10./11. April 2011 - Sonntag/Montag - Tag 23/24
| Tasmania ¦ Victoria |




Cambridge › Hobart International Airport | Melbourne Airport

2 km
Nächtigung: ---

Abreise! Wenn ich das schon höre. Aber alles hat einmal ein Ende.

Um halb 8 schließen wir unsere Cabin ab und fahren zur Rezeption zum Auschecken. Am Flughafen sind wir schon um 8 Uhr. Es ist doch nur ein "Katzensprung" - 2 Kilometer. Beim "Drop-Off" könnte man parken, aber sogar dafür wären Gebühren zu zahlen. Daher fahren wir gleich zu Thrifty und geben unseren Wagen nach 3536 km zurück. Von dort sind es ohnehin nur 100 Meter zum Flughafengebäude. Also ist es sowieso egal, wo man parkt.

Wir haben nun etwa zwei Stunden, bis wir Tasmanien verlassen. Der Check-In-Schalter ist noch nicht geöffnet. So bleibt Zeit, das Geschehen zu beobachten. Eine ältere Dame schwirrt aufgeregt und etwas verwirrt in der Halle herum. Sie spricht beinahe jeden an, denn sie möchte gerne wissen, wo und wann man das Gepäck aufgeben kann. Natürlich sind auch wir "Opfer" ihrer Nervosität. Sie dürfte das erste Mal auf einem Flughafen sein. Irgendwie tut sie mir leid. In einer Ecke der Halle sammelt sich eine Schulgruppe. Wie wir später mitbekommen, gibt es für die Schüler/innen einen Ausflug in die Bundeshauptstadt Canberra, denn alle - auch die Lehrer/innen - haben eine Kappe mit der Aufschrift Canberra Tour 2011 auf. Die Kinder sind sehr diszipliniert, als es dann ins Flugzeug geht.

Beim Einchecken gibt's keine Probleme. Jetzt können wir nur noch warten. Um 10.15 Uhr ist es dann soweit. Wir starten mit einem Flugzeug der Virgin blue vom Flughafen Hobart. Unter dem Motto

Take the long way home

heißt es Abschied nehmen von der "kleinen" grünen Insel UNDER DOWN UNDER.

Nach einer Stunde landen wir auf dem Flughafen Melbourne. Gottseidank - in diesem Fall - hat es etwas länger gedauert, bis das Gepäck auf dem Band zu sehen ist. Was macht man nun 11 1/2 Stunden - ja richtig, einen halben Tag - auf dem Flughafen mit dem gesamten Gepäck? Zuerst einmal von den beiden Weltenbummlern verabschieden, denn Silvia und Sepp setzen ihre Reise mit einem fünfwöchigen Aufenthalt auf den Inseln von Vanuatu fort. Sicher, man könnte sich vielleicht die Stadt anschauen, aber darauf haben wir auch keinen Bock mehr. Wolfgang und ich suchen uns lieber einen Platz zum Ausruhen. Ein bisserl Zeitvertreib mit dem Erkunden des Flughafens, ich auf die Toilette, er auf die Toilette. Ich suche uns dann einen besseren Platz. Vielleicht finde ich auch einen Internetanschluss, damit ich meine E-Mails nach drei Wochen abrufen kann.

Beim "Siedeln" zum neuen, besser gelegenen Sitzplatz, treffen wir Silvia und Sepp wieder. Auch sie haben noch Zeit, bis ihr Flug nach Brisbane startet. Gemeinsam suchen wir den Meckie (offiziell McDonalds) auf, denn eine kleine Stärkung kann auch nicht schaden. Nach Mighty Angus, einer großen Portion Pommes frites und Coke Zero ist der Abschied von den beiden nun endgültig gekommen.

Eine und eine 3/4 Stunde sind schon vergangen - die Zeit rast dahin. Nun ist das Internet gefragt. Für 2 Dollar gibt es 20 Minuten. Das reicht, um meine E-Mails abzurufen, denn allzuviele werde ich wohl nicht erhalten haben. Gottseidank ist überhaupt nichts Wichtiges dabei. Die Gelegenheit muss ich gleich beim Schopf packen und meiner Kollegin - die mit dem Schlüssel - zum heutigen Geburtstag gratulieren. Wolfgang deckt sich in dieser Zeit mit Souvenirs ein.

