2011 NACHBETRACHTUNG


Fazit

Ich fahre nach Tasmanien! Viele Personen, denen ich das gesagt habe, konnten mit dem Begriff nichts anfangen: Tas-was? Ist das nicht in Afrika? Nein - das wäre Tansania. Oder in Rumänien? Nein - du meinst Transsylvanien. Tasmanien liegt südlich von Australien. Und gehört es wo dazu? Ja - es gehört zu Australien. Tasmanien ist der kleinste Bundesstaat des sechstgrößten Landes unserer Erde - und doch so ganz anders als der Rest von Australien.

Es sind oft nur wenige Bilder, die entscheiden, ob man ein Land bereisen will oder nicht. Bei Tasmanien waren es Ansichten vom Cradle Mountain, die mich veranlasst hatten, diese Insel zu besuchen. Zum Glück konnte ich gemeinsam mit Wolfgang L. den Fotografen Sepp Wohlmuth und dessen Frau Silvia auf diesem Abschnitt ihrer Weltreise begleiten.

Tasmanien ist klein. Die Insel hat drei Viertel der Größe Österreichs bzw. ist eineinhalb mal so groß wie die Schweiz. Auf dieser Fläche tummeln sich aber nur 500.000 Bewohner, die Hälfte davon um die Hauptstadt Hobart, etwa 100.000 in und um Launceston. Tasmanien ist daher weitgehend unbewohnt. Ein Großteil des Landes steht unter Naturschutz. Das Ziel der Reise war somit der Besuch der verschiedenen Naturräume.

Die meisten Überlandstraßen auf Tasmanien sind asphaltiert. Der Western Explorer Highway im Nordwesten der Insel wird wohl ewig unbefestigt bleiben. Das Verkehrsaufkommen dort ist einfach zu gering. Kilometerlange Sandstrände an der Ostküste und teilweise im Norden, Viehzucht und Milchwirtschaft im Zentrum, Norden und Osten und die riesigen (Regen)Waldgebiete im Westen der Insel prägen Tasmanien. Besonders beeindruckt war ich von den Küstengebieten im Osten. Diese Verbindung von blauem Wasser, weißem Strand und grüner Vegetation hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ganz anders stellt sich der westliche Teil der Insel dar, das Gebiet um das Weltnaturerbe der tasmanischen Wildnis. Wasserfälle, ursprüngliche Wälder, mir noch vollkommen unbekannte Pflanzenarten wie Pandani, Grasbaum oder Knopfgras hatten einen ganz besonderen Reiz. Dazu kommt die einzigartige Fauna mit den verschiedenen Beuteltieren, die es in Europa und teilweise auf dem australischen Hauptland so überhaupt nicht gibt. Tasmanien ist sozusagen eine Welt für sich - klein, aber oho!

Das Anstrengendste und Eintönigste war die sehr lange An- und Rückreise. Im Gegensatz dazu war die Inselrundfahrt sehr abwechslungsreich. Ich denke da beispielsweise an die intensiven Regenschauer und an den wolkenlosen Himmel kurz danach. Wind und Wellen an der Küste, wenige Kilometer landeinwärts Windstille und Spiegelungen im Wasser des Gordon Rivers. Viele unterschiedliche Landschaftstypen während eines Tages - von Kulturlandschaften bis zu unberührten Gegenden. Das "Salz in der Suppe" waren die von uns unternommenen Wanderungen. Erst zu Fuß lernt man ein Land besser kennen, ob im Wind an der South Cape Bay, in der Sonne in der Wineglass Bay oder im Regen im Cradle Valley. Aber auch Flexibilität war gefragt, denn durch unpassierbare Straßen oder anhaltendes Schlechtwetter musste die Grobplanung kurzfristig geändert werden, was aber überhaupt kein Problem war.


unser fahrbarer Untersatz

Die Reise war als Mietwagen-Zelt-Tour konzipiert. In unserem Auto hatte unser Gepäck gerade ausreichend Platz. Ab und zu leisteten wir uns statt eines Zeltplatzes eine Cabin. Gekocht wurde grundsätzlich selbst. Diese Tätigkeit übernahm großteils Silvia. Vielen Dank nochmals für die ausgezeichneten Speisen und die abwechslungsreiche Küche. Unterwegs kehrten wir manchmal in ein Take-Away oder auch bei McDonalds ein. Es ging so viel schneller, wir hatten warmes Essen und mussten nicht den ganzen Kofferraum ausräumen.

Wenn man mit einem Fotografen unterwegs ist, kommt man - so nehme ich an - an die schönsten Stellen einer Region. Sepp hat sich im Vorfeld sicher darüber informiert, was man besuchen muss. Ich glaube, wir haben die schönsten und interessantesten Stationen besucht. Danke Sepp für die perfekte Organisation! Meine Vorstellungen wurden jedenfalls vollständig erfüllt.

Man könnte aber locker noch mindestens zwei Wochen länger auf der Insel bleiben und etwas ganz anderes besichtigen und erwandern. Es gäbe noch viel anzuschauen, sozusagen "die zweite Wahl" - aber nicht sofort - mal sehen, was die Zukunft bringt. Vielleicht komme ich wieder einmal nach Tasmanien - es ist nicht ausgeschlossen.


In der Kronen Zeitung wurde Sepp anlässlich seines Abschieds von der Analog-Fotografie eine ganze Seite gewidmet.


Kosten

Verwendungszweck
Währung
Preis
Flüge mit Qatar Airways und Virgin Blue: VIE-DOH-MEL-HBA und zurück • Mietauto Nissan X-Trail - Kennzeichen B-71TU • Nächtigung • Eintritte
EUR
3.646,88
World Heritage Cruise
EUR
67,62
Verpflegung
EUR
451,49
SUMME
EUR
4.165,99
Sonstige Ausgaben (Karten + Briefmarken, Souvenirs, ...)
EUR
53,71
1716 Digitalbilder
EUR
0,00