2012 NACHBETRACHTUNG


Fazit

"Überraschendes" Fazit dieser Reise: Die Welt wird am 21. Dezember 2012 nicht untergehen. Lediglich die mehr als 5000 Jahre andauernde 13. Periode des Mayakalenders wird an diesem Tag enden.

Es scheint, dass Amerika mein Lieblingskontinent ist. Denn diese Reise durch Zentralamerika war bereits die 14., die ich auf diesem Erdteil unternahm. Mit ein Grund, gerade diese Tour zu buchen, war - wie bereits in der Einleitung erwähnt - der Besuch aller acht zentralamerikanischen Länder. Der erste Abschnitt war geprägt von der Kultur der Maya-Völker mit dem Besuch vieler Stätten aus unterschiedlichsten Epochen. Mit der Fahrt ins Hochland von Guatemala wurden wir Zeuge, dass die Nachfahren der verschiedenen Stammesgruppen Traditionen noch aufrecht erhalten. Vom guatemaltekischen Hochland bis nach Costa Rica reisten wir von einem Vulkankegel zum nächsten. Bedrohlich und fesselnd zugleich wirken diese Berge auf mich. Mittendrin immer wieder Städte mit spanisch-kolonialen Bauten. Und in Costa Rica wurde hauptsächlich dem Regenwald und der Tierwelt Interesse geschenkt. Somit war diese Reise eine bunte Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart, aus Kultur und Natur. Gottseidank spielte auch das Wetter mit. Wenn es einmal regnete, dann nachts oder während der Busfahrten.

Die Reise war bestens organisiert. Lediglich an den vielen Grenzübergängen gab es doch manchmal Leerläufe, die man im Europa des 21. Jahrhunderts nicht mehr kennt. Dadurch ging viel kostbare Zeit verloren. Von Take Off (Frau Rathscheck) wurde ich im Vorfeld bestens betreut. Der Gesamtaufbau der Reise gefiel mir grundsätzlich ausgezeichnet, es fehlte mir nur irgendwie ein einheitliches Konzept. Es ist schwer zu erklären, wie ich das meine, aber es hat sich eher so angefühlt wie eine Aneinanderreihung der Programme der verschiedenen Agenturen vor Ort als eine in sich abgestimmte Tour. Ich könnte mir vorstellen, ein paar Marktbesuche wegzulassen – Märkte sind doch alle irgendwie gleich und auch in den Städten bzw. Tourismusorten gibt es sie in ausreichendem Maße (Chichén Itzá, Antigua, Chichicastenango, Panajachel, Santiago Atitlán, Masaya). So schön die Isletas von Granada auch waren, grundsätzlich müssten die Nationalparks Tortuguero und Cahuita für die Tierbeobachtung ausreichend sein. Im Gegenzug könnte ich mir vorstellen, eine Rumdestillerie und ein Kakaomuseum zu besuchen.

Die Gruppengröße von 14 Personen war noch optimal. Viel mehr dürften es für mich nicht sein. Ich glaube, sagen zu können, dass ich mich mit allen recht gut bis sehr gut verstanden habe. Leider wurde im Laufe der Zeit die Stimmung immer schlechter, da es zu diversen Unstimmigkeiten gekommen war. Aus diesem Grund waren am Ende der Reise zwei unserer Gruppe nicht mehr überall dabei. Aber ich glaube, ich bekam von diesen Unstimmigkeiten sowieso nur die Hälfte mit.


