5. Februar 2012 - Sonntag - Tag 6

| Izabal ¦ Zacapa ¦ Chiquimula ¦ Copán |


Stele A
Quiriguá




~33°C
Río Dulce › El Paraíso › Río Dulce › Quiriguá › Zacapa › Copán Ruinas

Noch vor dem Frühstück, so gegen halb 7, mache ich mit Elke einen Abstecher zu Lannys Boot. Jetzt nach Sonnenaufgang kann ich die wunderschöne Emily Morgan ablichten. Gestern war es schon viel zu dunkel. Auch Lanny ist noch da, aber gleich nach dem Frühstück bricht er nach Guatemala-Stadt auf, um seine Frau abzuholen.

Schon beim Frühstück um 7 Uhr ist es sehr warm und schwül. Im Freien ist ein Buffet für die Hotelgäste aufgebaut. Und die Eier nach Wahl gibt es frisch aus der Pfanne. Noch ein paar Pfannkuchen mit Ahornsirup dazu und der Tag ist gerettet;-) Auch Lanny, von dem wir uns bald verabschieden, hat es mittlerweile zu uns an den Tisch geschafft.

Mit einem Boot geht's wieder zurück über den Fluss zur Anlegestelle, wo Ismail mit dem Bus schon wieder auf uns wartet. Nach wenigen Minuten kommen wir beim

Castillo de San Felipe

am Übergang vom Río Dulce zum knapp 600 km² großen Lago de Izabal an. Diese Bastei wurde im 17. Jahrhundert errichtet und diente der Abwehr von Piratenangriffen. Überraschenderweise stehen Kanonen herum, in denen die britische Krone eingraviert ist. Die Festung ist nicht sehr groß, daher haben wir die alten Mauern bald besichtigt. Zum schnellen Abschluss der Besichtigung trägt auch eine andere Gruppe bei, denn bei dem Lärm, den diese Gruppe macht, verstehen wir Olga nicht mehr. Als wir alle wieder im Bus sind, schnappt sich plötzlich Werner das Mikrofon. Neuer Reiseleiter? Keineswegs. Er hat lediglich eine - für mich nicht ganz unwichtige - Ankündigung zu machen. So nebenbei wird mir auch noch ein kleines Päckchen überreicht.

El Paraíso

Das Nordufer des Lago de Izabal entlang kommen wir zu einem außergewöhnlichen hydrologischen Phänomen. Nach einem kurzen Spaziergang kommen wir zu einem Wasserfall - El Paraíso. Hier stürzt warmes Wasser in die kalten Fluten des darunter fließenden Baches. Man kann unter dem Wasserfall auch ein Bad nehmen. Dieses Vergnügen überlasse ich aber lieber manch anderem aus unserer Gruppe.

Auf gleicher Strecke kommen wir wieder zurück nach Río Dulce (oder Fronteras), wo wir den Weg nach Süden einschlagen. Wir kommen auch bald zur Fernverkehrsstraße, die vom Karibikhafen Puerto Barrios nach Ciudad de Guatemala führt. Diese Straße verläuft durch ein fruchtbares Tal. Neben Rinderwirtschaft widmen sich die Bewohner vor allem dem Anbau von Palmen, Kautschuk und Bananen. Aber schon nach rund vierzig Kilometer verlassen wir diese Straße und biegen zu einem ganz besonderen Ort ab.


Quiriguá

In der aufkommenden Hitze des Tages steht uns noch eine Besichtigung bevor. Wenn man meint, in Tikal gebe es große Stelen, also Steinsäulen mit Inschriften, so muss man jene in Quiriguá erst einmal gesehen haben. Denn in dieser Welterbestätte stehen sie nicht nur exakt angeordnet, sondern sind auch mehrere Meter hoch. Die Stelen beinhalten viele noch gut zu erkennende Inschriften und überdimensionale Darstellungen von Königen. Die Inschriften auf den Stelen erzählen von Kämpfen gegen die "Nachbarstadt" Copán. Auf unserem Rundgang durch die Anlage finden wir auch einige sehr große wunderbar verzierte Felsblöcke, sogenannte Zoomorfen.


Die Blütezeit von Quiriguá war im 8. Jahrhundert. Es ist schon beeindruckend, welch künstlerische Fertigkeit die Maya bereits in dieser Zeit besessen haben. Die Stätte selbst ist nicht so groß wie die bisher gesehenen. Schon nach etwa einer Stunde machen wir uns auf den Rückweg zum Ausgang. Auf diesem Rückweg kreuzen unzählige Blattschneideameisen unseren Weg. Diese kleinen Tiere sind doch immer wieder interessant zu beobachten.

Genug der Besichtigung - der Magen knurrt schon. Zurück auf der Hauptstraße kehren wir bei einer Raststätte ein. Nachdem Hunger und Durst gestillt sind, fahren wir weiter und biegen von der CA-9 in Richtung Zacapa ab, denn wir wollen heute noch nach Honduras. Nach rund 2½ Stunden erreichen wir bei El Florido die Grenzstation. Für die Ausreise sind 10 Quetzales zu zahlen, für die Einreise 3 US-Dollar. Und Olga braucht einen Freiwilligen, der sie mit den Reisepässen zu den Beamten begleitet. Nein - ich bin nicht der Freiwillige. In der Zwischenzeit erweitere ich mein Flaggen-Bilder-Sortiment. Leider weht nur die guatemaltekische, die Flagge von Honduras hängt schlapp nach unten. Kein Lüftchen bewegt den Stoff.

Wir spazieren zu Fuß wenige Meter über die Grenze, während Ismail mit dem Bus nachkommt. Nach nur zehn Kilometer sind wir auch schon so gegen 18 Uhr im Hotel in der Ortschaft

Copán Ruinas

angekommen. Es ist ein sehr schönes Hotel, in dem wir erstmals auf dieser Reise für zwei Nächte untergebracht sind. Zudem gibt es auch noch Gratis-Internet. Diese Gelegenheit nutze ich sofort, um nachzuschauen, ob ich elektronische Post bekommen habe.

Auf der gemeinsamen Suche mit Elke und Werner nach einem passenden Lokal für den heutigen Abend finden wir auch kleine Spirituosen- und Zigarrenläden. Ob ich einem davon morgen noch einmal einen kurzen Besuch abstatten werde? Schon möglich, denn Werners Rum neigt sich schon dem Ende zu. Mittlerweile ist es angenehm kühl geworden, ich schätze so an die 18 °C. Zum Abendessen finden wir das Restaurant Viavia. Auch Familie Müller gesellt sich dazu. Es ist zwar eher ein Lokal für junge Touristen, aber wir sind doch auch Junggebliebene. Also passen wir gut dazu - es ist nur ein wenig zu laut, denn im Fernsehen wird gerade der SuperBowl übertragen. Nach zweimaligem Wechsel des Tisches haben wir im Freien den richtigen Platz gefunden. Die nette Bedienung empfiehlt uns ein "Completo". Gut, das nehme ich. Und completo sieht es auch aus. Ob das nicht zu viel wird? Nein, es wird alles vertilgt, was auf den Tisch kommt. Zur Feier des Tages darf eine gute Flasche Rotwein für uns fünf nicht fehlen.

Gut genährt treten wir den Heimweg an. Die Nachtruhe beginnt heute wieder einmal etwas später - kurz nach 23 Uhr.

Hotel Marina Copán • Copán Ruinas


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