) noch Brot für die Verpflegung unterwegs.

Wir verlassen nun die Stadt am Lago Argentino und kehren zurück auf die Ruta 40 nach Norden. Um uns die Zeit zu vertreiben, liest Claudia aus Gunther Plüschows Buch Silberkondor über Feuerland vor. Die Reise führt uns entlang des Río Leona, der den Lago Viedma mit dem Lago Argentino verbindet. Kurz bevor wir den Lago Viedma erreichen, halten wir bei der Estancia La Leona zur Mittagspause. Die Verpflegung gibt's wie üblich am Bus. Zuvor machen wir eine kleine Besichtigung in der Estancia, in der auch ein kleines Museum über Robert Leroy Parker alias Butch Cassidy eingerichtet ist. Nach der Nahrungsaufnahme erkunden wir noch die Gegend am Fluss.

Vom Ostufer des Lago Viedma haben wir einen grandiosen Blick auf die Anden. Leider können wir den Cerro Fitz Roy und den Cerro Torre hinter den Wolkenschleiern nur vermuten. An deren Fuß liegt unser heutiges Ziel - El Chaltén. Claudia setzt ihren Lesetag fort und bringt uns einen Bericht über die sogenannte "Vuelta" näher. Die Vuelta ist ein Rundwanderweg um Fitz Roy und Cerro Torre, der großteils über das Inlandeis führt. Auf dem Weg nach El Chaltén legt Micha plötzlich eine Vollbremsung hin. Claudia hat ein Gürteltier über die Straße flitzen gesehen. Nach mehreren Versuchen, es zu stoppen, gelingt es Konrad, das Tier zum Stehen zu bringen. Die Zeit, in der es still steht, reicht aus, um ausreichend Bilder zu machen.


Parque Nacional Los Glaciares
› El Chaltén

Langsam nähern wir uns unserem heutigen Ziel. Wir kommen wieder in das Gebiet des Nationalparks Los Glaciares. Was besonders erfreulich ist: das Wetter bessert sich. Der Fitz Roy, aber besonders der Cerro Torre, ist immer besser zu sehen, was eher unüblich ist. Normalerweise ist der Fitz Roy besser zu sehen. Nach diesem Anblick hat sich die Reise und die Wiederkehr nach Patagonien schon ausgezahlt.

Wir erreichen nun das Dorf El Chaltén, das sich seit 2003 sehr verändert hat. Es ist um vieles größer geworden. Da Claudia und Michael im Ort noch etwas erledigen müssen, haben wir eine gute Stunde Zeit, uns umzusehen. Es ist ruhig. Wahrscheinlich sind die Touristen gerade irgendwo in der Umgebung unterwegs. Hier finde ich endlich mein Souvenir-T-Shirt und drei Karten für Grüße nach Hause kaufe ich auch. Ich treffe Andreas und zusammen "stürmen" wir eine Bäckerei. Während er sich Empanadas leistet, nehme ich ein paar alfajores mit verschiedenen Füllungen mit.

Der letzte Abschnitt der heutigen Fahrt führt uns zur Estancia Ricanor, 16 km nördlich von El Chaltén, wo wir bei starkem Wind wieder unsere Zelte aufstellen.


Der Autor beim Zeltaufbau
© Rolf Orlowski

Beim Aufstellen des großen Zeltes und dessen Sicherung mit Steinen helfen wir alle mit. Zwischenzeitlich machen Michael und Claudia Küchendienst. Nach dem Genuss von gemischtem Salat und Spaghetti mit Fleisch-Tomaten-Sauce ergreift Rolf das Wort. Er würdigt - nicht ohne Grund - die Reiseleitung und spricht davon, dass es in Deutschland schon morgen sei. Daher könne man Micha hier in Argentinien heute schon zu seinem Geburtstag gratulieren. Ich stoße mit Cabernet Sauvignon auf Michas Ehrentag an.

Nach einem besonders lustigen Abwasch "im Akkordtempo" plaudern wir noch im Zelt und kehren zu später Stunde (um etwa 23 Uhr, wann sonst) zu den Schlafsäcken zurück.

 

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