Die nächsten Stunden vergehen nur mehr mit Warten, Spazierengehen, Warten. Bei einer meiner Runden durch die Hallen schaue ich in einen Buchladen hinein, einfach einmal nachsehen, was da so geboten wird. Ich finde einen Lonely Planet-Reiseführer über Europa. Das interessiert mich jetzt, was die so über meine Heimat schreiben.

Um 16.30 Uhr kommt Leben in die Bude. Wir machen uns auf den Weg zu Kaffee und Kuchen. Und wieder ist eine Stunde über die Runden gebracht. Die nächste Stunde heißt es dann wieder: warten, warten, ab und zu raus aus der Halle an die frische Luft. Um 18.30 Uhr beginnt der Schalterbetrieb. Endlich können wir unser schweres Gepäck loswerden. Jetzt haben wir beim Check-In ein kleines Problem. Das große Gepäck hat bei beiden jeweils 21 kg, aber das Handgepäck ist zu schwer - bei Wolfgang. 10 kg sind der Qatar-Dame eindeutig zuviel. Wolfgang soll daher in die große Tasche umpacken. Nach ein paar Schwierigkeiten mit dem Schloss funktioniert der Gepäcktransfer. Uns wird mitgeteilt, dass das Handgepäck später noch einmal gewogen wird und wir dann Probleme hätten, wenn es zu schwer ist.

Nach dem Ausfüllen der Ausreisekarte - was die Aussies alles brauchen!? - gehen wir sofort weiter in den Bereich für International Departures. Es wird lustig weiterkontrolliert: Bordkarte, Handgepäck, Ausreiseformalitäten. Das alles geht aber ganz schnell vor sich, weil fast keine Passagiere unterwegs sind. Kurz vor 20 Uhr sind wir dann im überraschend schönen "Niemandsland" mit Teppichboden und Ledersitzen angekommen.

Jetzt passt es genau, dass ich die am Morgen vorbereitete Jause nasche.

Um viertel nach 9 spazieren wir gemächlich zum Flugsteig und finden einen Platz nahe am Ausgang. Ich muss nur kurz mal weg - sozusagen für kleine Jungs. Als ich zurückkomme, ist vor meinem Platz eine Absperrung und ein Zettel hängt dran mit der Aufschrift "enter for staff only", also nur für die Belegschaft. Ich schwindle mich aber an der Absperrung vorbei, da ja mein Handgepäck am Platz ist. Fast keiner der anderen Fluggäste darf nun an dieser Sperre vorbei. Kurz nach zehn beginnt das Boarding. Zuerst diejenigen, die im abgesperrten Bereich sitzen - also auch wir beide. Und: Gewichtskontrolle beim Handgepäck gibt es nicht mehr! Wir haben uns für den langen Flug einen Platz in der mittleren Dreierreihe ausgesucht. Da braucht nämlich immer nur einer von uns aufstehen, sollte der andere in der Mitte den Sitzplatz verlassen wollen und wir müssten dann niemand anderen belästigen. Um 22.45 Uhr startet die Boeing 777-200LR von Qatar Airways ab Melbourne mit dem Ziel Doha.

Ich kenne mich mit dem Bordcomputer schon gut aus. Die Jukebox habe ich daher bald mit 98 Liedern gefüllt. Die Nacht kann kommen. Zuerst gibt es aber noch das Abendmenü: marinierte Hendlhaxn (würde man bei uns daheim sagen) in Ingwersauce, Süßkartoffeln, Fisolen werden als Hauptspeise serviert. Bevor das Volk in den Sitzen einschläft, verteilt die Crew noch für jeden Passagier eine 390-ml-Wasserflasche - das bekommt man auch nicht bei jeder Airline.

