28./29. September 2012 - Freitag/Samstag - Tag 20/21

| Western Cape |


Victoria & Alfred Waterfront mit Blick zum Tafelberg
Kaapstad




~20°C
Kaapstad › Cape Town International Airport

Kaapstad
Cape Town | iKapa
Kapstadt

Muss das sein? So früh aufstehen, obwohl wir erst am Nachmittag abfliegen? Ja, es muss. Schon vor 7 Uhr stelle ich mich beim Frühstücksbuffet an. Gott sei Dank habe ich gestern schon vorgepackt, daher bin ich heute recht schnell abreisefertig. Und einmal werden wir ja noch kurz zum Hotel zurückkommen. Vorher jedoch heißt es Abschied nehmen, von Melanie. Sie hängt noch eine Woche hier und in Franschhoek an.

Für den Vormittag gibt es kein einheitliches Programm. Nach langem Hin und Her entscheide ich mich dafür, mit Steffi, Wiebke und Rico mit der Seilbahn den Tafelberg zu erklimmen. Helmo fährt mit uns zur Talstation und wird uns gegen 11 Uhr wieder abholen. Leider spielt uns das Wetter einen Streich. An der Kasse ist niemand zu sehen. Dafür hängt ein Zettel, dass die Seilbahn im Moment nicht in Betrieb ist. Aber die Bergstation kann man doch gut sehen! Wieso also kein Betrieb? Ums Eck hängt eine Tafel, auf der der Grund dafür beschrieben ist. Es herrscht am Gipfel zu viel Wind. Dadurch wäre die Seilbahnfahrt zu gefährlich. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als vorerst am Parkplatz herumzuspazieren und von hier aus den Ausblick über Kapstadt zu genießen. Vielleicht fährt die Seilbahn doch noch. Ja jetzt - nein, es ist nur eine Testfahrt. Der Betrieb wird nicht aufgenommen.

Für uns wird die Zeit jedoch knapp. Obwohl es plötzlich heißt, dass wir uns an der Kasse anstellen können, geht es sich für uns zeitlich nicht mehr aus. Rico hat in weiser Voraussicht Helmos Telefonnummer organisiert und bittet ihn, uns schon früher abzuholen. Das gelingt auch und so sind wir schon um 10.15 Uhr wieder im Hotel. Früh genug, um uns von Melanie noch einmal zu verabschieden. Doppelt hält bekanntlich besser.

Der Rest der Gruppe ist nun wieder vollständig versammelt. Vor der Fahrt zum Flughafen bringt uns Helmo noch einmal zur V&A Waterfront. Heute ist es um einiges schöner und wärmer als gestern Abend. Rund 90 Minuten haben wir hier zur freien Verfügung, während Helmo noch etwas organisieren muss. Beim Flanieren durch die Fußgängerzone mit Blick auf den wolkenverhangenen Tafelberg können wir der Stadt und dem südlichen Afrika Goodbye sagen.

Going Home

Nur etwa eine halbe Stunde dauert die Fahrt von der Waterfront zum Flughafen. Von Helmo müssen wir uns bereits am Terminal trennen. Und wir verbliebenen elf machen uns auf die Suche nach dem richtigen Schalter. Es handelt sich natürlich um jenen, wo sich die lange Menschenschlange anstellt. Ui - das dürfte dauern! Aber schon nach zwanzig Minuten bin ich an der Reihe zum Einchecken. Ich erhalte alle drei Bordkarten und mein Gepäck wird auch nach Wien durchgecheckt.

