Shaxrisabz ("grüne Stadt") ist die Geburtsstadt des
Mongolenherrschers Tamerlan bzw. Amir Temur. Hier wollte er auch begraben
werden, doch seine letzte Ruhestätte ist jetzt das Gur-Emir-Mausoleum
in Samarqand. Aber auch die grüne Stadt hat ein paar besondere
Kulturdenkmäler zu bieten. Vor den Ruinen des Palastes
Aq-Saray thront eine riesige Statue zu Ehren des großen
Sohnes der Stadt. Aus den reich verzierten Ruinen des Palastes kann
man noch vage auf die Mächtigkeit des einstigen Palastes schließen.
Während unsere Blicke umherschweifen, nähert sich eine Hochzeitsgesellschaft.
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die Braut keine
richtige Freude mit der Heirat hat, denn ein Lächeln kann man in
ihrem Gesicht nicht erkennen, aber vielleicht ist das Nichtfröhlichsein
Tradition hier. Wer weiß das schon?
Als nächstes möchten wir die Kok-Gumbaz-Moschee
besichtigen. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einer 1000 Jahre alten
Platane vorbei. Die Moschee besticht vor allem durch ihre Helligkeit
in den Innenräumen. Im Gegensatz zu den bisher besuchten Kulturdenkmälern
sind die in dieser Moschee dargestellten Ornamente und Schriften blau
auf weißem Untergrund, nicht weiß auf blauem Untergrund.
Wie der Name Samarqand klingt auch der Name unseres nächsten Zieles,
das wir am Nachmittag erreichen, wie ein Märchen aus 1001 Nacht.
Die Stadt
Buxoro
Buchara
wird auch "Die Edle" genannt. Eine Ansammlung
islamischer Baudenkmäler kennzeichnet das Stadtzentrum.
Nach unserer Ankunft im Hotel unternehmen wir noch einen Spaziergang
durch die Stadt. Durch das Gewirr schmaler Gassen erreichen wir das
Lab-e Haus (haus = Wasserbecken). Auf den Plätzen rund
um das Wasserbecken gibt es Restaurants und es treffen sich die Einheimischen
auf größeren Betten zum Dominospielen. Angrenzend an den
Lab-e Haus-Komplex finden wir die Chanaka Nadir Diwan Begi
und die Medrese Nadir Diwan Begi. Eine weitere Sehenswürdigkeit
ist der Kuppelbasar Tak-e Telpak, eine sechseckige Halle mit
einer mächtigen Kuppel im Zentrum und einem reichen Warenangebot.
Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus. Diese Stadt ist einfach nur
faszinierend.
Doch sind das nur erste Eindrücke in einem riesigen, noch lebendigen
Freilichtmuseum. Das nächste Kulturdenkmal, das wir besuchen, ist
das 46 m hohe Minarett der Kalan-Moschee. Es überragt
die ganze Stadt. Dieses Minarett diente früher einmal auch als
Hinrichtungsstätte. Ihm zur Seite befinden sich die Kalan-Moschee
und die Medrese Mir-e Arab. Im Abendlicht kommen wir noch am
Tak-e Sargaran, der "Kuppel der Juweliere", vorbei.
Nach dem ersten - überwältigenden - Kennenlernen des Stadtzentrums
kehren wir zum Abendessen ins Hotel zurück. Es gibt heute Plow,
ein landestypisches Gericht mit Reis, Fleisch, Karotten und Rosinen.
Als spezielles Getränk gibt es zu Verdauungszwecken Wodka-Pfirsich-Cocktail.