28. März 2011 - Montag - Tag 10
| Tasmania |


Sonnenaufgang über der Tasmansee
Cape Tourville
Freycinet National Park




22°C
Coles Bay › Cranbrook › Campbell Town › Launceston › Sidmouth › Launceston


Sepp möchte zum Sonnenaufgang raus zum Cape Tourville. Ich habe mich auch überreden lassen, heute mitzukommen. Nur wäre es fast nicht dazu gekommen, denn weil ich mit Ohrenstöpsel schlafe(n muss), hätte er mich beinahe nicht wecken können. Ich werde aber wach. Da hilft jetzt nur - schnell rein in die Klamotten, damit wir nichts versäumen. Auch Wolfgang ist mit von der Partie. Es ist 6.15 Uhr.


Freycinet National Park
› Cape Tourville

Kurz vor sieben kommen wir am Kap an. Nur noch ein weiteres Auto steht am Parkplatz. Wir sind also fast allein unterwegs. Um genau 7.20 Uhr blinzeln die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont, tauchen die Felsen und die Wolken in oranges Licht und erzeugen damit eine wundervolle Stimmung.

Nach einer Stunde kehren wir zum Campingplatz zurück, wo Silvia schon mit dem Frühstück auf uns wartet. Nach dem Abbau der Zelte ist es aber vorbei mit der Herrlichkeit an der Ostküste Tasmaniens. Heute brechen wir auf "zu neuen Ufern". Auf einer Anhöhe bleiben wir stehen und werfen noch ein letztes Mal einen Blick zur Freycinet-Halbinsel.

Auf unserem Weg in die zweitgrößte Stadt der Insel kommen wir durch Weinanbaugebiete und machen einen Abstecher zum Lake Leake. Da gibt's aber nichts Besonderes zu sehen. Bei Campbell Town treffen wir auf die Hauptverbindungsstraße von Hobart nach Launceston. Ah - ein Postkasten! Ich habe zwar nur eine Karte fertig, aber die muss ganz dringend nach Hause. Also ein kurzer Stopp, bevor wir die gut ausgebaute Straße bis Launceston durchfahren. Eukalyptuswälder, Schafe und Farmland begleiten uns auf dem Weg nach Norden. Ganz nahe an der Autobahn, kurz vor der Stadt, finden wir einen günstig gelegenen Campingplatz, den wir sofort ansteuern und um die Mittagszeit unsere Zelte aufschlagen.

Es bleibt daher am Nachmittag noch ausreichend Zeit, weiter nach Norden in das Tamar Valley zu fahren. Zuvor jedoch gibt es in Launceston eine Sehenswürdigkeit zu besuchen.

Launceston
› Cataract Gorge

Nicht weit vom Caravan Park entfernt befindet sich die in allen Reiseführern erwähnte Schlucht Cataract Gorge, durch die der South Esk River sich seinen Weg bahnt. Diese Schlucht ist auch für uns erklärtes Ziel. Nachdem das Auto auf dem Parkplatz abgestellt ist, machen wir uns auf die Socken, die Gegend zu erkunden. Auch hier sind noch die Spuren der gewaltigen Niederschläge der vergangenen Tage zu sehen. Enorm viel Treibholz wurde gesammelt und liegt an den Rändern der Schlucht. Dort, wo sich normalerweise ein Swimmingpool befindet, ist alles überschwemmt. Über eine kurze Hängebrücke kommen wir auf die andere Seite. Wir steuern einige Aussichtspunkte an und spazieren den breit angelegten Weg entlang und wieder zurück zum Auto. Im Café besorge ich mir noch ein paar Ansichtskarten. Es gäbe sogar einen Sessellift, mit dem man die Schlucht überqueren könnte. Aber das ist nichts für uns.

Ein paar Kreuzungen weiter finden wir uns auf der A7 wieder, die an der Westseite des Tamar Rivers nach Norden führt. Diese Straße wird auch West Tamar Highway genannt. Der breite Tamar River bildet das Herzstück dieser Region, die vor allem für Weinanbau bekannt ist. Wir haben kein bestimmtes Ziel, daher biegen wir von der Straße ab, als wir zum zweiten Mal "Batman Bridge" lesen. Diese Brücke ist die einzige Verbindung über den Tamar River und architektonisch interessant, wie wir finden.

Weiter nach Norden wollen wir nun nicht mehr. Bei der Anfahrt zur Brücke habe ich ein Schild "Scenic River Valley Route" gesehen. Diese Straße führt viel näher am Fluss entlang. Um nicht wieder den gleichen Weg zu nehmen, entscheiden wir uns, diese Nebenstraße zu fahren. Wie bei Nebenstraßen üblich, ist diese schmäler und kurvenreicher. Wir kommen durch liebliche Dörfer mit kleinen Jachthäfen, bis wir schließlich wieder auf der A7 sind.


Tamar River Conservation Area
› Tamar Island Wetlands

Kurze Zeit später biegen wir auf einen Parkplatz neben der Hauptstraße ein. Wir sind bei den Tamar Island Wetlands angekommen. Es ist ein Vogelschutzgebiet mitten im Tamar River. Es gibt zwar beim Eingang offiziell nichts zu zahlen, man erwartet aber eine Spende. Über Holzstege durchquert man die Feuchtgebiete und kommt zu mehreren Flussinseln. Leider sind nur vereinzelt Vögel zu sehen, vor allem Trauerschwäne. Über eine Stunde verbringen wir hier und genießen die Sonne sowie die leichte kühle Brise.

Es ist nicht mehr weit nach Launceston zum Campingplatz. Doch auf dem Weg dorthin besuchen wir noch einen Supermarkt und einen Liquor Store, denn die Nahrungsvorräte gehören wieder einmal ergänzt. Nachdem wir einen kleinen Umweg fahren mussten, weil dort keine Ausfahrt ist, wo wir eine vermutet haben, kommen wir um 7 Uhr abends am Caravan Park an.

Heute steht in der kleinen, aber sauberen, auf drei Seiten offenen Campingküche gebratener Fisch (Oreo Dory) auf dem Speiseplan. Zum Dessert wird eine "Rockmelon" aufgeschnitten. Beim Tratschen kommt es manchmal unweigerlich zu lustigen Szenen (vor allem, wenn man die Hintergründe kennt), so auch heute: A zu B: "Ist das dein Bier?" - B zu A: "Nein. Das habe ich da hingestellt."

Um kurz nach zehn finde ich den Weg in den Schlafsack, noch immer erheitert von diesem Gespräch.

 

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