18./19. März 2011 - Freitag/Samstag - Tag 0/1

Anreise

6.10 Uhr Tagwache. Ich bin "reif für die Insel". Nur ein bisschen Müsli ist von der Verpflegung übrig geblieben. Es ist hoffentlich alles eingepackt. Die Stromfesser sind alle abgeschaltet, das Wasser ist abgedreht. Ich warte nur noch auf Vati, der mich überpünktlich kurz nach sieben abholt. Auch "seine" Johanna ist mit dabei - damit er nicht alleine nach Hause fahren muss. Bei bedecktem Himmel fällt der Abschied von der Heimat noch um einiges leichter. Um 7.15 Uhr starten wir in Richtung Flughafen. In Niederösterreich beginnt es leicht zu regnen. Während wir auf der nassen Autobahn dahinfahren, läutet plötzlich mein Telefon. Meine Kollegin ist am Apparat, denn ich habe vergessen, ihr den Reserveschlüssel für die Kassa im Büro zu geben.

Auf halber Strecke zum Flughafen verlassen wir die Autobahn, um Wolfgang abzuholen, denn für uns sind es nur wenige Kilometer Umweg. Er wartet bereits auf uns. Sein Gepäck ist bald eingeladen und schon geht es wieder zurück in Richtung Flughafen, wo wir um 9 Uhr ankommen. Wir verabschieden uns von unseren beiden Taxlern, denn sie wollen sofort wieder zurück. Jetzt heißt es, den Schalter von Qatar Airways zu finden. Das ist sehr einfach, denn der Flughafen Wien ist nicht sehr groß. Beim Check-In gibt es überhaupt keine Probleme.

Das große Gepäck ist nun vorerst einmal gut verstaut (hoffentlich). Ich versuche gleich einmal, meinen "Wohnungsaufpasser" Franz anzurufen. Normalerweise ist er um diese Zeit zu Hause. Tatsächlich erreiche ich ihn und berichte ihm von meinem Missgeschick. Ich bitte ihn, den Schlüssel meiner Kollegin zu bringen, was er auch sofort macht, wie ich nach der Reise erfahren werde.

Nun können wir uns voll und ganz unserer Reise widmen. Nach Passieren der Passkontrolle haben wir Zeit, etwas zu essen, denn bis zum Abflug bleiben uns noch fast zwei Stunden. Dabei geht sich auch die Handgepäckskontrolle locker aus. Aber was nun kommt, ist nicht mehr so locker. Nach Plan haben wir 5:20 Stunden Flug, 5:40 Stunden Umsteigezeit und danach weitere 13:40 Stunden im Flugzeug vor uns. Da werden die Gesäßmuskeln auf das Äußerste strapaziert werden.

9E - so heißt mein Sitzplatz für die Verbindung Wien - Doha. Am Fenster sitzt Wolfgang, am Gang eine pakistanische Frau mittleren Alters. Das Gepäckfach ist leider schon voll. Daher zwänge ich meinen Rucksack unter den Vordersitz. Wir verlassen pünktlich um die Mittagszeit meine Heimat. Nachdem sich nun alle Passagiere sortiert haben, bleibt links vor uns eine ganze Reihe frei. Diese Gelegenheit nutzt meine pakistanische Nachbarin und platziert sich dort ganz alleine. Was mich natürlich freut, denn so haben Wolfgang und ich einen Sitzplatz mehr zum Ausbreiten. Dazu kommt noch, dass man im Airbus A320 der Qatar Airways die Beine gut ausstrecken kann und man nicht mit den Knien am Vordersitz ansteht. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, in einem Flugzeug jemals so viel Platz gehabt zu haben. Was mich ärgert ist, dass die Touch-Screens (wie sie so schön auf Neudeutsch heißen) nicht bzw. nur sehr schlecht funktionieren. Trotzdem gelingt es mir, neben dem Essen, das irgendwann nach 1 1/2 Stunden vorbeikommt, mir die Zeit mit Musik aus dem Bordprogramm zu vertreiben. Zwischendurch quengelt noch ein Kleinkind in der Reihe vor uns. Das ist eben so, wenn die Kleinen müde sind. So vergeht die Zeit wie im Flug (*ggg*) und pünktlich um 19.15 Uhr landen wir in Doha, der Hauptstadt Katars.