unsere Reisegruppe vor dem Museumseingang in Copán

Während der Reise musste bzw. durfte ich sieben verschiedene Reiseleiter(innen) kennenlernen. Ich würde sie folgendermaßen bewerten.
Von höchstens 5 Sternen vergebe ich:
Guillermo (Mexiko): 3½ (ohne Berücksichtigung der Aktion an der Grenze)
Olga (Guatemala/Belize/Honduras/El Salvador): 4½ (Sie war die beste aller Reiseleiter/innen, vielleicht auch, weil wir am längsten mit ihr unterwegs waren; Super-Organisation beim Überstellungstag von El Salvador nach Nicaragua)
Franklin (Nicaragua): ½ (war nicht mehr als eine Begleitung)
Martin (Nicaragua): 3 (Als Münchner war er sprachlich naturgemäß bevorzugt; ich hatte den Eindruck, dass er aber teilweise genervt war von der aufkeimenden Unstimmigkeit in der Gruppe; war – glaube ich – nur Ersatz und man bekam auch ab und zu den Eindruck davon; er hielt die Gruppe nicht beisammen – wir mussten zweimal einen „Verlust“ während einer Stadtbesichtigung hinnehmen – was vielleicht zum Teil auch Schuld der Reiseteilnehmer war; er schwärmte verständlicherweise von Nicaragua, machte aber Costa Rica schlecht – hat wohl schlechte persönliche Erfahrungen)
Zoilhy (Costa Rica): 4 (top bei Flora und Fauna; organisatorisch eher sprunghaft, aber alles zur rechten Zeit am rechten Ort)
Claire (Panama): 3½ (Ich vermisste sie an der Grenze, denn sie wartete beim Bus; ansonsten organisatorisch sehr gut, was man in der kurzen Zeit eines halben Tages beurteilen kann)
Vanessa (Panama): 3½ (zu kurz eingesetzt; nur für Stadtbesichtigung Panama)
Man merkte, dass sich alle einheimischen Reiseleiter/innen klarerweise ein wenig schwer mit der deutschen Sprache taten. Daher habe ich keine 5 Sterne vergeben. Vielleicht bin ich bei der Bewertung auch ein wenig zu streng vorgegangen. Im Grunde genommen waren sie doch (fast) alle hilfsbereit und zuvorkommend. Und auch die Kenntnisse über Land und Leute waren sehr gut bis hervorragend, sofern ich es beurteilen kann.

© Berge & Meer

Was die Sicherheitslage der Länder betrifft, kann ich über negative Erlebnisse nichts berichten. Olga sagte zwar, dass wir auf so manche Utensilien aufpassen sollen, doch hatte ich beispielsweise in Antigua oder auf den Märkten kein ungutes Gefühl. Ich glaube aber auch, dass die Reiseleiter/innen ohnehin genau wissen, in welche Teile des Landes Touristen gebracht werden können.

Die Busse, die eigentlich alle irgendwie gleich waren, waren großteils gut ausgestattet, nur ab und zu funktionierte die Klimaanlage schlecht bis gar nicht. Bestes Beispiel war die Strecke von Potosí nach León in Nicaragua. Mit den beiden Fahrern Ismail und Carlos war ich sehr zufrieden. Sie begleiteten uns über mehrere Tage und halfen immer und überall, wo sie nur konnten. Zu den anderen Chauffeuren hatte ich so gut wie keinen Kontakt. Oft hatten wir sie nur für ein paar Stunden. Die Straßen waren - bis auf manche Abschnitte in Guatemala - in gutem bis ausgezeichnetem Zustand. Lästig waren nur die vielen "Hupferl" alias Geschwindigkeitsreduzierer vor und in den Ortsgebieten.

Die Bootsfahrten waren Mittel zum Zweck, wobei ich zwischen den Überstellungfahrten (Golf von Fonseca und Bocas del Toro) und den Ausflugstouren (Atitlánsee und Tortuguero) unterscheiden muss. Die Überstellungsfahrten über teils "holpriges" Gewässer waren nichts für mich, die Ausflugsfahrten in ruhigem Gewässer fand ich toll.

Über die Hotels kann ich grundsätzlich nur Positives berichten. Sie waren, unabhängig vom Standard, alle sehr sauber und der Schlafkomfort war bestens. Eine höhere Kategorie verhieß jedoch nicht automatisch, dass das Hotel insgesamt auch besser war. Das Frühstück variierte je nach Unterkunftsstandard. Wo wir auch schon bei der Verpflegung wären. Diese ist in Zentralamerika gut, aber für mitteleuropäische Verhältnisse nicht ganz so abwechslungsreich. Fisch, Huhn, schwarze Bohnen, Reis, Obst und Eier zum Frühstück. Das sind die Hauptzutaten der Küche dieser Länder. Habe ich etwas vergessen? Ach ja: Rum!

Es war eine abwechslungsreiche, lehrreiche, teilweise abenteuerliche, informative Tour durch faszinierende Länder. Ich finde diese Tour empfehlenswert, vor allem für "Zentralamerika-Einsteiger".


Kosten

Verwendungszweck
Währung
Preis
Take Off Reisen GmbH, Reise "DAS BESTE"
EUR
4.203,15
Grenzgebühren
EUR
44,41
zusätzliche Verpflegung
EUR
329,97
Trinkgelder
EUR
74,47
SUMME
EUR
4.652,00
Sonstige Ausgaben (Karten und Briefmarken, Souvenirs und Geschenke, Restgeld)
EUR
51,76
1757 Digitalbilder
EUR
0,00
Drucksorten (Handbuch Guatemala, Karte Zentralamerika)
EUR
33,81
Moskitoschutz
EUR
9,45
TOTAL
EUR
4.747,02