29. März 2007 - Donnerstag - Tag 5

| Mendoza ¦ San Juan |


Difunta Correa




~22°C
Mendoza › San Juán › Marayes › San Agustín del Valle Fértil

Mendoza

Schon früh sind wir unterwegs. Die Stadt scheint noch zu schlafen. Aber noch wollen wir die Weinstadt nicht verlassen, sondern fahren zum Cerro Gloria, einem Hügel im Westen der Stadt. Dort steht ein Denkmal für den Libertador. Die Geschichte wird hier lebendig, denn General San Martín war in Mendoza Gouverneur und startete 1817 von hier aus seinen Marsch über die Anden, um mit seinem Freund und späteren ersten Präsidenten Chiles Bernardo O'Higgins und mit seiner Armee Chile von Spanien zu befreien.

Nun geht's aber los mit der Weiterreise. Wir lassen Mendoza hinter uns und machen uns auf der Ruta 40 auf in den Norden. Eukalyptusbäume säumen den Weg. Unterwegs halten wir kurz an, denn neben der Straße werden Melonen und Wein angeboten. Diese Gelegenheit muss genutzt werden. Eine fruchtige Vormittagsjause kann man doch nicht ablehnen!

Wir passieren die nächste Großstadt San Juan und verlassen die Ruta 40 wieder in Richtung Osten. Aber bereits kurz nach San Juan stoppen wir für eine ganz außergewöhnliche Besichtigung. Doch zuvor wird am Bus die Mittagspause eingelegt.


Difunta Correa

In der Nähe der Ortschaft Vallecito, mitten in der argentinischen Wüstenlandschaft, befindet sich eine der wichtigsten Wallfahrtsstätten des Landes. Hier wird aber keine Heilige verehrt, sondern einem Wunder gedacht. In Wikipedia wird es so beschrieben: Difunta Correa (die verstorbene Correa, eigentlich María Antonia Deolinda y Correa) war eine Frau, die 1841 auf der Suche nach ihrem Mann angeblich in der Wüste Argentiniens verdurstet ist. Ihr Kind jedoch war dank der Muttermilch nicht gestorben, es lag saugend an der Brust der toten Mutter. Als sich María Antonia Deolinda y Correa 1841 mit ihrem Säugling in die Wüste begab, herrschte in Argentinien Bürgerkrieg. Kurz nach ihrer Entbindung war ihr Mann von spanischen Soldaten verschleppt worden. In ihrer Verzweiflung wollte sie dem Verschleppten durch die Wüste folgen und zog los. Tage später fand eine Gruppe von Maultiertreibern die Correa tot in der Wüste. Das Kind hatte wie durch ein Wunder überlebt. Dank der Muttermilch war es nicht verdurstet.”

Sie gilt mittlerweile als Schutzheilige der Reisenden. Angesichts ihrer Geschichte findet man immer wieder Gedenkstätten mit Wasserflaschen, nicht nur hier, sondern in ganz Argentinien, im Süden Chiles und in Uruguay. Nach Vallecito kommt man aber, um zu bitten oder zu danken. Es wurden viele kleine Häuschen errichtet, in denen die Dankesgaben thematisch geordnet untergebracht sind. So werden in einem Häuschen zB alle Pokale gesammelt, in einem anderen Spielzeugautos. An den Wänden prangen unzählige Plaketten mit verschiedensten Danksagungen. Viele ganz kleine Häuschen stehen verstreut herum und die Kraftfahrer bedanken sich mit KFZ-Kennzeichen, die die Wege übers Gelände säumen.

Natürlich gibt es auch Souvenirs zu kaufen. Besonders beliebt sind kleine rote Bänder, auf denen Difunta Correa um Schutz fürs Auto gebeten wird. Auch für mich finde ich das richtige Band: Difunta Correa - protege mi Toyota. Einige andere Bänder kann ich auch noch brauchen, denn kleine Andenken für die Daheimgebliebenen schaden nicht. Etwas Größeres hat im Koffer nicht Platz;-)

Mehr als die Hälfte unserer heutigen Strecke liegt noch vor uns. Wir müssen daher weiter. Es folgt ein besonders interessanter Abschnitt. Ein ständiges Auf und Ab der Straße lässt uns nicht einschlafen. Wie eine Wellenformation breitet sich der Asphalt vor uns aus. Aber auch das wird gemeistert und wir kommen der ersten Zeltnacht immer näher.

Doch leider spielt am Abend das Wetter nicht mehr mit. Es beginnt zu nieseln. Die Mehrheit entscheidet daher, dass wir die Zelte im Wagen lassen. Die Zeltplatzbetreiber bieten auch Cabañas an. Das hört sich gut an. Wir steigen für die nächsten beiden Nächte eben in den Hütten ab. Trotzdem gibt es heute das erste - von mir schon heiß erwartete - selbst gekochte Campingmenü. Es ist doch immer wieder gemütlicher, im Freien zu sitzen und sich selbst zu bedienen, ohne dass ein/e Kellner/in irgendwo herumschwirrt.

Cabañas Valle Fértil • San Agustín del Valle Fértil
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