12. Juli 2000 - Mittwoch - Tag 3
| Almaty ¦ Yssykköl |


Grenzgebiet Kasachstan-Kirgisistan auf etwa 2000 m bei Kegen



~30°C
Almaty › Shilik › Kegen › Tüp › Karakol

Nächtigung: Jurte im Karakol Park

Fahrtag

Heute geht’s so richtig los. Nach einem rustikalen Frühstück vom Buffet (Eier, geröstete Kartoffeln, …) starten wir unsere Busreise durch die Weiten Zentralasiens. Von Almaty aus fahren wir nach Osten. In der Nähe der Ortschaft Malovodroe legen wir den ersten Halt ein, um uns in einem kleinen, typischen Dorf dieser Region umzusehen und treffen dabei auf Burschen mit einem Eselfuhrwerk. Bei der Weiterfahrt kommen uns PKWs deutschen Fabrikates, aber auch Ochsen- oder Pferdefuhrwerke entgegen. Die Fortbewegungsarten sind hier noch sehr unterschiedlich. Ein nächster Stopp vor der Stadt Shilik gilt mehreren Verkaufsständen an der Straße. Von Melonen über Getränke bis hin zu Fußbällen gibt es allerhand zu kaufen.

Nach gut 160 Kilometern kommen wir in ein Tal, das mich stark an Landschaften in den USA erinnert. Ich nenne die Gegend "painted desert", obwohl sie nicht ganz so farbenfreudig ist wie das amerikanische Pendant.

Am östlichsten Punkt unserer Reise, in der Stadt Kegen, machen wir in einem umgebauten Bahnwaggon Mittagsrast. Ab nun ändern sich auch die Essgewohnheiten. Die Verpflegung wird einfacher. Zu Nudelsuppe mit Fleisch und Gemüse gibt es Tomaten und Gurken. Als Getränke werden uns Joghurt (!) und Tee gereicht.


kasachische Frauen bieten Kumys an
© Matthias Hochkönig

Vor dem Einsteigen in den Bus wird uns von einigen kasachischen Frauen Kumys angeboten. Die vergorene Stutenmilch ist leicht alkoholhältig und schmeckt säuerlich. Ich muss dieses Getränk nicht unbedingt noch einmal haben. Es ist etwas gewöhnungsbedürftig.

Nun ist es nicht mehr weit zur Grenze nach Kirgisistan, die sich abseits der Zivilisation befindet. Ich möchte die schöne Landschaft an der Grenzstation fotografieren, doch das ist hier natürlich verboten. Wie bin ich überhaupt auf die Idee gekommen, hier fotografieren zu wollen? Ganz schön doof. Aber die Kameraden vom Zoll sind sehr gütig und belassen es bei einer Ermahnung.

Karakol Park

Auf sehr schlechten Straßen erreichen wir schließlich die Stadt Karakol, die bis 1991 Przhevalsk hieß. Wir gönnen uns eine kurze Pause zum Einkauf von Getränken und zum Geldwechsel. Unser Ziel liegt ein paar Kilometer südlich der Stadt. Für die nächsten zwei Nächte werden wir im Karakol Park auf etwa knapp 2000 m Seehöhe in Jurten untergebracht.

Am Eingang zum Park gibt es aber massive Schwierigkeiten. Die Park"ranger" wollen uns mit dem Bus nicht hineinfahren lassen. Nur durch energisches Einschreiten unseres kirgisischen Reiseführers Bogot und unseres Reiseleiters Peter können wir mit dem Bus am Schranken vorbei. Den Weg zu den Jurten legen wir auf einer beinahe unfahrbaren Straße zurück. Wie das der Busfahrer wohl geschafft hat?

Von den drei vorhandenen Jurten sind zwei für die Nächtigung gedacht und eine als "Speisesaal". Und dort wird uns heute Reis mit Karotten und Schaffleisch, Gurken, Tomaten und Brot kredenzt. Sogar ein Dessert in Form von Germtascherln sowie Bonbons gibt es. Dazu den üblichen grünen Tee.

Bei 14° C frischer Luft wird es eine angenehme Nachtruhe, die ab 22.30 Uhr beginnt.

 

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