Die Flugroute verläuft von Kapstadt nach Johannesburg, zwei Stunden später über Frankfurt weiter nach Wien. Die Sicherheitskontrolle verläuft sehr rasch. Jetzt gilt es nur noch, auf den Abflug zu warten, der planmäßig um 15.10 Uhr stattfinden soll. Die Wartezeit vertreiben wir uns mit Fotografieren meiner Landkarte, mit Studentenfutter und mit Tratschen. Ich habe aber so eine Angewohnheit, dass ich zwischendurch immer wieder einmal auf die Anzeige schaue, ob die Flüge auch tatsächlich planmäßig fliegen. So schaue ich auch diesmal nach. Leichte Nervosität macht sich bei mir breit, denn der Abflug unserer Maschine ist um 35 Minuten verschoben worden. Hoffentlich dauert es nicht noch länger, denn sonst könnte es beim Umsteigen in Johannesburg vielleicht zu Problemen kommen. Tatsächlich heben wir erst um Punkt 16 Uhr vom Kapstädter Flughafen ab. Die zweite Hälfte des Fluges ist von leichten Turbulenzen gekennzeichnet. Ansonsten verläuft die Zeit in der Luft reibungslos. Auch eine kleine Jause wird serviert.

Nach der Landung am O.R. Tambo Airport müssen wir noch ein Weilchen im Flugzeug warten, ehe wir mit einem Bus zum Terminal gebracht werden. Zusätzlich gibt es noch einmal eine Handgepäckkontrolle. Die Dame bei der Kontrolle ist mit meinem Rucksackinhalt nicht ganz einverstanden. Ich habe das Wasser, das ich im Flugzeug bekommen habe, nicht ganz ausgetrunken und die halbvolle Flasche in den Rucksack gesteckt. So viel Flüssigkeit darf natürlich nicht in diese Maschine mit hinein! Gnädigerweise darf ich den Rest austrinken, bevor ich die Flasche im Abfalleimer entsorge. Nach der Passkontrolle sind es - laut Anzeige - noch sieben Minuten zum Flugsteig. Wie ich vermutet habe, ist das Einsteigen bereits im vollen Gang.

Wieder fahren wir mit einem Bus zur Maschine. Sie scheint schon voll zu sein, doch mein Platz ist klarerweise schon noch frei. Die Uhr zeigt knapp nach halb acht, als wir afrikanischen Boden verlassen. Schon nach einer Stunde wird das Abendmenü aufgefahren. Der Flug wird mit Bœuf Stroganoff "versüßt". Da ich noch nicht sehr müde bin, mache ich mich an die Musik ran, die von South African Airways geboten wird. Viele Lieder spiele ich auf und ab, während ich ab und zu versuche, zu schlafen. Bei der Musikauswahl stoße ich auf die südafrikanische Sängerin Zahara, die in ihrer Heimat sehr beliebt ist. Ihre Musik möchte ich euch nicht vorenthalten. Weil ich mich aber nicht auf einen Song festlegen konnte, habe ich zwei ihrer Lieder als Titellied ausgewählt.

So vergeht die Zeit "wie im Flug" , bis um 4.30 Uhr das Frühstück serviert wird. Nebenbei habe ich von meinem Sitzplatz am Fenster direkten Blick zum Vollmond, der die Nacht erhellt. Am frühen Morgen, gegen sechs Uhr, landen wir auf dem Rhein-Main-Flughafen bei Frankfurt. Außer den beiden Schweizern und mir sind alle an ihrem Ziel, zumindest was die Reise mit dem Flugzeug betrifft. Nach und nach treffe ich alle, um mich von ihnen verabschieden zu können.

Warum bin ich eigentlich auf keine frühere Maschine gebucht? Und was mache ich nur die nächsten vier Stunden? Antwort auf die erste Frage wird wohl meine späte Buchung sein. Die Flüge am Morgen werden anscheinend schon ausgebucht gewesen sein. Und auf die zweite Frage? Naja - herumsitzen, spazieren, Zeitung lesen, Kaffee trinken. Um 11 Uhr hebe ich schließlich in Richtung Heimat ab. Schon eine Stunde später lande ich in Wien, wo mein Bruder mit seiner älteren Tochter bereits auf mich wartet. Die dreijährige Emma ist neugierig, ob es diesmal wieder so viele Flugzeuge zu sehen gibt wie letztes Mal. Aber wie sie sagt, "ist heute nicht viel los". Vor der Heimfahrt lassen wir uns noch das Mittagessen mit heimischer Küche schmecken.

So schnell können drei Wochen vorbei sein. Schade.
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