Fazit

Mit der politischen Teilung Zyperns vor 40 Jahren wurde auch das Völkergemisch, das früher bestand, praktisch aufgelöst. Der Südteil wird seitdem von Zyprern griechischer Sprache und orthodoxer Religion bewohnt, der Nordteil ist türkisch-islamisch geprägt. Da mich immer das etwas Andere und eher Unbekannte reizt, habe ich mich für eine Reise in den Nordteil der Insel entschieden.

Geburtsort von Aphrodite - Badeurlaub. So dürfte das vorherrschende Bild von Zypern sein. Aber es geht auch anders. Im Südwesten der Insel, die so groß ist wie das österreichische Bundesland Kärnten, ragt das Tróodos-Gebirge bis knapp 2000 Meter in die Höhe. Es schließt eine große Tiefebene nach Nordosten an, ehe sich das bis 1000 Meter hohe Beşparmak-Gebirge wie eine lange Mauer in West-Ost-Richtung erhebt. Daran anschließend fällt das Gelände in wenigen Kilometern Luftlinie steil ins Meer hinab. Die Geographie bietet demnach sehr gute Bedingungen für Erkundungen zu Fuß. Außerdem ist die Insel übersät mit alten Bauten, was den kulturellen Hunger stillt.

Das Wetter während der Reise war ausgezeichnet. Ich konnte auf Zypern den Sommer nachholen, der sich von Juli bis September in Mitteleuropa irgendwo gut versteckt hatte. Herrlicher Sonnenschein und Temperaturen von 26 bis 32 °C standen tagtäglich zur Verfügung. Es blieb daher aber auch nicht aus, dass die nicht allzu anstrengenden Wanderungen trotzdem zu schweißtreibenden Angelegenheiten wurden. Was wiederum kein Problem war, denn so sollte es ja auch sein. Abwechslung zu den Wanderungen brachten die Besichtigungen der überraschend interessanten Festungsanlagen, Burgen und Klöster bzw. von dem, was davon übrig geblieben ist. Die zwei Stadttage in Nikosia und Famagusta gaben wiederum Einblicke in das Leben der zyprischen Bevölkerung und rundeten das Programm ab.


Fahrer Ibrahim mit unserem Fahrzeug

Kennzeichen

Die drei Quartiere waren sehr unterschiedlich. Pia Bella war fast perfekt. Nur die laute Musik bis spät in die Nacht hinein störte extrem. Die Anlage der Karpaz Arch Houses hat durchaus ländlichen Charme, die Räumlichkeiten sind aber etwas heruntergekommen. Hier könnte man viel mehr draus machen. Die Kocareis Bungalows zeichnete einzig die schöne Lage am Sandstrand aus. Die Häuser selbst gehören aber dringendst einer Renovierung unterzogen.

Über die Verpflegung konnte ich nicht klagen. Verschiedene Vorspeisen, Fisch, Huhn, Lamm und Rind, Gemüse und diverse Käsesorten sorgten für eine abwechslungsreiche Kost, passend für die Wandertruppe und die sommerlichen Temperaturen. Es kamen für mich neue Geschmackserlebnisse in Form von frischen Kaktusfrüchten, Feigen und Granatäpfeln dazu.


Peter auf dem Weg zur Burg Kantara

Mit Reiseleiter Peter Keech hatten wir einen Kenner des Landes als Begleiter. Viel mehr gibt's dazu nicht zu sagen. Außer - danke!

Es war eine gut in sich abgestimmte Reise quer durch den Nordteil Zyperns - mit der Abwechslung Wandern und Kultur und dem Abstecher in den griechischen Teil der geteilten Hauptstadt. Leider hat das letzte Quartier den Abschluss der Tour leicht vermiest. Abschließend war die Gruppe eher der Meinung, dass man nicht so schnell noch einmal wiederkommen müsste. Aber nicht, weil's nicht schön war, sondern weil man eigentlich das Wichtigste gesehen hat. Trotzdem bin ich froh, diese Mittelmeerinsel besucht zu haben. Danke Gunter, dass Du für Zypern entschieden hast. Albanien muss warten.

Der westliche Teil der Türkischen Republik Nordzypern stand leider nicht auf dem Programm, was aber mittlerweile geändert worden ist. Dafür wurde der Stadttag von Nikosia gestrichen - wenn ich's richtig gelesen habe.


Kosten

Verwendungszweck
Währung
Preis
Weltweitwandern, Reise 4CYG0108 "Im unbekannten Norden Zyperns"
EUR
1.790,00
zusätzliche Transporte und Eintritte
EUR
8,17
zusätzliche Verpflegung
EUR
210,78
Trinkgelder
EUR
55,77
SUMME
EUR
2.064,72
Sonstige Ausgaben (Reisehandbuch, Straßenkarte, Wanderführer, Karten und Briefmarken)
EUR
50,30
928 digitale Bilder
EUR
0,00