6. April 2007 - Karfreitag - Tag 13 |
||
| Salta |
![]() Kathedrale Salta ![]() ~25°C Salta Salta
"La Linda" Wer sich spät ins Bett legt, darf auch mal später aufstehen. Erst um 8 Uhr bewege ich mich zum Frühstücksbuffet. Toastbrot mit Schinken - ach du Sch.... - heute ist doch Karfreitag! Ich kann es aber nicht mehr ändern, der Schinken liegt schon im Magen. Aber für die heutige Stadtbesichtigung müssen ordentlich Kalorien getankt werden. Wie erwähnt, soll heute die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Salta erkundet werden. Die Stadt hat ungefähr 500.000 Einwohner und liegt auf knapp 1200 m Seehöhe. Der Beiname "la linda" bedeutet soviel wie "die Schöne/Hübsche", was es nun zu beweisen gilt. Vom Hotel spazieren wir zur Talstation der Gondel, die auf den Cerro San Bernardo fährt. Der Cerro San Bernardo am Ostrand der Stadt überragt die Ansiedlung um knapp 300 Meter. Mit der Gondel erklimmen wir den Berg. Während der Auffahrt bemerken wir, dass sich eine hunderte, wenn nicht tausende Personen große Menschenmenge den Berg hinaufbewegt. Es ist eine Kreuzwegsprozession, die zum Altar des Hl. Bernhard pilgert. Bevor wir uns im Getümmel verlieren könnten, machen wir auf dem Berg einen Rundgang, um die besten Ausblicke auf die Stadt zu erhaschen. Der Abstieg erfolgt zu Fuß. Mitten durch die Pilger und vorbei an Ständen mit kulinarischen Köstlichkeiten gelangen wir zu einem Denkmal einer großen Persönlichkeit dieser Region. Martín Miguel de Güemes war ein General im argentinischen Unabhängigkeitskrieg Anfang des 19. Jahrhunderts. Er war Anführer eines Gauchoheeres, das den Spaniern erbitterten und erfolgreichen Widerstand leistete. Aus diesem Grund werden die Gauchos und deren Musik (siehe gestern) in Salta und Umgebung immer noch hoch verehrt. Von der weltlichen Geschichte wenden wir uns nun der Geistlichkeit zu. Wir kommen am Nonnenkloster Convento San Bernardo vorbei, dessen Prunkstück die aus Algarrobo-Holz geschnitzte Eingangstür ist. Danach besichtigen wir die Iglesia San Francisco, nur wenige Meter davon entfernt. Dadurch, dass scheinbar die ganze Stadt unterwegs zum Cerro San Bernardo ist, gibt es wenig Straßenverkehr, was für eine Stadtbesichtigung natürlich sehr angenehm ist. Über die Plaza 9 de Julio steuern wir geradewegs auf die Kathedrale zu. Die Pastelltöne der Fassade lassen kaum erahnen, dass im Inneren alles Gold ist, was glänzt - obwohl dies in Südamerika eigentlich zu vermuten wäre. Christiane hat in der Zwischenzeit schräg gegenüber der Kathedrale vor einem Restaurant Plätze für die Mittagspause gesichert. Es gibt Empanadas mit Lamafleisch (ui - schon wieder gegen das Fastengebot verstoßen) und gemischten Salat. Nach der kleinen Stärkung haben wir kein Programm mehr. Ich mache mich alleine auf den Weg, die Fußgängerzone zu erkunden und mich ein wenig treiben zu lassen - bis ich wieder im Hotel angekommen bin, wo ich im Zimmer eine Pause einlege. Martina ist so nett und begleitet mich auf der Suche nach einer CD mit Gauchomusik. Ein bisschen müssen wir schon suchen, bis wir etwas Passendes für mich finden. In einem kleinen Laden schlage ich dann zu. Zwei Tonträger nehme ich mit nach Hause. Die Lieder vermitteln zwar einen guten Eindruck über das manchmal traurige Leben der Gauchos. Richtige Ohrwürmer sind nicht darunter. Livemusik wie gestern ist halt immer noch besser. Aber trotzdem sind die beiden CDs eine schöne Erinnerung. Nach unserer erfolgreichen Einkaufstour treffen wir auf vier Mitreisende, die es sich in einem Kaffeehaus gemütlich gemacht haben. Die Einladung, uns dazuzusetzen, nehmen wir natürlich gerne an. In der Cava de Piedra bestelle ich mir einen "Café Argentino" (Kaffee mit Dulce de Leche-Likör). Fast hätten wir die Zeit übersehen, nun noch schnell zurück ins Hotel, denn es ist bald Treffpunkt zum Abendessen. Heute Abend spazieren wir ins Restaurant Doña Salta. Am Ende des Tages habe ich es endlich kapiert: es gibt fleischlose Kost. Aber ein Achterl Rotwein dazu darf es dann trotzdem sein;-) ![]() |
||
« vorheriger Tag | |