4. Oktober 2013 - Freitag - Tag 3

| Tirol ¦ Südtirol ¦ Veneto |


auf dem Weg zur Nemesalm
Karnische Alpen
Sexten




10°C
Sillian › Innichen › Sexten › Kreuzbergpass › Nemesalm › Kreuzbergpass › Innichen › Sillian › Vierschach › Sillian

Wie bereits gestern fahren wir auch heute über die Grenze nach Südtirol. Start ist jedoch nicht mehr so früh, erst um etwa halb neun beginnen wir unseren Fototag. An der Grenze bin ich ein wenig lästig und bitte um einen kurzen Stopp, denn ich muss unbedingt die Südtiroler Willkommenstafel fotografieren. In Innichen nehmen wir die Straße Richtung Süden, fahren durch Sexten, bis wir an der Grenze zu Venetien auf dem 1636 Meter hohen Kreuzbergpass unseren Fotobus stehen lassen. Ab jetzt geht's zu Fuß weiter. Das Ziel der Wanderung ist die 250 Meter höher gelegene Nemesalm am Südabhang der Karnischen Alpen.

Gestern standen Landschaftsaufnahmen im Fokus der Übungen. Heute wollen wir uns hauptsächlich dem Fotografieren im Wald widmen. Dazu gehören auch Makroaufnahmen von Pflanzen. Da ich selbst kein Makroobjektiv besitze, darf ich mir von Franz eines leihen. Als Profi hat er ein paar Objektive zum Probieren für uns mitgenommen.

Als "normale" Wanderer würden wir ungefähr eine Stunde bis zur Nemesalm brauchen. Franz meint schon im Vorfeld, dass wir sicher die doppelte, wenn nicht sogar die dreifache Zeit benötigen würden. Das ist aber egal, denn wir sind ja nicht zum Schnellwandern hierher gekommen.

Schon nach wenigen Metern tauchen die ersten Motive am Wegesrand auf. Blumen, Blätter, Sträucher. Mit Stativ und Makro-Objektiv ausgerüstet, starten wir die ersten Versuche von Nahaufnahmen. Es ist noch nebelig und daher im Wald recht düster. Die Belichtungszeit ist dementsprechend lang. Dabei merkt man erst, wie wichtig ein Stativ ist. Auch Fliegenpilze sind vor unseren Kameras nicht sicher. Dazu wecken Beeren und das Unterholz mein fotografisches Interesse.

Für den ersten Kilometer werden wir wohl über eine Stunde gebraucht haben. Mittlerweile sind wir über der Nebeldecke angekommen und haben freien Blick auf die gegenüberliegenden Sextener Dolomiten. Der Wald lichtet sich, hellbraunes Gras und die rot gefärbten Blätter der Heidelbeersträucher bestimmen die Szenerie am Boden. Die letzten Meter, bevor wir wieder die Zufahrtsstraße zur Alm erreichen, überqueren wir auf einem Holzsteg ein Hochmoor. Es ist nun nur mehr ein kurzes Stück bergauf, bis wir nach 3 ½ Stunden die

Nemesalm

erreichen. Die Uhr zeigt 13 Uhr an. Es ist daher kein Wunder, dass sich bei mir schon etwas Hunger eingestellt hat. Es ist kühl und ein paar Regentropfen fallen vom Himmel. Das hindert mich aber nicht daran, den Kaiserschmarren zu genießen. Nach einer Stunde Rast verlassen wir die Almhütte und spazieren auf gleichem Weg zurück zum Bus. Unterwegs sehen wir - in den Farben der Flagge der k.u.k. Monarchie - schwarz-gelb gestrichene Grenzsteine. Sie sollen an die Zeit erinnern, als Südtirol noch Teil Österreichs war.

Eine weitere Stunde später sind wir wieder auf dem Kreuzbergpass angekommen und steigen in den Bus um, mit dem wir wieder talauswärts durch Sexten hindurch fahren und schließlich in

Innichen

Halt machen. Auf dem Programm stehen die Besichtigung der im 13. Jahrhundert erbauten romanischen Stiftskirche und des sie umgebenden örtlichen Friedhofs. Die Kirche wird auch als bedeutendster Sakralbau romanischen Stils im Ostalpenraum bezeichnet. Wir schlendern durch die Fußgängerzone und können auch noch einen Blick in die Pfarrkirche, deren barockes Aussehen sie im 18. Jahrhundert erhalten hat, werfen.

Ums Eck leitet uns Markus zu Wachtlers Spezialitätenladen. Neben außergewöhnlichen Schokoladekreationen und Marmeladesorten befindet sich im Keller - sozusagen im Untergrund - das DoloMythos, ein dem Weltnaturerbe Dolomiten gewidmetes Museum. Markus macht es möglich, dass wir dieses Museum kurz besichtigen dürfen. Man müsste länger Zeit haben zum Kennenlernen der umfangreichen Geschichte der Region und zum Bewundern der riesigen Bergkristalle. So aber bleibt uns nur etwa eine Viertelstunde. Vor dem Verlassen des Ladens nehme ich noch etwas von den oben beschriebenen kulinarischen Spezialitäten als Geschenk mit.

Kurze Zeit später sind wir wieder im Hotel. Zum Abendessen entführt uns Markus aber wieder über die Grenze. Im Restaurant Helmhotel in Vierschach, direkt an der Staatsstraße gelegen, wird auf uns schon gewartet. Es ist ein gemütliches Lokal, das sehr zu empfehlen ist. Im rustikalen Kellerstüberl ist Pizza-Abend angesagt, bei dem wir den Foto-Wandertag Revue passieren lassen können. In Südtirol darf natürlich ein einheimischer Rotwein zum Essen nicht fehlen.

Zu lange wollen wir aber auch nicht bleiben, denn im Hotel wartet noch die Arbeit am Fotobuch.

Bergland Hotel Garni • Sillian
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