10. September 2012 - Montag - Tag 2

| Mpumalanga |


Blyde River Canyon & Three Rondavels
World’s End Viewpoint




~28°C
Blyde Canyon › Graskop › Pilgrim's Rest › Graskop › Blyde Canyon

Blyde River Canyon Nature Reserve

Nach neun Stunden Bettruhe erwachen um 6.30 Uhr die Lebensgeister - spät, angesichts der Aufstehzeiten, die noch kommen werden. Wir treffen uns zum Frühstück im Restaurant der Anlage. Das war eine gute Idee, denn die Auswahl ist groß und vielfältig. Von Pfannkuchen über frisch zubereitete Eier und Müsli bis Wurst und Bohnen reicht die Palette.

Panorama Route
› Lowveld Viewpoint

Gestärkt kann das heutige Programm in Angriff genommen werden. Entlang der Panorama Route werden wir einige Aussichtspunkte und Naturschauspiele ansteuern. Vom Resort werden wir von ein paar Pavianen, die auf einem Dach herumturnen, verabschiedet. Bereits nach einer Viertelstunde erreichen wir den ersten Aussichtspunkt Lowveld Viewpoint. Einheimische Frauen sind gerade dabei, ihre Verkaufsstände aufzubauen. Soll ich heute schon etwas kaufen? Nein, sicher nicht. Ich nehme in erster Linie nur Bilder mit nach Hause. Vielleicht einmal ein Andenken für mich selbst, aber was mir gefällt, wird hier nicht angeboten. Vom Aussichtspunkt blicken wir in die - nach dem Grand Canyon in den USA und dem Fish River Canyon in Namibia - drittgrößte Schlucht der Welt, die der Blyde River geschaffen hat. Das Wasser des Stausees glitzert im Gegenlicht der aufgehenden Sonne (leider) und die Three Rondavels auf der gegenüberliegenden Seite sind eher schwer zu erkennen.

› Bourke's Luck Potholes

Der nächste Aufenthalt bringt uns zum Zusammenfluss des Trauer- und des Freudeflusses, wie der Treur und der Blyde River übersetzt heißen. Eine Stunde lang können wir uns auf dem Gelände umsehen. Auf einem relativ kurzen Rundweg über Brücken und Fels kann man das Areal erkunden. Über einige Stufen fällt das Wasser des Treur Rivers in die Tiefe, wo es in vielen vielen Jahren den Fels geschliffen hat und dadurch kreisförmige Löcher entstanden sind. Auch ein paar ungewöhnliche Tiere sind zu sehen, beispielsweise eine blaue Eidechse mit rotem Schwanz.

Doch so richtig kann ich mich gar nicht mehr konzentrieren, denn plötzlich bemerke ich, dass mir meine Sonnenbrille fehlt. Habe ich sie irgendwo auf dem Weg verloren, vielleicht dort, wo ich das letzte Foto gemacht habe? Verzweifelt suche ich den Platz ab. Ich finde sie aber nicht. Als letzte Hoffnung bleibt nur mehr der Bus. Unter Umständen habe ich sie auf den Rundweg überhaupt nicht mitgenommen. Ja ja, die Vergesslichkeit macht sich breit. Und siehe da - sie liegt auch noch auf meinem Platz im Bus. Beruhigt spaziere ich wieder ein Stück zurück, durch die vielen Souvenirstände. Während der Wartezeit, bis auch die letzten von uns wieder beim Treffpunkt sind, können wir einige Grüne Meerkatzen beobachten.

› God's Window

Weiter geht die Fahrt zu einem anderen Aussichtspunkt. Auch hier ist ein kurzer Spaziergang notwendig, um dorthin zu gelangen und vom Highveld in die Weiten des Lowveldes blicken zu können. Aber ein wenig bin ich schon enttäuscht. Sooo überragend ist die Aussicht dann auch nicht, wie der Name vermuten lässt. Interessanter wird es schon ein paar Meter oberhalb von God's Window, aber nicht unbedingt wegen des Blickes in die Tiefe, sondern wegen der Pflanzen, die hier auf kleinem Raum wuchern und an einen Regenwald erinnern. Vor der Rückkehr zum Bus machen wir eine Runde vorbei an den vielen Verkaufsständen. Bilder, Textilien, Schnitzereien, Schmuck und mehr werden angeboten. Aber mehr als Schauen ist bei mir nicht drin.

› Pilgrim's Rest und Graskop

Durch Graskop hindurch erreichen wir die alte Goldgräbersiedlung Pilgrim's Rest, heute ein eher verschlafenes Dorf. Helmo lässt uns an einem Ortsende raus und sammelt uns am anderen Ende wieder ein. Zu Fuß erkunden wir den kleinen Ort, bestehend aus älteren Gebäuden, die großteils als Pensionen, Hotels oder Cafés genutzt werden. Ein paar Meter abseits steht auch eine kleine Kirche. Ich finde zudem einen Laden, in dem ich mich mit ein paar Ansichtskarten und Briefmarken eindecke. Viele Karten werde ich diesmal nicht schreiben, aber ich denke, ich fange heute einmal damit an. Dass der Frühling gerade ins Land zieht, wird durch blühende Bäume deutlich. Es scheint, dass wir eine gute Jahreszeit zum Reisen gefunden haben.

