21. September 2012 - Freitag - Tag 13

| Mafeteng |


Rundhütte in Malealea




21°C
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Malealea

In der vergangenen Nacht hat das Wetter umgeschlagen. Gewitter und Windböen sind über das Land gezogen. Zwischendurch gab es auch trockene Phasen. Warum ich das weiß? Bei dem Lärm des Donnergrollens bin ich immer wieder aufgewacht. Schlussendlich stehe ich kurz vor 7 Uhr auf. Heute haben wir länger Zeit und ich nutze diese Zeit, um ein ausgiebigeres Frühstück zu genießen.

Denn erst um neun treffen wir uns an der Rezeption zu einer weiteren Besichtigung von Malealea. Stand gestern die Natur auf dem Programm, so wollen wir heute das Leben der einheimischen Bewohner kennenlernen. Lesotho ist vom Volk der Basotho bewohnt. Die Sprache ist Sesotho, aber auch Englisch wird als zweite Amtssprache gesprochen.

Wieder werden wir von drei Burschen des Dorfes begleitet. Matsoho kennen wir schon von gestern, dazu gesellen sich Max und David. Zu Beginn stört ein paar Minuten lang leichter Regen unsere Tour durch die verstreute Siedlung von Malealea. Wir beginnen unsere Erkundungen im Bataung Central Store. Es ist nicht so, dass hier der große LKW mehrmals am Tag mit den Lieferungen vorbeikommt. Die Betreiberin des Ladens muss sich die Artikel schon selbst aus Maseru holen. Dementsprechend spärlich ist die Auswahl. Aber grundsätzlich ist alles Wichtige vorhanden. Es gibt eben nur eine Sorte Öl und zwei Arten Ketchup zu kaufen und nicht zig Variationen wie bei uns in Mitteleuropa.

An glücklichen Freiluftschweinen spazieren wir weiter zu einer Bäckerei, gefolgt von einer Verkostung von Orangenbier, das eher einer Art Most gleicht.

Neben einem Haus sind niedrige Steinmauern ausgelegt. Dazwischen sind Schachteln, Konservendosen, Plastikflaschen und Glasbehälter zu finden. Es dürfte sich dabei um die lesothische Art eines Verkaufsstands für Kinder handeln.

Max führt uns auch zum Haus des Chiefs, wo eine ältere Frau sozusagen die Tür bewacht und auch gerne für ein Foto bereitsteht. Unser Spaziergang führt weiter zum örtlichen Museum, das in einem typischen Rundhaus untergebracht ist. Hier werden wir von einem weiteren David empfangen, der uns die Lebensweise der Menschen in diesem Teil des Landes erklärt. Es sind auch immer wieder Kinder unterwegs, die uns ganz neugierig anschauen. Ein kleines Mädchen ist so "frech" und schnappt sich Ulis Hand, so, als wollte sie ihn "adoptieren". Zuletzt bleiben wir noch kurz an der Vorschule stehen und können mit den drei Burschen kurz über das Ausbildungssystem diskutieren. Man hört heraus, dass es nicht leicht sei, einen Beruf zu erlernen. Ich habe aber auch den Eindruck, dass sie mit dem Leben, das sie führen, zufrieden sind. Wahrscheinlich auch deshalb, weil sie viele Dinge, die wir für selbstverständlich halten, gar nicht kennen.

Zu Mittag kehren wir zu unserem Quartier zurück, womit das heutige Programm schon abgeschlossen ist. Ich möchte mir noch Wasser kaufen, doch die Bar ist leider nicht geöffnet. Andere haben mehr Glück - oder mehr Ausdauer;-) - und haben etwas bekommen. Nach einem kurzen Tratscherl wartet bereits das Mittagessen auf uns. Dabei handelt es sich heute um eine Resteverwertung der letzten Tage.

Danach habe ich wieder einmal Lust und Laune, den Abwasch zu machen. Ordentlich, so wie es sich gehört! Da gibt's plötzlich aus der zweiten Reihe niederschmetternde Kommentare (von Steffi und Melanie). Ich höre was von "zu langsam" oder "Abwasch african style". Ja, wenn sich vier Personen ums Abtrocknen reißen, kann das Reinigen davor nicht so schnell gehen. Abwaschen ist doch keine Fließbandarbeit, glaube ich. Also meine Damen: so wird das nichts mit halbe-halbe im Haushalt. Da bemüht man(n) sich und es ist erst wieder nicht recht. "Zufällig" kommt mir der Abwaschschwamm aus und fliegt in Richtung der Nörglerinnen. Leider treffe ich eine unbeteiligte Person.

Die beiden Abwaschexpertinnen, Wiebke und Rico starten zu einem Reitausflug. Der Rest der Truppe verweilt im Camp. Weil gerade so schön Zeit ist, mache ich mich nützlich und kehre den Wagen. Das habe ich doch gerade erst vor ein paar Tagen gemacht! Was sich in so kurzer Zeit an Dreck ansammelt, ist schon verwunderlich. Nach getaner Arbeit gibt's als Belohnung ein(ige) Bier(e) mit Werner und Susanne.

So vergeht die Zeit bis zum Abendessen wie im Flug. Nachdem wir gebratenes Gemüse und Huhn auf Reis vertilgt haben, setzt Gewitter mit starkem Regen ein. Da man ja nicht unbedingt bei diesem miesen Wetter zur Hütte laufen will, gibt's noch eine Besprechung der "Amarula-Four". Erst die obligatorische Stromabschaltung macht dem Treiben ein Ende. Und hoffentlich hat diese Knallerei am Himmel bald ein Ende. Ich hasse Gewitter, habe ich das schon erwähnt?

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