27. September 2012 - Donnerstag - Tag 19

| Western Cape |


Leuchtturm am Cape Point
Table Mountain National Park




18°C
Kaapstad › Hout Bay › Kommetjie › Cape Point › Simon's Town › Muizenberg › Kaapstad

Als ich um 7 Uhr aus dem Fenster zum "Löwenkopf" schaue, lacht die Sonne. Das bedeutet jedoch heute nichts, denn es wird während unserer Tour sehr wechselhaft werden. Jetzt geht's aber erstmal ins Erdgeschoß zum Frühstück.


Table Mountain National Park
› Signal Hill

Um Viertel nach acht starten wir unsere heutige Rundreise um den Tafelberg, dessen nördliches Ende steil nach Kapstadt abfällt. Wir beginnen unsere Tour im Westen der Stadt am Aussichtshügel "Signal Hill". Von hier hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt. Am Fuße des Hügels steht das für die Weltmeisterschaft 2010 errichtete Fußballstadion. Der Küste vorgelagert liegt die Gefängnisinsel Robben Island, auf der Nelson Mandela fast 20 Jahre lang inhaftiert war. Heute ist das Gefängnis stillgelegt, ist aber der Öffentlichkeit als Museum zugänglich gemacht worden.

Ein kühler Wind pfeift uns während unseres Aufenthaltes um die Ohren, sodass wir bald das Weite suchen und nach einer knappen halben Stunde weiterfahren. Einen nächsten - kurzen - Stopp legen wir auf dem Chapman's Peak Drive am Südende der Hout Bay, einer kleinen, von Bergen umrahmten Bucht ein. Schöne Küstenabschnitte mit steil abfallenden Felsen oder Sandstränden verleiten uns immer wieder, für ein paar Fotos stehenzubleiben. Höhepunkt unserer Tagestour ist aber das berühmte Kap im Südwesten von Afrika.

› Cape of Good Hope | Kaap die Goeie Hoop
Kap der Guten Hoffnung

Um 11 Uhr erreichen wir den Parkplatz am Cape Point, dem Nachbarkap zum Kap der Guten Hoffnung. Jetzt ist einmal Frischluftschnappen angesagt. Helmo meint, dass wir erstmal zum Leuchtturm am Cape Point raufgehen und anschließend den Weg zum Kap wandern sollen. Er würde am Kap mit dem Wagen auf uns warten. Über unzählige Stufen erreicht man den hoch über der Küste aufragenden Leuchtturm am Cape Point. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, so am Rande der Welt zu stehen. Fast geradeaus in westlicher Richtung würde man auf die südamerikanischen Metropolen Montevideo und Buenos Aires, direkt nach Süden nach etwa 4000 Kilometer auf das ewige Eis der Antarktis treffen. Dazwischen nichts als kaltes atlantisches Wasser.

Auf dem Rückweg vom Leuchtturm zum Parkplatz beginnt es leicht zu regnen. Aus diesem Grund (und einem anderen, der hier nicht erwähnt wird ) verzichten die meisten von uns auf die kurze Wanderung zum Kap der Guten Hoffnung und fahren mit Helmo im Auto dorthin. Nur Finni und Gustl sind schon früher los und daher zu Fuß auf der vorgegebenen Route unterwegs.

Am berühmten "südwestlichsten" Punkt von Afrika dauert es ein wenig, bis ich die obligaten Bilder von den Schildern machen darf. Zuerst tummeln sich viele Touristen, die aus anderen Bussen strömen, hinter den Tafeln. Danach werde ich von meinen Freunden zum Fotografieren eingeteilt. Schließlich finde ich einige Sekunden, in denen keine Menschen durchs Bild huschen. Regentropfen und Wind machen den Aufenthalt etwas ungemütlich. Aber wir müssen noch ein wenig bleiben, denn unsere beiden "Ausreißer" sind noch irgendwo auf dem Weg. Schließlich treffen sie auch am Kap ein und sie müssen "guter Hoffnung" sein, denn Finni hat sich bei einem Sturz leicht verletzt. Es ist aber überhaupt nichts Schlimmes, nur eine Schürfwunde, die der felsige Untergrund hinterlassen hat.

Langsam wird es Zeit, den südlichsten Punkt unserer Reise zu verlassen. An einem einsamen Buntbock vorbei, der den Strand hütet, geht die Fahrt raus aus diesem Teil des Nationalparks. Wir wenden uns der Ostküste der Halbinsel zu und fahren die False Bay entlang bis Boulders.

› Boulders | African Penguin Colony

Hier in Boulders ist eine Kolonie des Afrikanischen Pinguins, einem nahen Verwandten des in Südamerika lebenden Magellanpinguins, heimisch. Diese Tiere sind auch der Grund, warum wir hierher fahren. Da es sich um eine kleine Kolonie handelt, bleiben wir nur eine halbe Stunde. Sie hat sich ein schönes Plätzchen Erde als Lebensmittelpunkt ausgesucht. Sehr helle Steinblöcke und türkisblaues Wasser der False Bay bilden eine wunderbare Wohnumgebung.

