1. Tag
Sonntag, 28. September 2014


am Flughafen Wien-Schwechat


abends 21°C

Lefkoşa İlçesi ¦ Girne İlçesi
Ercan Havalimanı › Buffavento-Pass › Girne

... die Lösung ist ganz einfach. Ich fahre mit meinem eigenen Auto. Arnold wird es sicher wieder gut nach Hause bringen. Ob mein oder dein ist in diesem Fall komplett egal.

Der Flug von Wien mit Turkish Airlines startet laut Plan um 10:35 Uhr. Nach einem eher unruhigen Schlaf bin ich schon recht früh, kurz vor sechs Uhr, wach. Das Frühstück fällt heute aus, das werde ich am Flughafen nachholen. Nach einer kurzen Internetrecherche werde ich hektisch, denn die Maschine aus Ägypten wird um 6:42 Uhr erwartet, viel früher als geplant. Ich fahre daher auch früher los als gedacht. Nach den üblichen 75 Minuten Fahrzeit komme ich am Flughafen Wien-Schwechat an und rufe die Heimkehrer sofort an. Aber niemand hebt ab. In der Ankunftshalle wird mir klar, warum. Die Maschine ist noch gar nicht gelandet. Sie wird laut Plan erwartet.

Braun gebrannt kommen die beiden vom Roten Meer zurück. Noch schnell wird ihr Gepäck ins Auto verfrachtet, bevor ich zum Einchecken gehe. Früher ging's nicht, da die Schalter noch nicht geöffnet gehabt haben. Aber halt! Fast hätte ich das beinahe Wichtigste im Auto vergessen - die Wanderschuhe. Eine Wanderreise ohne Wanderschuhe wäre wahrscheinlich nicht sehr lustig. Das Beste wird sein, ich ziehe sie gleich an und die leichten Schuhe kommen ins Handgepäck. Dann kann ich sie nicht mehr vergessen. Der Hunger ist schon groß. Jetzt ist eine gute Zeit, Versäumtes nachzuholen. Da es noch viele Minuten bis zum Abflug sind, kann ich das Frühstück genießen und mit Renate und Arnold noch ein wenig tratschen.

Bei Pass- und Gepäckskontrolle gibt es keine Probleme. Der Abflug verzögert sich jedoch. Das Einsteigen beginnt erst fünf Minuten nach der offiziellen Abflugzeit, geht aber sehr schnell vor sich. Eine halbe Stunde nach Plan hebt die Maschine ab. Kurz danach wird auch schon die Menükarte ausgeteilt. Über den Wolken kann ich gutes Rindfleisch und einen Cabernet Sauvignon-Syrah genießen. Ich bin überrascht, dass Do & Co das Catering durchführt. Irgendwie ist diese Info immer an mir vorbeigegangen. Aber eigentlich ist es logisch, denn Attila Dogudan, Firmenchef des Wiener Unternehmens, wurde in Istanbul geboren.

Die Ankunft in Istanbul verzögert sich. Schlechtwetter und überlasteter Luftraum lassen uns erst 40 Minuten später als geplant landen. Für mich ist die Verspätung kein Problem, denn ich habe sowieso drei Stunden Zeit zum Umsteigen. Sofort nach Verlassen des Flugzeuges teilt sich der Gang in Passkontrolle und Transitbereich. Damit ich in den Transitbereich gelange, muss ich die Bordkarte für den nächsten Flug vorzeigen.

Wie vertreibe ich mir nun die Zeit? In etwa einer halben Stunde müsste Gunter ankommen. Ich erkunde einmal den riesigen Transitbereich mit vielen Geschäften und einer großen "Fressabteilung". Weil ansonsten nicht viel zu tun ist, tausche ich gleich ein paar Euros in türkische Lira um. Vielleicht war es auch ein Fehler, denn es könnte sein, dass man es vor Ort in Girne mit weniger Spesen hätte tun können. Gunter - und auch die anderen unserer Gruppe - treffe ich aber nicht. Schließlich mache ich mich auf den Weg zum Gate. Erst kurz vor dem Einsteigen trifft Gunter ein. Auch seine Maschine konnte nicht rechtzeitig landen. Er hofft, dass sein Gepäck auch noch mit auf die Reise geht.

Eine Viertelstunde nach Plan heben wir von Europa ab, zehn Minuten früher als geplant landen wir in Asien am Flughafen Ercan bei Nikosia. Zypern = Asien? Aber sicher doch. Immer schon. Auch wenn die Insel zur Europäischen Union zählt. Das Territorium der EU ist genau genommen ohnehin über die ganze Welt verstreut, da fallen diese 9251 km² Asien auch nicht ins Gewicht.


Die Einreise nach Nordzypern ist problemlos. Völkerrechtlich befinden wir uns in der EU, aber in einem Teil, der von türkischem Militär besetzt ist. Bürger der Europäischen Union dürfen auf Zypern frei reisen, von Nord nach Süd und umgekehrt, aber dazu ein paar Tage später. Mein Gepäck ist angekommen. Gunter wartet vergeblich auf seinen Koffer. Da die Warterei etwas länger dauert und sich Gunter beim "Lost & Found"-Schalter informiert, gehe ich weiter in die Ankunftshalle und sehe - fast niemanden mehr. Nur zwei Personen stehen fast verlassen herum. Es sind Reiseleiter Peter Keech und Claudia, eine Mitreisende. Aber wo sind die anderen? Wir sollten doch zu acht sein. Es stellt sich heraus, dass die fünf fehlenden in Istanbul den Anschlussflug nicht mehr erreicht haben.

Peter heißt uns herzlich willkommen. Er findet heraus, dass in einer Stunde noch eine Maschine aus Istanbul landen wird. Er hofft, dass der Rest der Truppe - und Gunters Koffer - mit von der Partie sind. Aber was machen wir in der Zwischenzeit. Zuerst einmal verladen wir den kläglichen Teil des Gepäcks in den Bus. Danach lassen wir uns bei angenehmer Temperatur, jedoch bei Wind, vor dem Flughafengebäude in einem kleinen Lokal nieder. Ein kühles Bier zur Begrüßung tut jetzt ganz gut.

Plangemäß landet die aus Istanbul erwartete Maschine. Alle Mitreisenden und das gesamte Gepäck waren an Bord. Wer hat noch gefehlt? Es sind da noch Karl, Norbert, Susanne, Udo und Vera, die in Düsseldorf bzw. Frankfurt gestartet sind. Es ist mittlerweile schon nach 20 Uhr. Eine 45minütige Fahrt ins erste Hotel steht noch bevor. Unser Fahrer Ibrahim startet schon mal den Bus und ab geht's an die Nordküste. Wir nehmen noch zwei verirrte deutsche Touristen mit, die auch verspätet angekommen sind und deren Transfer nicht auf sie gewartet hat. Im Dunkel der Nacht fahren wir über eine Passstraße bis zum Hotel nach Girne.

Peter will uns nicht hungrig ins Bett schicken. Ein bisschen Essen vom abendlichen Buffet ist für uns noch übrig geblieben. Während des Essens füllen wir die Anmeldeformulare aus, ehe Peter das Prozedere für den morgigen Tag erklärt. Wir bleiben eine Woche lang in diesem Hotel. Da kann man es sich schon gemütlich machen. Nach dem Aus- und Umpacken des Gepäcks habe ich noch Zeit, ein paar Notizen zu machen. Gegen Mitternacht lege ich mich zur Ruhe.

Hotel Pia Bella • Girne


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