3. April 2011 - Sonntag - Tag 16
| Tasmania |


am Rocky Cape
Rocky Cape National Park




20°C
Stanley › Rocky Cape › Sisters Beach › Stanley › Forest › Stanley


Dieser Sonntag dauert definitiv 25 Stunden. Denn heute ist tatsächlich die Zeitumstellung von Sommer- auf Normalzeit. Daher werde ich auch schon um halb sieben munter.

Nach dem Frühstück erkundigt sich Sepp an der Rezeption wegen einer Platypus-Tour. Die junge Mitarbeiterin weiß nichts und schickt uns weiter zur örtlichen Tourismusinformationsstelle. Aber als wird dort ankommen, ist geschlossen. Sie öffnet erst um 10 Uhr. Da wird man also von manchen wirklich nur sinnlos herumgeschickt. Naja, gibt es eben Ersatzprogramm. Wir spazieren den halben Weg wieder zurück und gehen auf unserem Streifzug die Hauptstraße entlang. Rund um das Rathaus sind die kleinen Häuser herausgeputzt. Aber eigentlich suchen wir den Weg rauf auf die "Nuss".

Stanley
› The Nut

Es ginge auch per Sessellift der österreichischen Firma Doppelmayer. Aber wir sind gut zu Fuß und deshalb marschieren wir den steilen asphaltierten Weg hinauf. Oben führt von der Bergstation des Sesselliftes ein Rundweg um das Plateau. Vom 143 m hohen erstarrten Magmahaufen bieten sich natürlich exzellente Ausblicke in die Umgebung.

War es bislang den ganzen Vormittag heiter, zieht nun aber sehr rasch eine Regenfront über uns hinweg. Sie dauert lediglich zehn Minuten, dann ist der ganze Spuk wieder vorbei. Ab nun wird es bis zur letzten Nacht dieser Reise meist wolkenlos sein. Sozusagen: das Beste kommt zum Schluss. Auf The Nut gibt es auch einen kleinen Wald. Als wir zwischen den Bäumen durchspazieren, werden wir überrascht. Es wimmelt nur so von Pademelons (vermute ich mal). Leider verstecken sie sich im Unterholz, sodass man sie nicht sehr gut vor die Linse bekommt.

Zu Fuß geht es den steilen Weg zurück zum Campingplatz. Wir steigen nun ins Auto um und wollen zur Highfield Historic Site am Ortsrand. Dort residierten im 19. Jahrhundert die Vertreter der Van Diemen's Land Company. Nachdem wir uns das Anwesen von außen angesehen haben, entscheiden wir, die Besichtigung ausfallen zu lassen und kehren zum Zeltplatz zurück. Ein bisschen Suppe und kalte Jause zum Mittagessen, dann geht es an die Küste zum


Rocky Cape National Park

Ein faszinierender Küstenabschnitt, der dem Namen des Parks gerecht wird, erwartet uns. Wie im Osten der Insel sind auch hier die Felsen mit orange-roten Flechten überzogen. Das Wasser schimmert blau-türkis und ist vollkommen klar. Auf den Schotterbänken lassen sich unzählige kleine Muscheln in verschiedensten Musterungen finden. Ungefähr eine Stunde spazieren wir in der Nähe des Rocky Capes herum, ehe wir an die Ostseite des Parks nach Boat Harbour Beach und Sisters Beach fahren. In Boat Harbour Beach gibt es nur einen ganz kleinen Sandstrand, der im Sommer anscheinend intensiver besucht wird als jetzt im Herbst. Sisters Beach ist für uns nicht so interessant. Eine kleine Runde durch den Ort gedreht und wir fahren wieder zurück zum Campingplatz, den wir gegen halb 4 erreichen. Zeit für Kaffee und "Easter Bun".

Um 16.45 Uhr werden wir an der Rezeption von Toni und seiner Tochter Hailey abgeholt. Wir haben eine "Platypus-Tour" gebucht. Natürlich ist überhaupt nicht garantiert, dass wir Schnabeltiere, wenigstens eines, zu Gesicht bekommen. In der Nähe des Ortes Forest, etwa 15 km südlich von Stanley, gibt es auf einem Privatgrund drei Teiche, in denen sich ab und zu Schnabeltiere aufhalten (sollen). Obwohl wir lange warten und leise sind, was immens wichtig ist, sehen wir keines der nur 30 bis 40 cm langen eierlegenden Säugetiere.

Toni ist interessiert, woher wir kommen und wofür unser Land berühmt ist. Nur als er fragt, ob Austria ein independent country sei, frage ich mich, ob er überhaupt weiß, wo es liegt. Gerade als Australier - denke ich - müsste er wissen, wo Austria auf der Weltkugel zu finden ist. Aber ich will ihn keineswegs herabwürdigen, denn auch zu Hause wurde ich immer wieder gefragt, wo Tasmanien ist und ob "es wo dazugehört". Einem Länderkundigen wie mir tut sowas natürlich weh, aber dafür kann ich bei vielen anderen Themen nicht mitreden. So gleicht sich alles wieder aus.

Nach zwei Stunden kehren wir etwas enttäuscht zurück zum Campingplatz. Als Entschädigung für diese "Leerfahrt" gönnen wir uns heute gebratenes Lammkotelett mit Petersilerdäpfeln und ein bisserl Rotwein.

 

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