Der Magen beginnt schon leicht zu knurren. Was haben wir für ein Glück, dass Helmo gerade hier zuhause ist. Helmo lädt uns auf einen Besuch bei sich zuhause ein. Auf der überdachten Terrasse finden wir Platz und genießen die Aussicht in die False Bay. Helmos Hund spielt fast verrückt. Irgendwie klar, denn so oft wird er sein Herrchen nicht sehen, wenn dieser immer mit Touris in der Gegend herumfährt. Leider lassen die Wolken über uns ein paar Tropfen aus. Und Yvonne hat zudem auch noch gekocht für uns! Womit haben wir diese Einladung verdient? Das Menü schmeckt jedenfalls ausgezeichnet. Bevor wir uns von Yvonne verabschieden, dürfen wir noch einen Blick auf ihre künstlerischen Kreationen in Form von gemalten Bildern werfen. Und wegen der Einladung und des Essens gibt's auch eine Werbung für euch zwei - in der Linkliste unter "Freunde und andere" zu finden.

Helmo erzählt, dass er von seiner Terrasse aus schon oft Wale in der False Bay gesehen hat. Es wäre jetzt auch eine gute Jahreszeit dafür. Nur lassen sich keine dieser Meeressäuger blicken. Ohne Sichtungserfolg machen wir uns wieder auf den Weg und verabschieden uns von Yvonne. Nach nur wenigen Kilometern ist uns das Glück jedoch hold: ein Wal ist zu sehen! Er ist mit dem 200 mm-Teleobjektiv gerade noch zu erkennen und es scheint, dass er nur für uns ein paar Kunststücke vollführt.

Kaapstad
Cape Town | iKapa
Kapstadt

Über Muizenberg und die M3 kehren wir wieder zum Quartier zurück, wo wir gegen 16 Uhr eintreffen. Für den Abend ist noch ein Ausflug an die Victoria & Alfred Waterfront, einer Fußgängerzone mit Einkaufsmöglichkeiten, geplant. Bis zur Abfahrt nutze ich die Zeit, die Tasche für die Rückreise vorzupacken. Ja leider, die Reise neigt sich dem Ende zu.

An der Waterfront kommen wir gegen dreiviertel sechs an. Es regnet wieder einmal. Heute haben wir wirklich eine breite Wetterpalette gehabt. Helmo gibt einen Treffpunkt bekannt, an dem wir uns in einer Stunde wieder sehen werden. Solange können wir uns in den Gängen herumtreiben. Ich schließe mich Babsi und Uli an. Wir durchforsten vor allem die Kunsthandwerksstände. Für mich ist zwar nichts dabei - ich habe ohnehin keinen Platz mehr im Gepäck -, aber zum Zeitvertreib lohnt sich die Erkundungstour durch die Hallen allemal. Pünktlich treffen alle mit mehr oder weniger großen beladenen Taschen am Treffpunkt ein.

Helmo hat für uns ein Restaurant organisiert. Ins "Cape Town Fish Market" will er uns zum Abendessen ausführen. Natürlich bestelle ich mir Fisch, ein gebratenes Filet vom Kingklip. Ein gutes Glas Weißwein dazu und der Abschlussabend ist gerettet.

Abschlussabend? Mein Gott, wie die Zeit vergeht. Aber wir sind gerüstet. In den letzten Tagen haben wir uns abgesprochen und für Helmo zusammengelegt. Für seine tagtägliche Fürsorge und kompetente Reiseleitung soll er nicht leer ausgehen. Ich glaube, es ist immer gut, wenn die Gruppe gemeinsam ein Trinkgeld überreicht und nicht jeder Mitreisende einzeln gibt. Zum Überreichen eines Kuverts und einer Flasche seines Lieblingsgetränkes (aus dem Supermarkt in Oudtshoorn) ist Melanie als unsere Jüngste auserkoren worden. Sie macht das sehr gut. Nur Helmo dürfte von dieser Aktion etwas überrascht sein. Er sagt nicht sehr viel.

Schön langsam leert sich das Lokal. Auch wir treten den geordneten Rückzug zum Hotel an. Nur das Bett sieht mich - und auch andere - noch nicht. Gegenüber der iKhaya Lodge hat noch ein Beisl mit Namen "Roxy's" geöffnet. Eine kleine Runde mit Helmo hängt in diesem gemütlichen Lokal noch einen (oder mehrere) Absacker an, bevor wir die letzte Nacht in Südafrika verbringen. Wir halten es bis nach 1 Uhr aus.

iKhaya Lodge • Kaapstad | Cape Town | iKapa
» Tagesroute
« vorheriger Tag
» Bilder des Tages
nächster Tag »