Wir kehren nach Graskop zurück. Hier soll endlich der Hunger gestillt werden - und zwar bei Harrie's Pancakes. Hier muss man hin, wenn man schon in der Gegend ist. Man hat nur Platz, wenn man vorbestellt - und dann nicht ganz sicher. So ist unsere Gruppe ein wenig verstreut im Lokal. Pfannkuchen mit den verschiedensten Füllungen werden hier angeboten. Von süß bis pikant findet man viele Variationen auf der Speisekarte. Ich entscheide mich für pikant mit einer Lammfüllung "Bebetie". Die Rechnung übernimmt Helmo - aus unserer Verpflegungskasse. Wir haben zwar dadurch doch wieder selbst bezahlt, aber auf diese Weise geht es schneller, denn wir haben heute noch etwas zu erledigen.

Auf dem Weg zum Wagen werden wir von ein paar Straßenverkäufern belagert. Einer dürfte nicht ganz zufrieden mit uns sein. Ich glaube er murmelt etwas von "ins Land kommen, aber nichts kaufen wollen" vor sich hin. Aber wir kaufen doch etwas, denn im nahen SPAR-Markt fülle ich meinen Wasser- und Keksvorrat auf.

› Lisbon Falls

Auf der Rückfahrt von Graskop zum Quartier machen wir noch einen Abstecher zu einem von vielen Wasserfällen der Umgebung, den Lisbon Falls. Zum Glück sind wir fast alleine hier. Ich glaube, in der Hochsaison würde es hier nicht so einsam sein. Und die Verkäuferinnen an den Ständen würden ziemlich sicher auch ein besseres Geschäft machen. Aber für uns ist die Einsamkeit nur von Vorteil, denn dadurch haben wir genug Zeit und Platz zum Fotografieren. So kann ich wieder einmal ein wenig mit der Belichtungszeit spielen und den Wasserfall auf dem Bild hoffentlich "zum Fließen bringen". Bei näherer Betrachtung meint man, Gesichter in den Felsen erkennen zu können. Hier ist eine Landschaft, die für mich Südafrika verkörpert, wie ich es mir vorstelle. Braunes Gras, Büsche, Hügelland, ein wenig Wasser und im Hintergrund Berge.

› World's End

Es ist etwa 16 Uhr, als wir wieder beim Quartier ankommen. Also rechtzeitig, um noch einen schönen Abend an World's End zu verbringen. Ich vereinbare mit Finni und Gustl einen Treffpunkt um halb fünf, möchte aber noch zuvor die Flagge fotografieren, die bei der Einfahrt zum Resort so schön weht. Also muss ich mich beeilen. Aber der Weg ist weiter als gedacht. Um halb fünf bin ich gerade an der Flagge. Ob die beiden noch auf mich warten? Als ich zurückkomme, ist niemand da. Sie werden wohl schon zum Aussichtspunkt unterwegs sein. Flotten Schrittes mache ich mich auf den Weg zum "Ende der Welt". Es sind ja nur etwa zehn Minuten bis dahin. Finni und Gustl sind schon da. Die Felsformation Three Rondavels, die wegen ihrer Ähnlichkeit zu den afrikanischen Rundhütten so genannt wird, wird wunderbar von der untergehenden Sonne bestrahlt, wie die gesamte Umgebung. Eine halbe Stunde genieße ich die Landschaft im Abendlicht.

Das Abendessen findet wieder bei Helmos Chalet statt. Heute fabriziert er Grillkotelett, Kürbis mit Mais, dazu gekochte Erdäpfel. Beim Dessert lerne ich Amarula kennen, was so ähnlich wie Baileys schmeckt. Wahrscheinlich wird es während dieser Tour nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich dieses Getränk mit dem Elefanten auf dem Etikett trinken werde. In der Gruppe machen so nebenbei Bier- und Weinflaschen die Runde, während der Wind immer stärker wird.

Nachdem uns Steffi von ihrer sonderbaren Venezuela-Reise erzählt hat, mache ich den Versuch, das Grillblech abzuwaschen. Es bleibt beim halbherzigen Versuch, denn ganz geht das Fett nicht weg. Helmo erlöst mich und meint, er werde den Rest später erledigen. Dankeschön!

Was ist los mit mir? Schon wieder bin ich vor zehn im Bett. Vielleicht liegt es auch daran, dass es bereits um sechs Uhr abends dunkel wird. Aber der Zeitpunkt des Schlafengehens kann sich in den nächsten Tagen vielleicht ja noch ändern.

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