24. September 2012 - Montag - Tag 16

| Eastern Cape |


Abendstimmung an der Tsitsikamma Küste
Garden Route National Park




~22°C
Garden Route NP (Tsitsikamma Section) › Garden Route NP (Tsitsikamma Section)


Garden Route National Park
› Tsitsikamma Section

Heute lassen wir es ruhiger angehen als sonst. Außer einer Halbtageswanderung haben wir an diesem Tag nichts vor. Und das Quartier wechseln wir auch nicht. Es gibt daher auch später Frühstück. Die verbleibende Zeit bis dahin nutze ich, um die morgendliche Stimmung zu genießen und ein paar Fotos von der stürmischen Küste und den herumfliegenden Möwen zu machen.

Irgendetwas fehlt mir. Es sind die Zelte, die gestern noch direkt an der Küste gestanden sind. Es dürfte der nächtliche Lärm, verursacht durch den starken Wind und die rauschende Brandung, gewesen sein, der die Camper nicht schlafen ließ. Sie sind noch während der Nacht aufgebrochen, um eine ruhigere Unterkunft zu suchen, so erzählt Helmo beim Frühstück, das wegen der bevorstehenden Wanderung wieder einmal umfangreicher ausfällt. Auch ich habe nicht ganz so gut geschlafen, denn so mancher Ast hat am Hausdach gekratzt. Es hörte sich so an, als ob Tiere auf dem Dach herumschleichen.

› Otter Trail

Das Auto bleibt zurück, denn wir marschieren (um 8.45 Uhr) bei schönem Wetter und angenehmen Temperaturen direkt von unserem Camp aus los. Der Otter Trail ist ein über 40 Kilometer langer Wanderweg entlang der Küste zum Indischen Ozean. Für Tageswanderer ist es nur erlaubt, bis zu einem Wasserfall zu wandern. Der Weg geht immer leicht bergauf und bergab. Von einer kleinen Anhöhe aus sehen wir Bewegung im Wasser. Es ist eine Familie von Delphinen, die sich unweit der Küste tummelt. Natürlich bleiben wir kurz stehen, um ihre Spielereien zu beobachten. Der Pfad führt meistens durch Gebüsch, vorbei an blühenden Sträuchern und Blumen. Ab und zu spazieren wir auch durch kleine Waldstücke und manchmal auch über Felsblöcke, die mit rötlichen Flechten bewachsen sind. Ein kurzes Stück gilt es zu klettern. Für drei von uns ist es ein zu großes Hindernis. Sie bleiben zurück.

Nach etwa 100 Minuten erreichen wir den Wasserfall, der ein schönes Fotomotiv abgibt. Aber auch ein paar Möwen posieren für uns. Helmo und Rico versuchen sich auch als springende Fotomodelle, wobei sich das Ergebnis nur zum Teil sehen lässt - nicht wegen der Modelle! Über eine halbe Stunde lang vertreiben wir uns die Zeit an dem Wasserfall.

Auf gleichem Weg wie wir gekommen sind, wandern wir zurück zum Camp, das wir nach etwa 80 Minuten erreichen. Zwischendurch gibt's naturgemäß allerhand zu fotografieren, angefangen von Blümchen bis zu den erstaunlichen türkisfarbenen Wellen. Außerdem werde ich für Steffi unterwegs zu einem Schreckgespenst. Auf dem letzten Abschnitt der Tour arbeite ich mit Susanne und Werner noch einmal den gestrigen Vorfall auf, damit ich unter dieses Kapitel einen Schlussstrich ziehen kann.

Im Campgelände werden wir von einigen Klippschliefern, hier Dassies genannt, begrüßt. Endlich können wir diese Viecher aus der Nähe beobachten, waren sie doch im Royal Natal und Mountain Zebra National Park entweder schnell verschwunden oder weit weg. Sie lungern wirklich überall herum, sogar auf Mülltonnen.

› Storms River Gorge Suspension Bridges

Nach dem verdienten Mittagessen mache ich mich um Viertel nach zwei mit Babsi und Uli auf den Weg zu den Hängebrücken an der Mündung des Storms Rivers. Wir haben es aber nicht eilig, denn für 16 Uhr ist ein gemeinsamer Abmarsch - für jene, die wollen - ausgemacht. Wir drei spazieren ganz gemächlich bis zum Restaurant, wo wir uns auf der Terrasse mit Blick auf den stürmischen Ozean niederlassen. Im Gebäude ist auch ein Souvenirgeschäft untergebracht und es hängt ein Kasten in der Empfangshalle, der aussieht wie ein Postkasten. Ich erkundige mich, ob man hier auch tatsächlich Karten einwerfen kann, denn dieser Kasten sieht eher aus wie eine Attrappe. Jaja, meint der Mann am Eingang. Na gut, dann werfe ich die Karten hier rein. Wie ich später erfahre, sind sie erst etwa fünf Wochen später beim Empfänger angekommen. Andere Karten haben nicht einmal eine Woche gebraucht.

Wir sehen uns auch noch im Shop um. Vielleicht finde ich hier etwas, was ich mit nach Hause nehmen könnte. Ich will eigentlich schon gehen, da kommen wir zu den Gürteln. Und da habe ich nun endlich das Richtige für mich gefunden - einen Gürtel mit den Abbildungen der Big Five. Auch Uli kauft sich so ein Ding.

Mit diesem Erfolgserlebnis machen wir uns auf den Weg zu den Brücken. Über Holzstege spaziert man relativ einfach zu den Hängebrücken, die mit 40, 50 und 77 Meter Spannweite das Mündungsgebiet des Storms River überspannen. Sie sind einfach zu gehen, denn sie wackeln bei weitem nicht so arg wie jene, die ich schon kenne, die Capilano Hängebrücke bei Vancouver in Kanada.

Ich halte mich auch gar nicht sehr lange auf, denn heute möchte ich den Sonnenuntergang nicht versäumen. Flotten Schrittes mache ich mich auf den Rückweg, wobei die tiefstehende Sonne jetzt schon wunderbare Motive bietet. Nach dem Umweg durch die Dusche schaffe ich es heute rechtzeitig, die Sonne am Horizont verschwinden zu sehen. Das Farbenspiel ist zwar auch heute schön, doch nicht ganz so berauschend wie gestern. Um halb sieben ist das Schauspiel auch schon wieder vorbei.

Kurze Zeit später wartet schon das Abendessen auf uns, das wir wieder auf der Veranda von Helmos Hütte einnehmen. Nach einem gemütlichen Plausch bin ich um 22.15 Uhr reif für die Nachtruhe.

Storms River Mouth Rest Camp • Garden Route National Park (Tsitsikamma Section)
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