23. Juli 2000 - Sonntag - Tag 14
| Samarqand ¦ Qashqadaryo ¦ Buxoro |


Kalan-Moschee
Buxoro




22°C
Samarqand › Shaxrisabz › Ghuzar › Buxoro

Nächtigung: Hotel Bukhoro

Leider müssen wir die Stadt, die untrennbar mit dem Mythos Seidenstraße verbunden ist, verlassen. Aber es gibt neue interessante Ziele zu entdecken.

Schon um 1/2 7 ist es Zeit, aufzustehen. Trotz des gestrigen umfangreichen Abendessens lange ich beim Frühstück kräftig zu. Auf der Reise in die nächste Stadt müssen wir wieder einen kleinen Umweg einlegen, da die Fahrt über den 1800 m hohen Pass mit dem Bus nicht erlaubt ist.


Shaxrisabz

Shaxrisabz ("grüne Stadt") ist die Geburtsstadt des Mongolenherrschers Tamerlan bzw. Amir Temur. Hier wollte er auch begraben werden, doch seine letzte Ruhestätte ist jetzt das Gur-Emir-Mausoleum in Samarqand. Aber auch die grüne Stadt hat ein paar besondere Kulturdenkmäler zu bieten. Vor den Ruinen des Palastes Aq-Saray thront eine riesige Statue zu Ehren des großen Sohnes der Stadt. Aus den reich verzierten Ruinen des Palastes kann man noch vage auf die Mächtigkeit des einstigen Palastes schließen.

Während unsere Blicke umherschweifen, nähert sich eine Hochzeitsgesellschaft. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die Braut keine richtige Freude mit der Heirat hat, denn ein Lächeln kann man in ihrem Gesicht nicht erkennen, aber vielleicht ist das Nichtfröhlichsein Tradition hier. Wer weiß das schon?

Als nächstes möchten wir die Kok-Gumbaz-Moschee besichtigen. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einer 1000 Jahre alten Platane vorbei. Die Moschee besticht vor allem durch ihre Helligkeit in den Innenräumen. Im Gegensatz zu den bisher besuchten Kulturdenkmälern sind die in dieser Moschee dargestellten Ornamente und Schriften blau auf weißem Untergrund, nicht weiß auf blauem Untergrund.

Wie der Name Samarqand klingt auch der Name unseres nächsten Zieles, das wir am Nachmittag erreichen, wie ein Märchen aus 1001 Nacht. Die Stadt


Buxoro
Buchara

wird auch "Die Edle" genannt. Eine Ansammlung islamischer Baudenkmäler kennzeichnet das Stadtzentrum. Nach unserer Ankunft im Hotel unternehmen wir noch einen Spaziergang durch die Stadt. Durch das Gewirr schmaler Gassen erreichen wir das Lab-e Haus (haus = Wasserbecken). Auf den Plätzen rund um das Wasserbecken gibt es Restaurants und es treffen sich die Einheimischen auf größeren Betten zum Dominospielen. Angrenzend an den Lab-e Haus-Komplex finden wir die Chanaka Nadir Diwan Begi und die Medrese Nadir Diwan Begi. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Kuppelbasar Tak-e Telpak, eine sechseckige Halle mit einer mächtigen Kuppel im Zentrum und einem reichen Warenangebot. Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus. Diese Stadt ist einfach nur faszinierend.

Doch sind das nur erste Eindrücke in einem riesigen, noch lebendigen Freilichtmuseum. Das nächste Kulturdenkmal, das wir besuchen, ist das 46 m hohe Minarett der Kalan-Moschee. Es überragt die ganze Stadt. Dieses Minarett diente früher einmal auch als Hinrichtungsstätte. Ihm zur Seite befinden sich die Kalan-Moschee und die Medrese Mir-e Arab. Im Abendlicht kommen wir noch am Tak-e Sargaran, der "Kuppel der Juweliere", vorbei.

Nach dem ersten - überwältigenden - Kennenlernen des Stadtzentrums kehren wir zum Abendessen ins Hotel zurück. Es gibt heute Plow, ein landestypisches Gericht mit Reis, Fleisch, Karotten und Rosinen. Als spezielles Getränk gibt es zu Verdauungszwecken Wodka-Pfirsich-Cocktail.

 

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