25. Jänner 2003 - Samstag - Tag 7 |
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| La Araucanía
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![]() Blick vom Kraterrand des Volcán Villarrica auf Lago Villarrica, die Stadt Pucón und Volcán Llaima (rechts) Parque Nacional Villarrica ![]() ![]() Pucón › Pucón Ein wunderbarer Tag?
Ich hab's geschafft. Das Fieber ist gottseidank vorbei. Trotzdem gibt's zum Frühstück nur Tee und Rhabarberkuchen. Vielleicht auch, weil unser Tag schon um 6 Uhr beginnt? Das Wetter scheint nicht gut zu sein - Nebel. Hoffentlich ist der Berg frei. Nach einer Fahrt im Kleinbus von Pucón zum Vulkan steigen wir in einen Sessellift um. An der Bergstation auf etwa 2000 m beginnt bereits der Schnee - und das im chilenischen Hochsommer! Wir bekommen Eispickel gereicht und eine kurze Einschulung, wie man damit umgeht, falls man ausrutschen sollte. Heute ist wieder Frank mit uns unterwegs. Helga will sich die Strapazen nicht antun und bleibt bei Petra in Pucón. Nach wenigen Metern wird die Stimmung schlagartig besser. Der Nebel lichtet sich. Und keine Wolke ist über uns zu sehen. Nur der Wind ist spürbar. Erst jetzt begreift man den Beinamen dieser Gegend - "chilenische Schweiz". Schneebedeckte Vulkankegel ringsum wie Llaima 3125 m, Lonquimay 2865 m und Lanín 3747 m und viele Seen (Caburgua, Villarrica und Calafquén) unter uns umgeben uns. Unsere beiden Begleiter Oscar und Armin von der Agentur Sol y Nieve führen uns in etwa vier Stunden ohne Probleme auf den Gipfel des noch aktiven Vulkans. Ich fühle mich trotz überstandener Krankheit und leeren Magens recht gut. Ich glaube, nur Günther ist nicht ganz zufrieden. Er muss immer direkt hinter einem der Bergführer gehen, und das nur, weil er schon 73 ist? Auf dem Gipfel bzw. am Kraterrand angekommen, haben wir Zeit, uns zu stärken - was für mich auch bitter notwendig ist. Wir sind nicht die einzigen hier oben. Viele Bergwanderer rasten und genießen den herrlichen Ausblick in alle Richtungen. Ich nutze die Gelegenheit und mache noch ein paar Schritte am Krater entlang. Es wird mir schon ein wenig mulmig zumute, wenn es im Krater rumort. Es wird sich doch kein Ausbruch ankündigen? Aber dann wären wir sicher nicht heraufmarschiert. Nun folgt der Abstieg, den wir aber eher auf unserem Hosenboden absolvieren. Wir haben dafür verstärkte Hosen bekommen. Daher ist es uns möglich, den Berg hinunterzurutschen. Erst das letzte Stück unter dem Sessellift müssen wir auf dem Schotter wieder zu Fuß absolvieren. Durch diese schnelle Abstiegsmöglichkeit sind wir bereits nach etwa 1 1/2 Stunden wieder beim Bus. Zurück in Pucón genehmigen wir uns als Belohnung einen Krug Cristal-Bier. Auch Petra ist wieder zu uns gestoßen. Das Abendessen nehmen wir in einem argentinischen Lokal ein. Wir befinden uns ja nur etwa 50 km von der Grenze entfernt. Was in den USA all you can eat heißt, nennt man in Chile/Argentinien tenedor libre (zu dt. "freie Gabel"). Der Abend ist gerettet, die Speicher werden wieder aufgefüllt und die Gabel wird bei Rindersteak, Huhn, Lamm, ... doch mehrmals benutzt. Das Bett sehen wir daher erst um etwa 23.30 Uhr. Ja. Ein wunderbarer Tag! |
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Vulkanbesteigung
» keine Tagesroute |