2014 NACHBETRACHTUNG


Fazit

Montenegro ist der kleinste Nicht-Zwergstaat in Europa, wenn man Luxemburg noch als Zwergstaat bezeichnen möchte. Mit einer Fläche von etwas weniger als 14.000 km² ist die seit 2006 (wieder) unabhängige südosteuropäische Republik kleiner als die österreichischen Bundesländer Niederösterreich und Steiermark. Auf dieser Fläche verteilen sich nur 625.000 Einwohner. Wenn man die Geographie des Landes betrachtet, ist diese relativ dünne Besiedelung kein Wunder, ist das Land doch sehr gebirgig und mit vielen Schluchten durchzogen.

Was liegt also nahe, eine Wanderreise nach Montenegro zu unternehmen. Wenn es schon so viele Berge gibt, kann man auch perfekte Routen auf Schusters Rappen absolvieren. Im Landesinneren gibt es landschaftlich zwar viele Ähnlichkeiten zu meiner näheren heimatlichen Umgebung, an der Küste und am Skutarisee bietet sich aber ein ganz anderes Bild.


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Wetterbedingt mussten die Tage 2 bis 5 etwas über den Haufen geworfen werden. Die laut Programm vorgesehenen Punkte wurden aber alle eingehalten. Die Wanderungen waren gut gewählt, weder zu schwierig noch zu lang oder zu kurz. Der Rest des Programms passte auch, jedoch könnte man auf die Wanderung um Rijeka Crnojevića verzichten. Es gibt in diesen zwei Stunden keine Höhepunkte und gewandert ist man die Tage davor eigentlich genug. Die gewonnene Zeit könnte man dadurch anders nutzen.


Wandertage

Was mir auch gut gefallen hat, war die Änderung des Ablaufs in Kotor mit der Verschiebung der Stadtbesichtigung. Ich glaube, den geänderten Ablauf könnte man beibehalten. Denn durch die Verschiebung der Stadtbesichtigung vom Nachmittag in die Abendstunden (18 Uhr) konnten wir diese ohne hunderte Kreuzfahrttouristen, ohne Rucksäcke und frisch geduscht absolvieren, sozusagen frei von Ballast. Durch die Pause waren wir auch viel aufnahmefähiger. Es war abends auch nicht mehr so warm wie am frühen Nachmittag.

Die beiden Reiseleiter sprachen sehr gut deutsch. Edin, der uns bis zum vierten Tag begleitete, machte bisher nur Stadtführungen, war mit uns erstmals mit einer Wandergruppe unterwegs, was ihm sehr gut gefiel. Fürs erste Mal machte er seine Sache gut, was noch fehlte, war die abendliche Ansage über den Ablauf des nächsten Tages. Aber das lernt er auch noch, denn er war sehr wissbegierig. Man konnte mit ihm sehr gut plaudern. Marco begleitete uns ab dem vierten Tag. Er war ursprünglich für die gesamte Reisedauer vorgesehen. Ihm merkte man die Erfahrung an. Er ist schon ein Profi, was diese Tätigkeit betrifft. Ich war sehr zufrieden mit ihm.


Marco

Was die Transportmittel betrifft, standen - bis auf die verspäteten Taxis am letzten Tag zum Flughafen - alle Transportmittel rechtzeitig zur Verfügung und waren im Prinzip groß genug. Die Gepäckabteile am Heck der Busse waren manchmal zu klein (oder unsere Koffer zu groß? ). Dies betraf die Fahrten vom Flughafen nach Kolašin und von Podgorica nach Njeguši. Mit der Zug- und den Bootsfahrten sowie unseren Wanderschuhen wurde eine bunte Mischung des Vorankommens gefunden.

Alle Quartiere waren sauber und ansprechend. Das Hotel am 1. Tag wurde kurzfristig (in eine höhere Kategorie) gewechselt. Probleme gab es lediglich bei der Zimmereinteilung im Brile in Kolašin und im Vir in Virpazar. Für unsere Gruppe waren 10 Zimmer notwendig (5 EZ, 5 DZ). Das Brile hat aber nur 9 Zimmer, wovon eines bereits belegt war. Im Hotel Vir war ein Zimmer zu wenig gebucht. Daher mussten zwei bzw. eine Person(en) in ein anderes Hotel ausweichen. Ich denke, es ist nicht optimal, wenn die Gruppe geteilt werden muss.

Zur Verpflegung ist zu berichten, dass im Hotel Bianca übliches Hotelessen angeboten wurde. Es gab nichts Außergewöhnliches, aber das Essen war gut. Im Hotel Brile hingegen waren Abendessen und Frühstück perfekt, familiär, mit Liebe gekocht und serviert. Typisch montenegrinisches Frühstück wurde auf der Vranjak-Alm aufgetischt.


Abendessen auf der Vranjak-Alm ...


... und in Kotor

Bei der abendlichen Verpflegung auf der Vranjak-Alm und in den Restaurants in Kotor und Virpazar wurde (sehr) gute einheimische Küche kredenzt. Im Grunde genommen war das Essen vielfältig und lokal, wie man es auf WWW-Reisen erwartet. Die Lunchpakete waren einfach, ohne Abwechslung, aber ausreichend. Nur die Verpflegung im Kadmi in Njeguši war gewöhnungsbedürftig, eher nicht empfehlenswert. Das Weißbrot schmeckte leicht nach Chlor, die geselchte Wurst war sehr sehr fett und das Frühstück überaus einfach.

Mit dem Hintergrund der abwechslungsreichen Geschichte des Landes und der damit verbundenen Bauwerke ist Montenegro ein wunderbares Reiseland, das eigentlich für jeden Geschmack etwas bieten müsste. Ich habe die Kurzreise nicht bereut. Mit Reiseleiter Marco wurde bereits über andere Routen philosophiert.



Kosten

Verwendungszweck
Währung
Preis
Weltweitwandern, Reise 4MEG0101 "Wilde Schönheit"
EUR
1.620,00
zusätzliche Verpflegung (vor allem Getränke)
EUR
142,05
Trinkgelder
EUR
36,30
SUMME
EUR
1.798,35
Sonstige Ausgaben (Straßenkarte, Wanderführer, Porto)
EUR
26,01
798 digitale Bilder
EUR
0,00