7. Oktober 2011 - Freitag - Tag 9

| Blagoevgrad |


Pyramiden von Melnik




27°C
Sandanski › Rozhen › Melnik › Sandanski

Eine Stunde für das Frühstück - und eine große Auswahl. So lässt es sich leben! Wie so oft ist erst um 9 Uhr Treffpunkt zum heutigen Ausflug in die nähere Umgebung. Leider sind Heike und Herwig nicht mit von der Partie. Vom Hotel in Sandanski fahren wir lediglich etwa 30 Kilometer nach Rozhen zum dortigen Kloster.

Роженски манастир
Rozhenski manastir

Das Roschen-Kloster befindet sich etwas außerhalb des Ortes, idyllisch mitten im Grünen. Durch einen Torbogen betreten wir das Klostergelände, in dessen Zentrum die Kirche steht und das außen von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden begrenzt wird. Das Wasser im kleinen Brunnen plätschert vor sich hin und Blätter von Weinranken überdecken den Innenhof. Auch diese Kirche ist voll von interessanten Fresken, die uns ein Pater näher erläutert. Natürlich mit Hilfe von Tsveta, die übersetzt. Etwa eine ¾ Stunde nehmen wir uns Zeit für die Besichtigung der Klosteranlage. Von den Räumlichkeiten ist bereits das nächste Ziel auszumachen, die Sandpyramiden von Melnik. Ein britisches Ehepaar ist auch auf der Suche nach dem Weg nach Melnik. Tsveta bittet sie, noch ein wenig zu warten, dann könnten sie mit uns gehen.

Vom Kloster starten wir zur Wanderung nach Melnik. Petar wird dort mit dem Bus auf uns warten. Auch die beiden Briten gehen das erste Stück gemeinsam mit uns. Aber sie können später unserem Tempo nicht mehr folgen. Schon auf den ersten Metern erwartet uns abwechslungsreiche Vegetation. Schlehen, Brombeeren, Herbstzeitlose oder Zyklamen säumen den Weg zu den eindrucksvollen Sandsteinformationen. Am Rande des Kessels angekommen, ist Melnik, Ziel unserer Wanderung, schon gut zu erkennen. Als die Gruppe mit dem Abstieg in den Kessel bzw. die Schlucht beginnt, mache ich noch einen kurzen Abstecher zu einem Aussichtspunkt, von dem ich einen letzten Blick auf das Roschen-Kloster werfen kann.

Bei einem Picknickplatz legen wir eine kurze Rast ein. Ein Schluck Wasser tut jetzt gut, denn es ist sehr warm. Zusätzlich versorgt uns Tsveta mit ein paar Nüssen. Nach ca. 1 ½ Stunden erreichen wir

Мелник
Melnik,

mit nur rund 300 Einwohnern die kleinste Stadt Bulgariens. Diese Stadt ist geschichtlich interessant. In einem der vielen lieblichen Häuser hat sich der Revolutionär Jane Sandanski, nach dem die Stadt Sandanski benannt wurde, nach den Balkankriegen 1912/1913 niedergelassen bzw. versteckt. Dieses Haus wird nach dem Namen eines reichen Kaufmannes Kordopulov-Haus genannt und wurde bereits im 18. Jahrhundert errichtet. Es dient jetzt als Museum, das wir uns natürlich näher betrachten müssen. Im Untergeschoß des Hauses wurde ein Weinkeller errichtet, von dem aus direkt in den angrenzenden Sandstein Tunnels gegraben wurden und als Lagerräume dienen. Zum Abschluss der Besichtigung dürfen wir einen typischen Wein aus Melnik verkosten. Dieses Getränk ist aber sicher nichts für mich, denn der Melniker Wein schmeckt so säuerlich wie ein Most;-( Da gewöhnt man sich auch das Weintrinken ab.

Gut, dass jetzt eine Weinkost mit Mittagsjause auf dem Programm steht. Drei verschiedene Sorten werden uns serviert. Nach einem Glas Muskat dürfen wir zwei rote Sorten probieren: einen Hauswein und einen Chateau Melnikski. Dazu ein bisschen Käse, Braterdäpfel mit geriebenem Käse und zum Abschluss ein Espresso und eine eingelegte - sehr süße - grüne Feige. "Beschwingt nach Tisch" schlendern wir noch durch die kleine Stadt. Unterwegs treffen wir eine größere Gruppe Schweizer, die mit einem 50sitzigen Bus unterwegs ist. Mit unserer und der schweizerischen Touristengruppe erhöht sich die Einwohnerzahl von Melnik dramatisch, kurzfristig um 25 %;-)

Petar wartet wie verabredet bereits auf uns. Und bald sind wir auch schon wieder in

Сандански
Sandanski

angekommen. Nach einem kurzen Stadtbummel können wir uns entscheiden, zu einem Treffpunkt zu kommen oder gleich zu Fuß durch den Stadtpark zum Hotel zu spazieren. Alle entscheiden sich für die zweite Variante. Mit vier Personen unserer Gruppe lasse ich mich in einem Gastgarten nieder. Eine Tasse Kaffee ist mir jetzt sehr willkommen. Die Konversation mit der jungen Kellnerin ist ein wenig schwierig, da sie nur bulgarisch spricht. Trotzdem klappt es mit den Getränken und mit der Bezahlung.

Wie erwähnt, spazieren wir durch den Park zum Hotel zurück. Einige große Platanen wechseln sich mit modernen Skulpturen ab, auch Schwimmbecken wurden angelegt. Um etwa 16 Uhr erreichen wir unser Quartier. Da bis zum Abendessen nichts mehr auf dem Programm steht, vertreibe ich mir die Zeit, den Bericht zu schreiben, Gepäck für die nächsten Tage und die Heimreise vorzubereiten, aber auch mit Faulenzen und Fernsehen. Auch nach dem Abendessen lege ich mich noch einmal vor das Fernsehgerät. Dabei übersehe ich etwas die Zeit, sodass ich erst um Mitternacht das Licht ausmache.

Hotel Pirin Park • Sandanski


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