15. April 2007 - Sonntag - Tag 22 |
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| Arica y Parinacota
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![]() Iglesia San Marcos Arica ![]() ![]() ![]() 25-30°C Arica › San Miguel de Azapa › Arica › Putre Schön langsam machen wir uns auf den Weg in die benachbarte Ortschaft San Miguel de Azapa. Museo Arqueológico San Miguel de Azapa Hier hat die Universität von Tarapacá ein sehr interessantes Museum eingerichtet. Dieses Museum ist der Geschichte dieser Region gewidmet. Bereits vor rund zehntausend Jahren war dieses Tal bevölkert. Aus dieser und natürlich auch aus späterer Zeit sind Ausstellungsstücke vorhanden, darunter eine 7000 Jahre alte Mumie aus der Chinchorro-Kultur. Nachdem wir uns mit der Geschichte dieses Fleckchen Erde auseinandergesetzt haben, kehren wir in die Jetztzeit zurück.
Arica Wir starten zu einer Stadtrundfahrt durch Arica, die auch "Stadt des ewigen Frühlings" genannt wird. Es regnet hier beinahe nie, einzig und allein das Wasser der Flüsse liefert genug Nass, um die Stadt zum Blühen zu bringen. Nicht ganz 200.000 Einwohner zählt Arica. Sie ist die nördlichste Stadt Chiles, nur mehr 20 Kilometer von der Grenze zu Peru entfernt. In die Hauptstadt Santiago müsste man jedoch über 2000 Kilometer zurücklegen. Welches Ausmaß Chile tatsächlich hat, kann man an folgendem Beispiel festmachen: Würde man von Arica zum Südpol fahren (können), so wäre man zur Hälfte der Strecke noch immer im gleichen Land! Dazu mehr in zwei Jahren;-) Zurück vom Südpol nach Arica. Am Hafen schließlich stellen wir unseren Wagen ab. Der Spaziergang führt uns zu zwei interessanten Gebäuden. Denn hier hat sich ein berühmter Architekt verewigt. Die Iglesia San Marcos sowie das Zollhaus wurden von Gustave Eiffel konstruiert. Er hat also doch mehr erschaffen als nur den berühmten Turm in der französischen Hauptstadt;-) Vor dem Zollhaus steht eine Lokomotive aus dem Jahr 1924. Sie wurde von der Maschinenfabrik Esslingen erzeugt. Auf unserer Erkundungstour kommen wir auch am Hafen vorbei. Zwischen den kleinen Booten geht's rund. Unzählige Pelikane und Seelöwen streiten sich um den besten Fisch. Um einen guten Überblick zu bekommen, fahren wir auf den markanten Fels der Stadt, den Morro de Arica. Von diesem Platz aus hat man einen guten Ausblick auf die Stadt und ins Azapatal. Auch hier wird Geschichte lebendig. Im bereits angesprochenen Salpeterkrieg kam es am 7. Juni 1880 am Morro de Arica zu Kampfhandlungen zwischen den chilenischen und peruanischen Streitkräften. Die Chilenen trugen den Sieg davon. Die peruanische Stadt Arica wurde nach dem Friedensvertrag chilenisch. In Erinnerung an diese Kämpfe steht auf dem Morro heute ein Friedensstatue mit den Wappen beider Länder, der Cristo de la Paz. Mittlerweile hat sich der Hunger wieder einmal gemeldet. Wie bereits bei meinem letzten Besuch hier im Oktober 2004 gibt es die Mittagspause am Bus (mit pepino dulce), bevor wir dem Pazifik endgültig Lebewohl sagen. Haben wir letzte Nacht noch fast auf Meereshöhe geschlafen, so werden wir die nächsten Nächte auf 3500 Meter verbringen. Mal schauen, ob das gut geht! Valle de Lluta Noch einmal müssen wir durch die Stadt, ehe wir wieder in die Wüste kommen. Vereinzelt haben sich Kandelaberkakteen der Umgebung angepasst und stehen mitten in den felsigen Hängen. Die Straße steigt nun stetig an. Irgendwann beginnt Jürgen etwas zu erzählen von einer magnetischen Zone in einer Senke, die etwas mit dem Erdmagnetfeld zu tun hätte. In dieser Senke hält er den Wagen an und legt den Leerlauf ein. Plötzlich beginnt der Wagen zurück-, also bergauf zu rollen. War das jetzt nur eine optische Täuschung? Ging's da rückwärts überhaupt bergauf? Oder ist es die pure Wirklichkeit, die er uns gezeigt hat? Fragen über Fragen! Naja, eine Tafel steht neben der Straße. Es wird wohl Tatsache sein. Aber dieses Thema wird mich vermutlich noch etwas länger beschäftigen. Einige Kilometer weiter treffen wir auf einen Wagen, der an der Straße steht. Eine Frau dürfte sich nicht wohl fühlen. Wie sich herausstellt, ist es die Fahrerin des PKWs. Wie sich so alles zusammenfügt. Wir haben doch zwei Fahrer mit. Jürgen erfährt, dass sie auf dem Weg nach Putre ist. Er bietet an, sie mit ihrem Auto dahin zu fahren. Sie nimmt das Angebot natürlich dankend an. Wir fahren daher mit Martin weiter. Kurz vor Putre lässt die untergehende Sonne die Berge "erglühen". Die Sonnenstrahlen können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Himmel bald nicht mehr zu sehen sein wird. Auf 3500 Meter hat es immer noch etwa 15 °C. Nach der Ankunft im Hotel beginnt es zu nieseln. Na hoffentlich haben wir morgen besseres Wetter, denn einige schneebedeckte Vulkankegel warten auf uns! Die will ich unbedingt sehen. Das Abendessen wird im großen Speisesaal des Hotels serviert. Es ist sehr einfach, aber gut. Auch ein wenig Alpakafleisch ist dabei. Spät, aber doch, bin ich nach elf im Bett. Die Höhenlage macht sich bemerkbar. Man spürt deutlich, dass die Luft wieder dünner ist. Womöglich hatte die Autofahrerin Probleme mit der schnellen Höhenanpassung gehabt. Da wir mit unserem Wagen sicher langsamer unterwegs gewesen sind als sie mit dem PKW, haben wir die Anpassung an die Höhe vermutlich besser vertragen. ![]() |
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