9. September 2012 - Sonntag - Tag 1

| Gauteng ¦ Mpumalanga |


Schakalbussard
Dullstroom Bird of Prey & Rehabilitation Centre




~28°C
O.R. Tambo International Airport › eMalahleni (Witbank) › eMakhazeni (Belfast) › Mashishing (Lydenburg) › Ohrigstad › Blyde Canyon

Helmo van der Schyff heißt unser Reiseleiter, ein Mittvierziger, der uns während der gesamten Reise bis Kapstadt führen und begleiten wird. Er ist im Auftrag von Safari Brothers unterwegs. Man kann ihn aber auch direkt buchen. Nachdem alle Gepäckstücke angekommen und in Bus und Anhänger verladen sind, kann die Fahrt beginnen. Johannesburg selbst steht nicht auf dem Besichtigungsprogramm. Wir starten sofort auf der Autobahn N12 nach Osten. Nach der langen Anreise können wir es uns im Bus einmal gemütlich machen und die vorerst eher eintönige Gegend betrachten. Da wir aber nicht unbedingt auf die Landschaft schauen müssen, können wir schon einmal mit dem Kennenlernen anfangen.

Nach geschätzt einer Stunde legen wir bei einer Tankstelle eine erste Pause ein. Unter wolkenlosem Himmel können wir bei sehr angenehmer Temperatur erstmal tief durchatmen und die Beine ausschütteln. Weiter auf der N4 erreichen wir Belfast oder eMakhazeni, wo wir auf eine Landstraße abbiegen. Die beiden Bezeichnungen der gleichen Stadt zeigen schon, dass in den letzten Jahren viele Umbenennungen durchgeführt worden sind. Auf den Straßenschildern sind aber noch sehr oft die bisherigen Namen angegeben.

Dullstroom Bird of Prey & Rehabilitation Centre

Um die Mittagszeit erreichen wir den Ort Dullstroom, in dessen Nähe wir eine Raubvogelklinik und -aufzuchtstation besuchen. Viele Arten von Adlern und Eulen, aber auch Falken und Sekretäre kann man hier beobachten. Einer der Inhaber der Station, Mark Holder, macht für uns eine Ausnahme und gibt außerhalb der normalen Zeiten eine Vorführung mit einem Schakalbussard, einer Eule und einem Falken.

Nach der beeindruckenden Vogelschau dürfen wir uns endlich dem Kulinarischen zuwenden. Wie ich es von meinen Südamerikareisen mit Kondor-Tours kenne, wird am Anhänger eine kalte Jause zubereitet. Da fühl ich mich gleich wieder "wie zu Hause". So kann es weitergehen.

Da wir bis zum Quartier noch ungefähr 150 Kilometer zurücklegen müssen, ist es an der Zeit, zusammenzupacken und weiterzufahren. In Mashishing (Lydenburg) legen wir aber noch einen Stopp bei einem Supermarkt ein. Das ist gut, denn ein bisschen Wasser auf Reserve kann nie schaden.

Blyde River Canyon Nature Reserve

Das Quartier, in dem wir für zwei Nächte bleiben, ist eine riesige Anlage ganz in der Nähe des Blyde River Canyons. Als Einzelzimmergast steht mir eine Wohnung mit zwei Zimmern und Küche zur Verfügung, was ich natürlich nicht alles brauche. Aber schön, dass ich genug Platz habe, mein Gepäck zu organisieren. Im Bewältigen des heillosen Durcheinanders meiner Sachen vergeht die Zeit wie im Flug.

Unweit der Anlage gibt es den Aussichtspunkt "World's End". Ich versuche, noch bei Tageslicht dorthin zu kommen, um ein paar Bilder mit Abendstimmung zu erhaschen. Aber dafür ist es leider schon zu spät. Mittlerweile ist es schon dunkel geworden. Verschiebe ich dieses Vorhaben eben auf morgen. Hoffentlich hält das Wetter so lange aus!

Um 18 Uhr ist bereits Treffpunkt bei Helmos Haus. Er kocht auch noch für uns! Und das nicht nur heute, sondern bis auf die letzten beiden Abende immer! Während das Essen vor sich hinbruzzelt, nutzt Helmo die Gelegenheit, uns allerhand zu erklären. Vor allem ist die Malaria ein Thema, die im Osten des Landes doch immer wieder vorkommen kann. Es ist nicht einfach zu entscheiden, ob man sich vorbeugend mit Malarone dagegen wappnet oder nicht. Die Vorgehensweise muss jeder für sich entscheiden. Ich versuche es mit langer Kleidung und Mückenspray. Ich hoffe, diese Vorsichtsmaßnahmen reichen, denn der September ist normalerweise kein Monat, in dem akute Gefahr herrscht. Ein größeres Risiko ist erst ab Oktober (bis April) gegeben, wenn es wärmer ist.

Helmo erzählt auch über andere Tiere und Krankheiten sowie über Vorsichtsmaßnahmen. Zudem gibt er einen groben Überblick über den Ablauf der Reise. Man konnte sich zwar mit Hilfe des Programms vorbereiten, doch durch Helmos Schilderungen wird mir richtig bewusst, dass es eine sehr abwechslungsreiche Tour durch Südafrika und die beiden kleinen Königreiche Swasiland und Lesotho werden könnte.

In der Zwischenzeit ist auch das Essen fertig geworden. Wir haben auf den im Anhänger "versteckten" Klappsesseln Platz genommen. Leider ist kein Tisch mit dabei, was betreffend Ausrüstung eigentlich das einzige Manko ist. Das Abendessen lässt eine kulinarisch ausgezeichnete Reise erwarten. Blattsalat mit Gurken, Tomaten und Frischkäse als Vorspeise, Reis mit Huhn-Ananas-Zwiebeln als Hauptgang ist als Einstandsmenü schon mal nicht schlecht. Als krönender Abschluss gibt es Vanillepuddingsauce mit Früchten und Biskotten.

Nachdem der Körper nun genug zu arbeiten hat, lassen wir auch den Geist nicht untätig sein und rätseln, welche Sternbilder - neben dem Kreuz des Südens - hoch über uns zu sehen sind. Ich glaube, es bleibt beim Rätseln. So nebenbei sammelt Helmo das Verpflegungsgeld ein, 1400 Rand pro Person, umgerechnet etwa 140 Euro. Wie man erkennen kann, wird das Umrechnen von Rand in Euro bei diesem Faktor kein Problem darstellen.

Da wir heute bereits sehr lange unterwegs gewesen sind, beginnt die Nachtruhe schon um halb zehn. Endlich in einem richtigen Bett schlafen. Die erste Nacht in Afrika kann beginnen.

Forever Resorts Blyde Canyon • Blyde Canyon


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