Ich kann nicht einschlafen und durchsuche daher am Bordcomputer das Filmprogramm. "The sound of music" klingt nicht schlecht. Für die nächsten drei Stunden ist somit für Abwechslung gesorgt. Nach Ende des Filmes kommt die "unlustige" Zeit im Flugzeug. Von der Gegend über den Kokos-Inseln südwestlich von Indonesien schüttelt es den Flieger zwei Stunden lang durch. Auf der Anzeige kann man erkennen, dass der Pilot einen Umweg macht. Vermutlich weicht er einer Gewitterzelle aus. Erst vor Sri Lanka ist der Spuk vorbei. Ich versuche, diese Schüttelei mit ein bisschen Schlaf zu überbrücken, was teilweise gelingt. Die Ruhe dauert nicht lange. Schon über der Südspitze Indiens geht das Wackeln noch eine Stunde lang weiter, bis dann endlich das Anschnallzeichen ausgeschaltet wird. Jetzt kann ich mir in Ruhe noch einen Film anschauen. Es wird "True Grit", im Gegensatz zum ersten Film ein ganz neuer. Zwischendurch kommt das Frühstück mit Bananen-Rosinen-Pfannkuchen und Ahornsirup, Obst, Orangensaft, Kaffee, Fruchtjoghurt vorbei.

Nach 14 Stunden und 8 Minuten (!) in der Luft landen wir in Doha. Es ist 6 Uhr Ortszeit. Jetzt kommt das bereits bekannte Prozedere: Transfer mit dem Bus, Handgepäckskontrolle - und ganz wichtig: der Gang auf die Toilette. Wolfgang geht zuerst, braucht aber wegen eines Staus sehr lange. Endlich kann ich mich auf den Weg machen. Aber die Sitzgelegenheiten in den Toiletten sagen mir überhaupt nicht zu. Das erste ist "versaut", auch das zweite. Aber es gibt auch ein drittes. Warum ich das so ausführlich erzähle. Weil jetzt kommt die große Überraschung. Auf der Suche nach dem dritten WC treffe ich vier Bewohner meines Heimatortes! Also ein Treffen könnte man nicht besser planen. Sie sind gerade aus Sri Lanka angekommen und ebenfalls auf dem Heimweg. Wir werden den letzten Abschnitt nach Wien in der gleichen Maschine sitzen.

Gottseidank dauert die Wartezeit in Doha nicht allzulange. Knapp zwei Stunden nach der Landung steigen wir in das Flugzeug für die letzte Etappe ein. Bis es soweit ist, wird aber dreimal die Bordkarte geprüft. Wegen viel Verkehr verzögert sich der Abflug ein wenig. Einmal Verpflegung gibt es noch. Es gibt wieder Pancakes, das wär doch nochmal das Richtige für mich. Aber ich werde gleich gar nicht mehr gefragt, was ich will. Anscheinend gibt es keine Wahlmöglichkeit mehr. Daher kriege ich Champignon-Omelette. Ich mag aber keine Champignons. Weil aber das Omelette den österreichischen Palatschinken nicht unähnlich ist, mache ich mal Trennkost. Also raus mit den Pilzen und Erdbeermarmelade rein. Der Rest des Frühstücks ist sehr gut: Würstl, Obst, Erdbeerjoghurt, Gervais, ...

Den Rest des Fluges blättere ich - sozusagen als Nachlese - den Tasmanien-Reiseführer, den mir Sepp mitgegeben hat, durch. Um 13.30 Uhr MESZ landen wir in Schwechat. Statt meines Vaters holt mich einer meiner Onkels ab. Er zeigt uns, wie man am Flughafen gratis parken kann - ja auch das gibt's. *ggg* Diese Variante ist aber mit ein bisschen Risiko verbunden.

Nachdem wir Wolfgang wieder daheim abgesetzt haben, komme ich rundum zufrieden, aber müde, um 15.30 Uhr zu Hause an. Die Heimreise dauerte genau 41 Stunden.

 

« vorheriger Tag

 

zur Nachbetrachtung »

» Tagesroute
Abreise » keine Bilder des Tages