28. Mai 1995 - Sonntag - Tag 9
| Georgia ¦ Tennessee |


Chattanooga Choo-Choo




25°C
Trenton › Nashville
188,2 miles - 302,9 km

Chattanooga Choo-Choo

Die Stadt Chattanooga ist vor allem durch die durch Glenn Miller berühmt gewordene Melodie „Chattanooga Choo Choo“ ein Begriff. In der herrlichen Bahnhofshalle von einst, die jetzt Lobby eines Hotels ist, kann man in restaurierten Waggons speisen oder übernachten. Wir schauen uns ein wenig auf dem Gelände um und nehmen ein paar Postkarten mit.

Jack Daniel's Distillery

Haben wir gestern Whisky getrunken, so wollen wir uns heute die Herstellung dieses Getränkes ansehen. In den kleinen unscheinbaren Ort Lynchburg pilgern alljährlich tausende Whisky-Freunde, denn dieses Dorf ist die Heimat des berühmten Jack Daniel’s Tennessee-Whiskey. Wir nehmen an einer der Führungen durch den Betrieb teil. Wir verstehen zwar fast überhaupt nichts, was der Führer in seinem blauen Farmer-Overall erzählt, denn dieses American-English nach Tennessee-Art hört sich so an, wie wenn jemand beim Sprechen mindestens drei Knödel im Mund hat. Ein bisschen was bekommen wir trotzdem mit – nicht nur den verführerischen Geruch. Es wird von Holzkohle aus Zucker-Ahorn erzählt und dass der Alkohol in riesigen Fässern durch diese Holzkohle gefiltert wird. Durch die Lagerung in Eichenfässern erhält das Getränk seine charakteristische Farbe. Aber zu verkosten gibt es nichts, denn im County ist kein Ausschank erlaubt.


Nach meinem Eintrag im Besucherbuch erhielt ich diese Urkunde per Post kurz vor Weihnachten 1995.

Vielleicht noch leicht benebelt vom Whiskyduft ziehen wir weiter in die Hauptstadt der Country-Musik – nach

Nashville

Hier wollen wir uns für zwei Nächte niederlassen, denn morgen werden wir eine Runde durch Kentucky drehen. Da wir den Campingplatz schon am Nachmittag erreichen und keine Lust mehr haben, etwas zu unternehmen, können wir uns einmal dem Kartenschreiben widmen. Aber etwas gibt es doch noch zu tun. Inmitten der Zelte und Wohnwägen gibt es eine Konzert- und Theaterhalle. Und für heute ist ein Live-Country-Konzert ausgeschrieben – für Campinggäste natürlich gratis! Dieses Angebot lassen wir uns nicht entgehen. Wenn ich die Namen richtig verstanden habe, sind Sonja Kelly (Gitarre, Banjo) und Virginia Williams (Bass) auf der Bühne. Und als Ehrengast wird ein etwas älterer Herr auf die Bühne gebeten. Es handelt sich um ein Mitglied der legendären Grand Ole Opry. Jahre später finde ich heraus, dass es ein sehr berühmter Musiker war – Beecher Ray Kirby alias Bashful Brother Oswald. Beim Schreiben dieses Berichtes wird mir erst bewusst, welche Legende der Country-Music für uns musizierte. In weiser Voraussicht haben wir dieses Konzert auch auf Film dokumentiert. Dankbar für diesen einzigartigen musikalischen Abend sind wir bei angenehmen 24 °C um kurz nach zehn in den Schlafsäcken verschwunden.

KOA Nashville-Opryland • Nashville - USD 25,28


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