20. Juli 2008 - Sonntag - Tag 16
| California |


Badwater Basin
Death Valley National Park



45°C
Shoshone › Furnace Creek › Ridgecrest › Bakersfield › Visalia

402 miles - 647 km
Nächtigung: Visalia/Fresno South KOA - USD 24,97

Nach längerem Verweilen im Bett - bis 8 Uhr - fällt das Frühstück dafür ein wenig dürftig aus. Damit die Milch nicht noch sauer wird, bereite ich mir ein Müsli zu. Den Kaffee zum Wecken der Lebensgeister gibt's im angrenzenden Geschäft. Am Morgen nieselt es.


Death Valley National Park

Ich bin schon gespannt, was der Besuch des auf dieser Reise einzigen für mich neuen Nationalparks am heutigen Tage bringen wird. Shoshone liegt am Rande des Nationalparks. Eine Einfahrtsstation gibt es hier nicht, es wird darauf hingewiesen, dass man beim Visitor Center in Furnace Creek die Gebühr zahlen oder den Annual Pass vorweisen soll. Zuerst geht es rauf auf über 1000 m Seehöhe, aber bald danach finden wir uns im "Tal des Todes" wieder. In diesem Tal zwischen der bis knapp 3400 m hohen Panamint und der etwa 1800 m hohen Amargosa Range möchte ich nicht verloren gehen. An der Badwater Road befindet sich der niedrigste Punkt der USA - das Badwater Basin mit 86 m unter dem Meeresspiegel. Es ist schon komisch, wenn hoch über dir in der Felswand eine Tafel mit der Aufschrift "Sea Level" angebracht ist.

Vom Salzsee ist es nur ein kurzer Abstecher zum "Golfplatz des Teufels". Der Devil's Golf Course ist ein Teil des Badwater Basins, jedoch ist die Salzkruste nicht flach, sondern bizarre Spitzen überziehen das Becken. Wenige Meilen weiter führt ein Abstecher den Artist Drive entlang zur Artist's Palette, deren Steinformationen aus verschiedensten Farben bestehen, einfach wunderbar, dieses Farbenspiel. Kurz vor Furnace Creek biegen wir nach rechts ab, um den Zabriskie Point zu besuchen. Ich habe den Eindruck, dass diese Felsformationen aus Keksteig mit Schokoüberzug zusammengesetzt sind.

Beim Besucherzentrum in Furnace Creek ist die Temperatur wieder in beinahe schon gewohnte Höhen gestiegen. Doch es ist sehr dunstig und am Himmel brauen sich Gewitterwolken zusammen. Bis hierher sind wir mit der alten Nationalparkkarte unterwegs gewesen. Mit dem Annual Pass hole ich mir eine aktuelle Karte. Dazu kaufe ich wieder ein paar Ansichtskarten für die Daheimgebliebenen.

Ich habe im Rand McNally Straßenatlas eine Strecke als Abkürzung zum Sequoia Nationalpark entdeckt. Ich möchte aber sicher gehen, ob das wirklich die schnellstmögliche Strecke ist, wage mich zu einem Ranger und bitte ihn um Auskunft, wie wir am schnellsten an die Westseite der Sierra Nevada kommen. Er rät mir, die längere Route über Mojave zu nehmen. Die andere Route sei zwar kürzer, aber so kurvenreich, dass wir sicher länger brauchen würden. Hier seine zeichnerischen Angaben;-)

Für die Zwischendurchverpflegung habe ich heute Marillen und Fruchtsaft mit Wasser gewählt. Der Hunger hält sich immer noch in Grenzen. Ich glaube, wir haben die Höhepunkte im Death Valley gesehen und können den Nationalpark nun verlassen. Bei Stovepipe Wells halten wir noch einmal, um die Sanddünen zu fotografieren. Das Licht ist nicht besonders gut. Weiter südlich beginnt es unserer Meinung nach schon zu regnen. Ich habe mir das Death Valley nicht so abwechslungsreich vorgestellt. Hier könnte man durchaus auch mehr Zeit verbringen.

Nach Überquerung des Towne Passes nehmen wir den Rat des Parkrangers an und fahren die Panamint Valley Road nach Süden zur Stadt Ridgecrest. Mitten in dieser öden Gegend tauchen vor uns eine kleine Ortschaft, eine riesige Fabrik und Züge auf. Wir sind in Trona, wo das Unternehmen "Searles Valley Minerals" Borax abbaut. In Ridgecrest werden wir von einem Platzregen überrascht. In dieser Stadt dürfte es anscheinend keine Oberflächenentwässerung geben, denn es gibt kleinräumige Straßenüberflutungen. Um nicht mit dem Auto im Wasser stecken zu bleiben, schirmen Polizeiwagen mit Blaulicht die Straße an den überfluteten Stellen ab. Die Temperaturen schwanken stark, je nachdem ob die Sonne scheint oder man sich mitten im Regen befindet.

Wir schauen auf die Uhr. Es müsste sich ausgehen, dass wir noch bei Tageslicht den KOA-Campingplatz in Visalia erreichen. Bei Mojave kündigen die Wegweiser an, dass es nach Los Angeles nicht einmal mehr 100 Meilen wären. Unser Ziel liegt aber weiter nördlich. Auf der gut ausgebauten Straße geht es bei schönem Wetter zügig voran. Nur ein Tankstopp in Tipton zwingt uns zur Pause.

Bei angenehmen 28°C stellt sich auch wieder der Hunger ein. Wir machen uns am Lagerfeuer ein üppiges Abendessen mit Speck, Eiern, und und und. Unterwegs haben wir auch das "Blue Moon"-Bier gefunden, das uns heute an den Abend in Las Vegas erinnern lässt.

Um 22.45 Uhr kriechen wir in den Schlafsack.

 

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