5. April 2007 - Gründonnerstag - Tag 12 |
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![]() Quebrada de las Conchas ![]() ![]() ~20°C Cafayate › Salta Quebrada
de las Conchas
Mit Rührei und Schinken, Butter und Marmelade, Müsli und Kaffee starte ich in den Tag, heute erst um kurz vor 8. Aber wir haben es nicht eilig. Denn die nächsten Stunden haben wir Zeit zur freien Verfügung und können die Quebrada intensiv zu Fuß erkunden. Irgendwie erinnert mich diese Gegend stark an den Südwesten der USA. Sandsteinwände in verschiedenen Farben, Türmchen, Spitzen und andere Formationen lassen mein Herz höher schlagen. Dazwischen stehen vereinzelt Kandelaberkakteen. Unsere Weiterfahrt entlang des Río de las Conchas wird oft unterbrochen durch kürzere Aufenthalte, denn dieses Tal hat vieles zu bieten. Aussichtspunkte, Gesteinsschichten, Steilwände wie das anfiteatro und Schluchten wie die garganta del diablo ("Teufelsschlund") gilt es zu besichtigen. Im Amphitheater gibt es eine großartige Akustik, die sich ein Gitarrist zu Nutze macht und uns mit argentinischen Klängen verwöhnt. Der Teufelsschlund ist von einem Parkplatz aus auf kurzem Weg zu erreichen. Diese Felsen wurden extrem verworfen, ganz schräg liegen die Schichten, in die sich die Schlucht eingegraben hat. Man könnte auch hinaufklettern, aber das lassen wir lieber sein, denn die Felsen sind ganz schön glatt. Mittlerweile ist das "Buffet am Bus" zubereitet worden. Von gestern sind noch ein paar Nudeln übriggeblieben, die heute unbedingt verzehrt werden müssen. Vom felsigen Tal fahren wir weiter nach Norden durch fruchtbares Gebiet, in dem Tabak großflächig angebaut wird. Auch Viehzucht und Grünland gibt es hier. Unser Ziel ist die gleichnamige Hauptstadt der Provinz Salta. Salta Die Stadtbesichtigung ist für morgen vorgesehen. Jetzt haben wir ein wenig Zeit, uns im Hotel frisch zu machen. Ich nutze diese Stunden um ein paar Karten zu schreiben, den Koffer umzuräumen und meine E-Mails abzufragen. Im Hotel wird nämlich Internet angeboten, was ich natürlich zu nutzen weiß. Zum Abendessen gehen wir auswärts. Martina und Jürgen haben dafür ein ganz besonderes Restaurant ausfindig machen können. Im "Alten Bahnhof", wie dieses Lokal übersetzt heißt, gibt es aber nicht nur kulinarischen, sondern auch musikalischen Genuss. Salta ist die Heimat der Gauchos. Von ihnen wurde ein eigener Musikstil entwickelt. Und hier in dieser Peña, wie man so ein Musiklokal nennt, wird unter dem Motto Donde vive el folclore de Salta ("Wo die Folklore von Salta lebt") live gespielt, gesungen und auch getanzt. Natürlich kommt auch typisch einheimische Kost auf den Tisch: Empanadas, Cazuela de Cabra (Eintopf mit Ziegenfleisch, Möhren, Kartoffeln, Mais, ...) und als Dessert Gemischtes Eis. Und weil's heute so schön gewesen ist, auch 2 x 0,65 l Bier. Leider habe ich ganz vergessen, meinen Fotoapparat mitzunehmen. Ich wollte einfach unbeschwert essen gehen. Was in diesem Fall ein großer Fehler gewesen ist. Wir befinden uns gerade in der Karwoche, in spanischsprachigen Ländern semana santa genannt. Daher sind die Argentinier selbst auf Urlaub. Viele Touristen aus Buenos Aires oder Córdoba sind in der Peña zu Gast. So nebenbei werden zwei Damen aus dem Publikum aufgefordert, mit den Gauchos zu singen. Die Livemusik hinterlässt bei mir einen bleibenden Eindruck. Eigentlich möchte ich noch gar nicht ins Hotel zurück, doch um eine Stunde nach Mitternacht müssen wir trotzdem das Lokal verlassen. Ich bin noch ganz aufgewühlt von der tollen Musikdarbietung. ![]() |
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