23. Mai 1995 - Dienstag - Tag 4 |
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| Maryland ¦
Pennsylvania ¦ West Virginia |
![]() Farm an der Grenze Maryland - Pennsylvania ![]() ~25°C Millersville ›
Glen Burnie › Woodlawn › Westminster › Gettysburg ›
Chambersburg › Hagerstown › Cumberland › Keysers Ridge
› Oakland › Terra Alta
272,5 miles - 438,5 km Heute sitzen wir schon recht zeitig
beim Frühstück mit warmem Kakao und heißem Tee. Eine längere
Fahrtstrecke und ein Besuch bei einer ausgewanderten Österreicherin
stehen auf der Tagesordnung. Und zwischendurch ist Geschichtsunterricht
geplant. Eigentlich hätten wir schon gestern den Besuch des
auf dem Programm gehabt, aber schon die ersten Tage haben unsere Pläne ordentlich durcheinandergewürfelt. Macht nichts, wir sind doch flexibel. Nach rund 70 Meilen erreichen wir diesen geschichtsträchtigen Boden. Vom 1. bis 3. Juli 1863 gab es hier eine der entscheidenden Schlachten während des amerikanischen Bürgerkrieges. In den 132 Jahren seit dieser Schlacht ist viel Gras über die Schlachtfelder gewachsen. Daher kann man bzw. will man es sich gar nicht so richtig vorstellen, wo hier die Unionstruppen auf die Soldaten der Konföderierten Staaten trafen und nach den drei Tagen zehntausende Verwundete und etwa 5500 Tote beklagt werden mussten. Heute erinnern unzählige Denkmäler an dieses Ereignis. Jeder beteiligte Bundesstaat hat sein eigenes errichtet. Wir nehmen uns die Zeit, die empfohlene Route von Denkmal zu Denkmal und von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt abzufahren. Bevor wir uns auf die Weiterfahrt begeben, ist der erste Tankstopp erforderlich. Dafür ist Fahrer Martin zuständig, auch fürs Zahlen. Wenngleich nach der Reise ohnehin alles gleichgerechnet wird. Die nächsten Stunden lernen wir die Highways des Landes kennen, wobei das Wort „Highway“ nicht ganz richtig ist, bezeichnet es doch generell Fernverkehrsverbindungen bzw. Überlandstraßen. Die Autobahnen bzw. Interstates, die wir nun befahren, werden „Freeways“ genannt. Auf solchen Freeways, den I-81 und I-68 machen wir uns auf den Weg nach West Virginia, um eine Auswanderin zu besuchen. Besuch bei einer Auswanderin Wir kommen zügig voran, sodass wir noch am Nachmittag im kleinen Ort Terra Alta ankommen. Aber wo genau finden wir nun ihr Haus? Wir hängen schon einmal unsere mitgebrachte Österreich-Flagge aus dem Auto. Vielleicht sieht sie uns schon von Weitem. Nach nur einmal Verfahren finden wir das Anwesen. Irmgard, so heißt unsere Auswanderin, erwartet uns bereits. Warum wir gerade sie besuchen? Nun, sie ist mit meiner (Stief-)mutter in die Schule gegangen. Da lag es also nahe, ihr einen Besuch abzustatten. Inmitten des Waldes hat sie sich mit ihrem Mann Ted ein kleines Refugium mit Garten, Teichen und einem Häuschen, das von außen einem kleinen Jagdhaus ähnelt, geschaffen. Den ganzen Abend lang plaudern wir über die Heimat, welche Ziele wir auf unserer Reise noch haben, und … Es ist ein gemütlicher Abend, an dem wir von Irmgard auch kulinarisch versorgt werden. Zusätzlich hat sie zwei Zimmer für uns vorbereitet! Um ½ elf ist dann aber Schluss mit der Tratscherei. Morgen ist auch noch ein Tag. ![]() |
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