10. Februar 2012 - Freitag - Tag 11

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Lago de Atitlán
Volcanes Atitlán, Tolimán y San Pedro
Panajachel




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Lago de Atitlán | Santiago Atitlán

Am Morgen gibt's wieder das übliche Ritual mit Aufsteh- und Abfahrtszeit. Heute fahren wir aber nicht sehr weit - nur zum See. Danach steigen wir in ein kleines Boot um und begeben uns auf eine Schiffsreise ans gegenüberliegende Ufer. 126 km² ist er groß, der angeblich schönste See der Welt. Ob das tatsächlich zutrifft, liegt wohl im Auge des Betrachters. Aber schlecht ist das Panorama nicht! Nach einer Explosion eines riesigen Vulkans hat sich nach und nach das zurückgebliebene Loch mit Wasser gefüllt. Im Süden ragen die Zwillingsvulkane Atitlán (3536 m), davor der Tolimán (3158 m) und der im Südwesten alleinstehende San Pedro (3019 m) in den Himmel. Das Wasser ist ruhig, die Luft klar. Während der Überfahrt können wir an den Steilhängen viele kleine Ortschaften erkennen. Nach rund vierzig Minuten erreichen wir Santiago Atitlán, das sich eingebettet zwischen den Vulkankegeln an den Westabhang des Tolimáns schmiegt.

Was es hier zu sehen gibt? Natürlich einen Markt. Und die Frauen des Ortes - sie tragen voll Stolz ihre typische Kleidung. Vor allem die Vögel spielen eine große Rolle bei den Tzutuhil, dieser hier ansässigen Volksgruppe. Auf jeder Bluse sieht man Vögel in unterschiedlichsten Darstellungen aufgestickt. Spielen bei den Quiché-Frauen die roten Farben bei den Stoffen eine größere Rolle, so bevorzugt man hier blaue Farben bei der Rockherstellung. Einer älteren Einwohnerin können wir beim Binden ihres Kopfschmuckes, ein viele Meter langes Band, zusehen. Durch das Gewühl der Menschen kommen wir zu einem Platz, auf dem gerade irgendjemand eine Ansprache hält und anscheinend viele Zuhörer in den Bann zieht. Wir werden nebenan plötzlich eingeladen, eine Schulklasse zu besuchen. Die Sprösslinge sind ganz aufgeweckt und sagen extra für uns ein Gedicht auf.

Auch der Kirche gilt unsere Aufmerksamkeit. Vor deren Besichtigung lassen es sich ein paar Männer aus unserer Gruppe aber nicht nehmen, mit den Burschen des Ortes Fußball zu spielen. In der Kirche gibt es besondere Darstellungen von Figuren, denn sie sind gruppenweise zusammengefasst und jede Gruppe davon ist anders gekleidet. Nun steht noch ein ganz besonderer Besuch auf dem Programm. In irgendeinem Hinterhof treffen wir auf wartende Leute. Sie warten darauf, dass sie bei einem Maximón vorsprechen dürfen. Diesen Typ gibt es also wirklich noch! Ich will mir dieses Spektakel aber gar nicht näher anschauen. Wir haben nun noch Zeit, den Ort und den Markt auf eigene Faust zu erkunden. Günter und ich setzen uns aber zum Verschnaufen in einem kleinen Lokal zu Kaffee und Kuchen. Zwei aus der Gruppe sind schon vor uns da und zwei folgen uns nach.

Nach dem ereignisreichen Vormittag treten wir wieder per Boot die Rückreise nach Panajachel an. Nach einem Kurzstopp beim Postamt verlassen wir das Gebiet um den Atitlánsee und begeben uns in Richtung der Hauptstadt des Landes. Einen Großteil des Straßenabschnittes kennen wir schon. Auch bei der bereits bekannten Raststation bleiben wir wieder stehen. Diesmal etwas länger, denn man kann hier auch sehr gut zu Mittag essen - was gebratene Ripperl beweisen. Entlang der Interamericana, durch Chimaltenango, erreichen wir am Nachmittag

Ciudad de Guatemala

wo uns zähflüssiger Verkehr empfängt. Unser Hotel liegt in der Nähe des Flughafens. Grund dafür dürfte sein, dass man die Reise auch von hier aus beginnen kann und der Transfer zum Hotel nicht lange dauern würde. Das Quartier verlasse ich heute aber nicht mehr. Der Hunger hält sich angesichts des üppigen Mittagessens in Grenzen und so toll ist die Umgebung dann vermutlich auch nicht. Also mache ich mich wieder einmal an die Arbeit, mein Gepäck zu sortieren, die "Buchhaltung" sowie meine Notizen zu machen. Was gibt's eigentlich Neues in der Welt? Um dieser Frage nachzugehen, suche ich im Fernsehen nach dem richtigen Programm. Aha - Österreich führt gegen Russland im Tennisdaviscup! Das wäre etwas Besonderes, wenn unser Team nach 17 Jahren wieder einmal die erste Runde überstehen könnte. Zum Überprüfen der Bilder ist auch noch Zeit. Dabei schlürfe ich den Kaffee, den ich im Zimmer gefunden habe. Nur das chlorhaltige Wasser weckt nicht gerade meine Begeisterung. Aber zumindest warm ist das Getränk. Und ein paar Kekse habe ich in den unendlichen Tiefen meines Rucksacks auch noch gefunden.

Morgen sollen wir Guatemala bereits verlassen? Wie schnell die Zeit doch vergeht! Ich bin schon neugierig, was El Salvador so auf Lager hat.

Holiday Inn • Ciudad de Guatemala


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