11. April 2007 - Mittwoch - Tag 18

| Antofagasta |


Flamingos
Salar de Atacama - Laguna Chaxa
Reserva Nacional Los Flamencos




~-5 bis +28°C
San Pedro de Atacama › El Tatio › Toconao › San Pedro de Atacama

Um 3.45 Uhr - JA, um 3/4 vier muss ich heute aus dem Bett kriechen. Es geht sich nur eine Tasse Kaffee aus, denn ein Kleinbus wartet schon pünktlich vor der Haustüre. Wir machen bereits am frühen Morgen einen Ausflug, denn später kann man jene Beobachtung, die wir uns wünschen, nicht mehr machen. Also starten wir mit Begleiter Víctor noch lange vor Sonnenaufgang eine etwa anderthalbstündige Busfahrt zu "Opas Tränen", wie das Geysirfeld

El Tatio

übersetzt heißt. Es ist das drittgrößte und mit 4320 Metern Seehöhe das höchstgelegene Geysirfeld der Erde. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt können wir ein einzigartiges Naturschauspiel bestaunen. Aus unzähligen Erdlöchern dampft es heraus. In der Morgendämmerung sind die Dampfsäulen besonders gut zu erkennen. Maßgebend für den Dampf ist der Temperaturunterschied von Wasser zu Luft. Je wärmer die Luft wird, desto mehr verschwinden die Dampffontänen. Daher mussten wir so früh hierher.

Es zischt, spritzt und brodelt um uns herum. Rund 80 Geysire und einige andere heiße Quellen sind auf diesem Feld zu finden. Die natürliche Hitze wird von Víctor genutzt, um Eier zu kochen und Kakao zu erwärmen. So haben wir bei dieser Eiseskälte doch etwas Warmes: ein Frühstück! Am Rande des Geysirfeldes wurde ein Thermalbecken mit Natursteineinfassung eingerichtet. Die meisten von uns (oder doch fast alle?) werfen sich in die "Fluten" und genießen das warme Wasser.

Auf der Rückfahrt nach San Pedro sehen wir dann auch etwas von der Umgebung. Pampasgras lockert die sonst vegetationsarme Gegend auf. Zwischendurch sind auch Lamas zu sehen. Da dürfte es in der Nähe auch einige Bewohner geben. Tatsächlich - in einem kleinen Dorf legen wir einen kurzen Stopp ein, ehe wir wieder zum Hotel zurückkehren, wo wir zum Mittagessen verweilen. Gottseidank hat es eine gute Suppe gegeben, denn das Risotto ist grauslich (ich muss das so schreiben). Das Dessert hingegen schmeckt wieder vorzüglich.

Da verlege ich mich lieber auf die landschaftlichen Genüsse. Am Nachmittag steht ein Besuch des Salzsees Salar de Atacama auf dem Programm. Von San Pedro aus fahren wir vorerst 40 Kilometer bis Toconao, einer kleinen Ortschaft am östlichen Rand des Salzsees. Nach einem kurzen Aufenthalt geht die Fahrt weiter ins Naturschutzgebiet


Reserva Nacional Los Flamencos
› Laguna Chaxa

Am Fuße einiger Fünftausender wurde an der Laguna Chaxa ein Vogelschutzgebiet eingerichtet. Bis nach Sonnenuntergang bleiben wir hier, um die vielen Flamingos und Strandpfeifer beobachten zu können. Vor der Rückfahrt ins Quartier gibt es am Bus das Abendessen, eine kalte Jause. Noch ein letzter Blick auf den 5592 Meter hohen Volcán Láscar, den aktivsten Vulkan im Norden Chiles. Sein letzter großer Ausbruch fand im April 1993 statt. Auf den Tag genau dreizehn Jahre später (ein Jahr vor unserem heutigen Besuch) wurde ein neuer Ausbruch verzeichnet, wobei die Aschewolke dreitausend Meter hoch in den Himmel stieg.

Da das Tagesprogramm sehr früh begonnen hat, bin ich schon recht müde, nicht zuletzt wegen der Sonne tagsüber und des starken Windes, der am Salar de Atacama geweht hat. Schon um halb zehn bin ich in Liegeposition.

La Casa de Don Tomás • San Pedro de Atacama
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