15. September 2012 - Samstag - Tag 7

| Lubombo ¦ Shiselweni ¦ KwaZulu-Natal |


Küste bei St. Lucia
iSimangaliso Wetland Park




~18°C
Hlane Royal NP › Big Bend › Lavumisa › KwaMsane › St. Lucia


Hlane Royal National Park

Heute beginnt der Tag etwas später - um 6 Uhr. Das übliche Frühstück gibt es aber erst nach Dusche und Zeltabbau. Bevor wir den Nationalpark wieder verlassen, schaue ich noch beim nahen Wasserloch nach, ob nicht vielleicht ein paar interessante Tiere unterwegs sind. Aber außer ein paar gelben Vögeln sind keine zu sehen.

Bei bedecktem Himmel treten wir die Weiterreise an. Wie bereits gestern besprochen, bleibt Helmo bei der Ausfahrt kurz stehen, damit ich und auch Susanne die Flagge des Landes fotografieren können. Danach geht die Fahrt weiter bis zur Grenze im Süden bei Lavumisa. Wie tags zuvor sind auch heute die beiden Grenzkontrollen sehr schnell absolviert. Zwischendurch sind immer wieder einfache strohgedeckte Häuser zu sehen.

Wieder in Südafrika angekommen, beginnt es zu regnen. Der Niederschlag wird immer stärker, je näher wir unserem Ziel St. Lucia kommen. Dieses Wetter vermiest uns unseren Plan, denn eigentlich wollen wir die nächsten beiden Nächte im Zelt verbringen. Aber bei diesem starken Regen vergeht die Lust dazu. Nach einer kleinen Runde im Auto um und durch St. Lucia ziehen wir uns ins Kaffeehaus Thyme Square zur Beratung zurück. Im Trockenen bei Kaffee und Kuchen kann man besser nachdenken. Eigentlich sind wir uns schnell einig: Wenn die Möglichkeit auf ein günstiges Zimmer besteht, lassen wir die Zelte, wo sie sind. Helmo gelingt es tatsächlich, eine billige Unterkunft zu organisieren. Um umgerechnet etwa 16 Euro je Person und Nacht können wir im "Palms" Quartier beziehen. Es sind aber nicht nur einfache Zimmer, sondern großzügige Appartments mit bis zu drei Schlafzimmern, in die wir einziehen dürfen. Groß genug daher, dass sogar die Einzelreisenden teilweise zusammen in einer Wohnung untergebracht werden können. Ich teile mir das Appartment mit Helmo, was noch zu einigen Irritationen führen wird.

Während ich bereits in der Wohnung warte und Helmo mit dem Wagen eine Runde um die Anlage drehen muss, wird vom Rest der Truppe das Gepäck ausgeladen. Steffi und ich suchen danach verzweifelt unsere Taschen, denn im Bus bzw. im Anhänger sind sie nicht mehr. Steffis Gepäckstück habe ich bald gefunden, nur mein eigenes nicht. Erst als Werner beim Nachbarzimmer nachschaut, entdeckt er meine Tasche.

Unser Appartment ist auch Anlaufstelle für die Verpflegungsaufnahme. Helmo musste daher eine Wohnung finden, in die man die Lebensmittel und Kochutensilien so einfach und schnell wie möglich verfrachten kann. So treffen wir uns nach dem Zimmerbeziehen "bei uns daheim" zur einfachen Jause bestehend aus Toasts (auch warm), Schinken, Paprika, Käse und Gurkerl.

Für den Nachmittag ist nun auf Grund des schlechten Wetters nichts mehr geplant. Helmo meint, dass wir uns die nähere Umgebung auch selbst erwandern können. Es wäre ganz einfach, eine kleine Runde durch den angrenzenden


iSimangaliso Wetland Park

zu drehen. Ich verabrede mich mit Gustl, Finni und Brigitte zum Spaziergang. Es ist nun die beste Gelegenheit, die Funktionskleidung zu testen, ob sie dem Regen auch standhält. Der Regenschirm bleibt daher im Zimmer. Außerdem wäre er ohnehin nur für leichten Regen und bei schwachem Wind geeignet. Es folgen uns noch vier weitere Reisekollegen, die aber bei der nächsten Kreuzung wieder ihre eigenen Wege gehen. Vom Ort St. Lucia ist es nicht sehr weit bis an die Küste des Indischen Ozeans. Starker Wind bläst uns am Sandstrand um die Ohren. Tafeln warnen vor Büffel, Flusspferd, Krokodil, Elefant und Nashorn. Trotz des miesen Wetters sind einige Fischer am Rande des Meeres zu sehen. Auch Störche belagern die Sandbänke. Ein Regenbogen lässt uns auf bessere Bedingungen hoffen. Zwischendurch ist es auch ab und zu trocken, doch beim Rückmarsch über den St. Lucia Board Walk zum Quartier setzt wieder Regen ein. Nicht umsonst führt der Park das Wort "Wetland" im Namen.

Der Rest des Tages ist dem Kulinarischen und dem Zusammensitzen gewidmet. Da ich ja unmittelbar neben der Küche wohne, will ich Helmo nicht alleine die ganze Arbeit machen lassen und betätige mich als Kochgehilfe, heute ist Gemüseschneiden an der Reihe. Die gemeinsame Arbeit geht bei einem Glas Bier noch leichter von der Hand. Es fehlt uns aber an Geschirr. Ich mach mich mal auf die Suche und werde bei Werner am anderen Ende der Anlage fündig. Auch Melanie und Steffi über uns haben etwas, was wir zum Kochen brauchen können.

So. Die Meute kann kommen. Auf einem Backblech liegt gebratenes Hühnerfleisch, auf dem anderen gebratene Erdäpfelstücke, Möhren, Fisolen (grüne Bohnen), Champignons in Honigsenf. Kalte Beilage ist Krautsalat mit Möhren, Rosinen und Mayonnaise. Wenn man dann gemeinsam bei einem Achterl Rotwein die Lage bespricht, kann es schon ganz lustig zugehen.

Bis spät am Abend wird geplaudert und diskutiert. Langsam verschwinden die Gäste in ihre Wohnungen, bis nur mehr Melanie, Steffi und wir zwei "Wohnungsbesitzer" zur weiteren Rotweinbesprechung übrig bleiben. Heute bin ich schon recht müde, am liebsten würde ich ins Bett gehen. Doch man kann doch nicht die Gäste so zurücklassen. Später erfahre ich, dass sich die beiden Damen gedacht haben, warum ich nicht in mein Zimmer gehe, wenn ich schon so müde bin. Das meinte ich mit "Irritationen".

Beim angeregten Tratsch vergeht die Zeit recht rasch und so ist es nicht verwunderlich, dass die Nachtruhe erst um 25 Uhr beginnt.

Palms • St. Lucia


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