22. März 2011 - Dienstag - Tag 4
| Tasmania |


Boardwalk im Blowhole Valley
South Coast Track
Southwest National Park




26°C
Cambridge › Hobart › Kingston › Huonville › Southport › Cockle Creek › Southport › Huonville › Kingston › Hobart › Cambridge

284 km
Nächtigung: Barilla Holiday Park

Hat irgendjemand das Zelt mitten in einen Wald gestellt? Sind da Holzknechte am Werk? Oder warum ist es so laut in der Nacht? Jedenfalls ist es so, dass mich sägeähnliches Geräusch kurz nach halb 6 aus dem Zelt flüchten lässt. Ich nutze das Frühaufstehen gleich für eine "Generalsanierung" im Bad und zum Berichtschreiben.

Schon um 8 sind wir unterwegs. Eigentlich wäre ein Besuch des Hartz Mountain Nationalparks vorgesehen gewesen. Aber er dürfte dem Mount Field Nationalpark ähneln, daher haben wir den Plan geändert und wollen ganz in den Süden der Insel. Heute sind wir früher "on Tour" als gestern. Vielleicht gibt es deshalb keinen Stau auf der Straße nach Hobart. Die Stadt ist schnell durchquert. Zügig kommen wir auf der A6 voran, die uns durch Kingston und Huonville bis Geeveston bringt. Hätten wir den Hartz Mountain Nationalpark besucht, müssten wir hier nach Westen abbiegen. So aber geht die Reise weiter nach Süden. Wir kommen durch liebliche Fischerdörfer entlang des Huon Rivers und vorbei an vielen blumengeschmückten Gärten, bis die asphaltierte Straße endet. Die letzten etwa 25 Kilometer müssen wir auf einer unbefestigten Straße zurücklegen, ehe wir um 10.30 Uhr bei Cockle Creek ankommen. Hier geht dann aber wirklich nichts mehr. Das verkündet sogar eine Tafel:


Southwest National Park
› South Cape Bay

Wir wechseln nun vom fahrbaren Untersatz zum Fußtaxi. Eine vierstündige Wanderung steht auf dem Programm - zur South Cape Bay und wieder zurück. Dieses Stück ist auch der erste bzw. letzte Abschnitt des 7tägigen South Coast Tracks. Aber so lange möchten wir nicht unterwegs sein. Da hätten wir auch den Overland Track gehen können. Es ist uns lieber, kurze Wanderungen zu unternehmen und somit viel mehr von der Insel zu sehen.

Es ist wolkig und angenehm warm. Zur Sicherheit muss die Sonnencreme wieder ihren Dienst tun. Der erste Teil des Weges führt durch Wald und Farne. Wir treffen auf Wanderer, die uns entgegenkommen. Sie erzählen, dass die tiger snakes sehr aktiv seien. Tiger snakes (dt. Schwarze Tigerotter) sind sehr gefährliche Schlangen. Gottseidank begegnen wir keiner. Nach dem Waldstück sind wir sozusagen "auf dem Holzweg" unterwegs. Um nicht ab und zu im Sumpf zu versinken, wurde durch das mit Heidevegetation bewachsene Blowhole Valley ein Plankenweg angelegt. Etwa ein Drittel des Weges ist man auf diesen Brettern unterwegs. Der letzte Abschnitt führt wieder durch Wald. Nach knapp zwei Stunden stehen wir dann am Abhang der South Cape Bay. Nach dem flotten Marsch an den fast südlichsten Punkt Australiens (wenn man mal die Macquarie, Heard- und Macdonald-Inseln sowie den beanspruchten Antarktisteil ausklammert) bleiben wir ca. eine Stunde, um die Bucht zu erkunden, dem Spiel der Wellen zuzusehen, zu fotografieren und die mitgebrachte Jause zu verzehren. Nur das Wasser, das ich am Campingplatz abgefüllt habe, leere ich wieder aus. Es schmeckt so eigenartig nach Schimmel. Da trinke ich lieber nichts, denn Birne und Apfel haben auch Flüssigkeit gespendet.

Auf gleichem Weg marschieren wir zum Auto zurück. Der zweistündige Rückweg hat meine Kehle getrocknet. Ich mache mich daher auf die Suche nach Trinkwasser. Sozusagen gleich ums Eck finde ich welches. Das nutzen wir zum Nachfüllen unserer leeren Trinkflaschen. Nur ein kurzes Stück fahren wir weiter und kommen zu einer großen Walskulptur. Wir bleiben kurz zum Fotografieren, denn starker Wind bläst uns um die Ohren. Auf dem Rückweg zum Auto fliegen zwei wunderschöne schwarz-gelbe Papageien über mich hinweg. Leider schaffe ich es nicht, sie abzulichten. Dafür bin ich viel zu langsam.

Es ist bereits vier Uhr am Nachmittag, Zeit also, wieder zum Campingplatz zurückzufahren. Es ist fast der gleiche Weg wie auf der Hinfahrt, nur bei Geeveston schlagen wir einen anderen Weg ein. In Huonville halten wir, um unsere Vorräte aufzufrischen. Unterwegs fallen ein paar Regentropfen auf das Auto, aber die tun uns nicht mehr weh. Oder sind das Vorboten auf das, was noch kommt?

Um halb 7 kommen wir am Campingplatz an und der kleine Hunger ist auch schon wieder da. Beim Einkauf waren Nilbarschfilets dabei, die heute gebraten auf unseren Tellern landen. Dazu gibt es Reis mit Möhren und grünen Salat - und zwei kleine Dosen Bier. Nachtruhe um 22 Uhr.

 

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