5. April 2011 - Dienstag - Tag 18
| Tasmania |


Gordon River
Franklin-Gordon Wild Rivers National Park




20°C
Strahan › Gordon River Cruise › Strahan › Henty Dunes › Strahan

37 km
Nächtigung: Strahan Holiday Park (Cabin)

Wolkenloser als heute geht es einfach nicht mehr. Wahrscheinlich haben wir uns dieses Wetter verdient.

Bootsausflug

Voller Vorfreude spazieren wir zum Hafen, wo die "Eagle" von World Heritage Cruises bereits auf uns wartet. Sepp hat uns bereits gestern die Plätze reserviert, wir brauchen heute nur noch zahlen. Es sind nicht mehr viele Touristen unterwegs. Die Plätze auf der Eagle sind vielleicht zu einem Viertel belegt, was wiederum enorme Bewegungsfreiheit und viel Platz an Deck zum Fotografieren bietet. Um Punkt 9 Uhr legt das Boot ab und wir beginnen die Fahrt durch den Macquarie Harbour, wie diese große Bucht, auf der wir heute unterwegs sein werden, heißt. Vorbei an zwei Leuchttürmen geht die Fahrt durch die schmale Einfahrt in die Bucht bei den Macquarie Heads bis in die Nähe des Cape Sorell. Diese erwähnte Einfahrt ist so schmal, dass die ersten Europäer, die hierher kamen, die große Bucht dahinter nicht vermutet hatten und so für lange Zeit unentdeckt blieb.

Vom Kap kehren wir zurück in die Bucht. Ein Vogel lässt den Kapitän das Schiff stoppen, denn ein Weißbauchseeadler ist auf einem Baum am Ufer zu sehen. Ein kurzes Stück weiter bleibt das Schiff wieder stehen. Wir sind an Lachsfarmen angekommen, die gerade bewirtschaftet werden.


Franklin-Gordon Wild Rivers National Park
› Sarah Island

Auf unserer Tour durch die Bucht überfahren wir die Grenze zum Nationalpark und legen bei Sarah Island an. Diese Insel wurde von 1822 bis 1833 als Sträflingskolonie genutzt. Nach der Schließung wurden die verbliebenen Insassen nach Port Arthur verlegt. Wir bleiben hier kurz, um die Überreste der Gebäude zu besichtigen und die Geschichte dahinter zu erfahren. Während unseres Rundganges auf der Insel wird auf dem Boot das kalte Buffet vorbereitet. Es gibt beim Essen kein wildes Durcheinander, denn Tisch nach Tisch wird gebeten, ans Buffet zu gehen. Es gibt sogar noch etwas zum Nachfassen. Wieso auch nicht! Bei Schinken, Lachs, Roastbeef, verschiedenen Salaten, Früchten geht man doch gerne ein zweites Mal hin.

Auf der weiteren Fahrt bis zum nächsten Halt wird am Schiff ein Film gezeigt. Er handelt von Pionieren und Holzfällern, die hier ihrer Arbeit nachgingen, bevor dieser Teil der Insel zum Nationalpark erklärt wurde. Objekt der Begierde war die Huon Pine, eine sehr langsam wachsende Baumart, die es nur auf Tasmanien gibt. Es kommen auch die Arbeiter selbst zu Wort und erzählen vom Leben und von der Arbeit hier, so wie es früher einmal war.

Die markante Felswand des 1443 m hohen Frenchman Cap im Blickfeld kommen wir zur Mündung des Gordon Rivers in den Macquarie Harbour. Von nun an geht es den Flusslauf entlang durch dicht bewaldetes Gebiet. Wir sind zwar auf einem Fluss unterwegs, doch es scheint eher, dass wir auf einem See unterwegs sind, so träge fließt das Wasser durch das grüne Labyrinth. Derart träge nämlich, dass das Wasser die herrlichsten Spiegelungen zulässt.

› Heritage Landing Nature Walk

Bei einer 180°igen Flussbiegung, der Horseshoe Bend, legen wir am Ufer an. Es gibt hier einen kurzen Lehrpfad zu besichtigen - den Heritage Landing Nature Walk. Der Holzweg führt durch ein unberührtes, dicht bewachsenes Waldstück. In dieser grundsätzlich sehr feuchten Region wuchert Moos auf den Bäumen und wachsen Schwämme. Eine der Bootsbegleiterinnen erklärt den Gästen die Besonderheiten der Pflanzenwelt dieser Region.

Bis alle Passagiere wieder an Bord sind, vergeht eine Dreiviertelstunde. Danach ist Zeit, die Rückfahrt anzutreten. Etwa eine Stunde später legen wir wieder im Hafen von Strahan an. Es ist heute so herrlich warm gewesen, dass ich mehr als die Hälfte der Zeit auf dem Deck des Schiffes unterwegs gewesen bin. Es ist ja auch die Luft draußen viel besser als im Passagierraum.

Zurück in unserem Quartier ist die tägliche Kaffeepause angesagt, bis wir um halb fünf - ohne Silvia - noch einen kleinen Ausflug machen. Keine 15 km nördlich von Strahan liegt direkt an der Küste ein Gebiet voller Sanddünen - es sind die

Henty Dunes,

denen wir einen Besuch abstatten. Auf unserer Erkundung durch die Dünenlandschaft sehen wir viele Spuren im Sand, seien es welche von Reifen oder "Fußabdrücke" verschiedener Tiere. Auch die Gräser hinterlassen ihre Eindrücke. Die tiefstehende Sonne verleitet zu Schattenspielen. Bevor sie jedoch ganz im Indischen Ozean verschwindet, kehren wir zum Auto zurück.

Ob sich Ocean Beach noch ausgeht? Vielleicht schaffen wir es noch, die Sonne dort untergehen zu sehen. Doch wir kommen zu spät. Es ist "nur" mehr ein oranger Streifen am Horizont zu sehen. Aber auch diese Stimmung hat ihre besonderen Reize. Neben uns ist nur noch ein Paar zu sehen. Diese beiden genießen diesen Abend besonders, mit einem Glas Wein.

Einen würdigen Abschluss dieses wunderbaren Tages bildet ein ausgezeichnetes Abendessen. Dazu kommt noch eine hervorragende Wettervorhersage, die im Fernsehen angekündigt wird: bis Freitag soll es fast wolkenfrei und warm bleiben (heute hat es geschätzte 20 °C gehabt). Diese positive Nachricht gehört nun ein wenig begossen;-)

 

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