12. April 2007 - Donnerstag - Tag 19 |
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| Antofagasta |
![]() Iglesia de San Francisco Chiu-Chiu ![]() ![]() ~25°C San Pedro de Atacama › Calama › Chuquicamata › Chiu-Chiu › Calama Nur etwa 100 Kilometer legen wir bis zu unserem nächsten Ziel zurück. Durch die Llano de la Paciencia, die "Ebene der Geduld" und über den 3400 Meter hoch gelegenen Paso Barros erreichen wir die Großstadt Calama, wo wir gleich nach der Ankunft unser Quartier beziehen. Von hier aus starten wir den Ausflug des heutigen Tages. Calama ist in letzter Zeit so groß geworden, weil sich in unmittelbarer Nähe eine für das ganze Land wichtige Betriebsstätte befindet. Chuquicamata Am Rande der Stadt Chuquicamata klafft ein riesiges Loch in der Erde. Es ist die weltgrößte Tagebaukupfermine. Das Loch hat einen Durchmesser von 4,7 bzw. 3 km und eine Tiefe von 1 km. Kupfersulfid und Kupferoxid werden gewonnen. Wegen des hohen Preises hat die betreibende Firma Codelco Norte im Jahr 2005 einen Gewinn von mehreren Milliarden Dollar gemacht. Von diesem Gewinn sind laut Gesetz automatisch zehn Prozent für das chilenische Militär reserviert. Glücklicherweise fällt auch für die Minenarbeiter etwas ab. Sie dürften zu den bestverdienensten Arbeitern des Landes gehören. Etwa 1500 bis 2000 Dollar monatlich soll der Verdienst betragen. Naturgemäß hat so ein Bergbaubetrieb auch Nachteile. Neben der extrem hohen Feinstaubbelastung wird immer noch kupferhältiges Gestein gefunden und dann taucht noch die Frage auf: Wohin mit dem Schutt? Riesige Abraumhalden liegen bereits neben der Mine. Und da immer mehr Platz gebraucht wird und man die Arbeiter nunmehr auch vor gesundheitlichen Schäden bewahren möchte, wird die Stadt Chuquicamata eines Tages nicht mehr existieren. Denn die Bevölkerung ist großteils bereits nach Calama umgesiedelt worden. Nach einer Führung durch ein kleines Museum und einer Filmvorführung fahren wir bis zur Anlage. Ein Bus des Betriebes bringt uns dann bis zum großen Loch, in das wir nur ungläubig hineinstarren können. Irgendwo da ganz unten fahren Miniautos herum. Aber wenn diese Autos dann ganz oben sind, sind sie überhaupt nicht mehr mini. Schon ein Reifen der Transportfahrzeuge hat einen Durchmesser von drei Meter. Bei der Mittagsjause am Bus gibt es wieder etwas Neues zum Probieren: eine Pepino (oder Melonenbirne bzw. Birnenmelone) und eine Kaktusfrucht. Pukara de Lasana Unser nächster Besuch gilt alten Mauern. Etwa dreißig Kilometer nordöstlich von Calama finden wir eine Stadt aus früheren Tagen - die Pukara de Lasana. Sie wurde im Tal des Río Loa errichtet. Ist die Gegend sonst grau und unwirtlich, durchzieht entlang des Flusses ein grünes Band die Wüste. Dies dürfte schon vor hunderten von Jahren Siedler angelockt haben. Noch heute wird das Wasser für die Landwirtschaft genutzt. Im Norden der Ruinen beherrschen Peter und Paul, zwei über 6000 m hohe Vulkankegel, das Landschaftsszenario. Chiu-Chiu Unweit der verfallenen Siedlung besuchen wir einen bewohnten Ort. In Chiu-Chiu, das am vorhin erwähnten Fluss errichtet worden ist, können wir uns kurz umsehen. Plötzlich ist Musik zu hören. Aber woher? Sie kommt aus dem Gelände der Schule San Francisco de Chiu-Chiu. Die Schüler/innen spielen mit Panflöten und tanzen dazu, begleitet von einem Lehrer auf der Gitarre. Wie uns Martina erzählt, wird hier für eine Aufführung bei einem Flohmarkt geprobt. Unser weiteres Augenmerk gilt der Kirche des Ortes. Sie ist mit einem Alter von etwa 400 Jahren die älteste Kirche Chiles und wurde zum Nationaldenkmal erklärt. Auch bei diesem Sakralbau spielt Kaktusholz eine wichtige Rolle. Es wurden damit die Tür und auch das Dach errichtet. Auf der Rückfahrt nach Calama können wir von weitem die Rauchsäulen von Chuquicamata erkennen. Da bis zum Abendessen noch Zeit bleibt, nutze ich diese, um mir im Internet neue Informationen zu holen. ![]() |
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