Vom Flugzeug weg fahren wir mit einem Transferbus zu unserem Terminal. Es gibt in Doha eigene Terminals für Ankunft und Transfer/Departure. Da es auch der Abflugterminal ist, wird unser Handgepäck gleich wieder kontrolliert, schon am Eingang zum Gebäude. Was macht man nun fünf Stunden auf einem arabischen Flughafen? Eine Antwort auf diese Frage erhalten wir gleich nach der Kontrolle. Ein netter Mitarbeiter teilt uns mit, dass wir mit der Bordkarte für den Weiterflug im Restaurant Essen samt Getränk gratis bekommen. Aber zuvor muss dem natürlichen Wasserdrang nachgegangen werden, damit man wieder klar denken kann. Dann also weiter in den 1. Stock. Dort sitzt eine freundliche Dame, die uns nach Vorlage unserer Bordkarte einen Gutschein für die Verpflegung ausstellt. Vor dem Essen lassen wir es aber gemütlich angehen und tratschen über dies und das, denn Zeit haben wir genug. Erst nach etwa zwei Stunden kommt der Hunger und wir holen uns das Abendmenü - Lammgeschnetzeltes mit Reis. Manchmal spazieren wir eine Runde durch den Flughafen, um die Beine zu lockern. Wolfgang erzählt, dass er von Sepp eine SMS erhalten hat. Er schreibt, dass wir beim australischen Einreiseformular bei "Quartier" Airport Village angeben sollen.

Etwa eine Stunde vor dem Abflug machen wir uns auf den - kurzen - Weg zum Flugsteig. Ein Bus bringt uns zum Flugzeug, eine Boeing 777-200 LR. Statt um 00.45 Uhr starten wir erst um kurz nach eins. Das macht aber nichts, denn je kürzer, desto besser. Das Programmieren des musikalischen Bordprogramms habe ich schon beim ersten Flug geübt. Daher ist das sofort nach dem Start meine erste Tätigkeit. Unzählige Songs werden von mir der "Jukebox" hinzugefügt, damit ich seelenruhig Musik hören kann. Ab und zu gelingt es mir, eine Zeit lang zu schlafen. Und um die restlichen Stunden verstreichen zu lassen, schaue ich mir den Film Umständlich verliebt mit Jen Aniston und Justin Bateman an und fülle das Einreiseformular für Australien aus - beim Feld "Quartier" wie oben beschrieben.

Der Flug ist ohne viel Schütteln und Rütteln verlaufen und der Pilot ist flott unterwegs gewesen. Mehr als eine halbe Stunde früher als geplant setzen wir zur Landung auf dem Melbourne Airport bei Tullamarine an. Endlich - raus aus dem Flieger!


| Victoria |




Melbourne Airport › Melbourne-Attwood

Arrival

Bevor wir uns das Gepäck vom Band holen können, sind zuvor noch die Einreiseformalitäten zu erledigen. Alles passt, bis auf die Wörter "Airport Village" beim Quartier. Der Grenzbeamte teilt mir freundlicherweise mit, dass er das nicht kenne und fragt mich, ob er mich über die angegebene E-Mail-Adresse kontaktieren könne. Ich denke mir, ob das nicht egal ist, was da steht, denn in ein paar Stunden sind wir ohnehin schon wieder ganz woanders. Ich sage ihm aber, dass er mich auch telefonisch erreichen kann. Diese Infos reichen ihm und ich habe den Einreisestempel im Pass.

Unsere Gepäcksstücke sind gottseidank alle angekommen. Jetzt müssen wir uns noch einmal in die Reihe stellen, denn jetzt kommen die Hunde dran, die am Gepäck schnüffeln, ob nicht etwas Verbotenes drinnen ist. Aber unsere Taschen sind "sauber". Nun gut, die Einreise haben wir hinter uns gebracht.

In der Halle wartet Sepp bereits auf uns. Er ist ganz überrascht, dass wir schon so früh da sind. Bei angenehmer Abendtemperatur atme ich erstmals australische Luft. Es ist nicht weit zum Auto, mit dem uns Sepp zum Nachtquartier bringt. Es sind nur etwa 6 Kilometer bis zum ersehnten weichen Bett. Dort angekommen, werden wir auch von Silvia begrüßt. Mit einer Dose Bier stoßen wir auf eine schöne gemeinsame Reise an. Jetzt wird mir auch klar, warum der Grenzbeamte wegen des Quartiers nachfragte. Es heißt Airport Tourist Village und nicht nur Airport Village.

Wir sind in zwei angrenzenden Häusern untergebracht. Von Sepp gibt es noch ein paar Instruktionen und nach einer wohltuenden Dusche darf ich mich nach 31 Stunden endlich hinlegen. Die Uhr zeigt eine Viertelstunde vor Mitternacht. Die Nacht wird kurz, denn schon am Morgen steht der Weiterflug nach Hobart auf dem Programm.

 

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